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Das sichere Zeichen.
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dicht um die Gruppe gedrängt und unwillkürlich hatte sich auch
der Bürgermeister erhoben.
„Aber Fräulein", stammelte er, „was ist denn geschehen —
was gibt es denn?" — „© Sie Schändlicherl" antwortete sie
wüthend. „Sie verstellen sich noch? .. Sie leugnen noch? wollen
Sie vielleicht inir in's Gesicht in Abrede stellen, daß Sie mich vor-
hin an der Tasel" — ihre Stimme senkte sich verschämt — „mehr-
mals heftig in die Waden gezwickt haben?!"
Alles war paff. Lin Murmeln der Entrüstung erhob sich und
die Bürgermeisterin, welche zärtlich besorgt neben ihrem Manne ge-
standen war, wendete sich einpört von ihm ab und rief: „Ah! das
ist stark!"
Aber was war das? Hatten sich wirklich die Sinne des Stadt-
oberhaupts vollständig verwirrt? ©der was ging mit ihm vor?
Er hatte bei den letzten Worten der Ehrenjungfrau einen
förmlichen Freudensprung gethan und rief nun, unablässig unter
freudigstem Lachen ihre Hände schüttelnd: „Ach, mein Fräulein,
wie ich Ihnen danke — wie Sie mich glücklich machen — wie ich
mich plötzlich wieder wohl fühle!"
„Aber was ist es denn?" frug sie verblüfft.
„Ich habe mich nämlich", sagte er, sich allinählich sammelnd,
„vorhin — weil ich fürchtete, es könnte mich der Schlag treffen,
und weil der Doktor gesagt hatte, es ginge mit Empfindungs-
losigkeit in den Beinen an — da habe ich mich ein paar Mal
gehörig zwicken wollen und eben, weil ich nichts mehr spürte,
kan: ich so außer mir->"
„Aber ich habe ja", rief er unter erneutem glücklichen Lachen,
in das sich jetzt auch
das Kichern und Ge- ." _
lächter der Versamm-
lung mischte — „ich
habe ja in der Angst
und Aufregung, statt
meiner, Ihre wer-
then Waden erwischt!"
„Ach, hören Sie
auf!" rief die Lhren-
jungfrau verschämt,
hielt sich die ©hren
zu und entfloh.
P r o tz e n - V e r g n ü g e n.
Vater: „Also, Kinder, wer diese
Woche recht artig ist, bekommt am
Sonntag 30 Mark und darf dann auf
der Eisenbahn fahren und die Nothleine
ziehen!" _
Briefkasten - Notiz.
„Ihr Gedicht: „Das Gewitter"
hat bei uns n i ch t e i n g e s ch l a g e n I"
Vorschlag zur Güte.
„Herr Redacteur, wann endlich findet
mein inniges Sehnen bei Ihnen Erfüll-
ung? Wann tverden Sie einen Beitrag
von mir annehmen?" — „Vielleicht im
Mai, Fräulein Eulalia!" — „Ah, darf
ich hoffen?! Etwa mein „Waldmeister-
lied" oder meine „Orchideen-Ode?" —
„Bewahre, das nicht; aber wenn
Sie vielleicht den ersten Maikäfer
fangen wollen.?"
Gutes Zeichen.
„Wie steht's denn mit dem Appetit Ihres Mannes?" — „O viel besser,
Herr Doctor! Gestern hat er schon ge sch münze lt, wie die Knödel an seinem Bett
vorübergetragen wurden!" _
Das sichere Zeichen.
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dicht um die Gruppe gedrängt und unwillkürlich hatte sich auch
der Bürgermeister erhoben.
„Aber Fräulein", stammelte er, „was ist denn geschehen —
was gibt es denn?" — „© Sie Schändlicherl" antwortete sie
wüthend. „Sie verstellen sich noch? .. Sie leugnen noch? wollen
Sie vielleicht inir in's Gesicht in Abrede stellen, daß Sie mich vor-
hin an der Tasel" — ihre Stimme senkte sich verschämt — „mehr-
mals heftig in die Waden gezwickt haben?!"
Alles war paff. Lin Murmeln der Entrüstung erhob sich und
die Bürgermeisterin, welche zärtlich besorgt neben ihrem Manne ge-
standen war, wendete sich einpört von ihm ab und rief: „Ah! das
ist stark!"
Aber was war das? Hatten sich wirklich die Sinne des Stadt-
oberhaupts vollständig verwirrt? ©der was ging mit ihm vor?
Er hatte bei den letzten Worten der Ehrenjungfrau einen
förmlichen Freudensprung gethan und rief nun, unablässig unter
freudigstem Lachen ihre Hände schüttelnd: „Ach, mein Fräulein,
wie ich Ihnen danke — wie Sie mich glücklich machen — wie ich
mich plötzlich wieder wohl fühle!"
„Aber was ist es denn?" frug sie verblüfft.
„Ich habe mich nämlich", sagte er, sich allinählich sammelnd,
„vorhin — weil ich fürchtete, es könnte mich der Schlag treffen,
und weil der Doktor gesagt hatte, es ginge mit Empfindungs-
losigkeit in den Beinen an — da habe ich mich ein paar Mal
gehörig zwicken wollen und eben, weil ich nichts mehr spürte,
kan: ich so außer mir->"
„Aber ich habe ja", rief er unter erneutem glücklichen Lachen,
in das sich jetzt auch
das Kichern und Ge- ." _
lächter der Versamm-
lung mischte — „ich
habe ja in der Angst
und Aufregung, statt
meiner, Ihre wer-
then Waden erwischt!"
„Ach, hören Sie
auf!" rief die Lhren-
jungfrau verschämt,
hielt sich die ©hren
zu und entfloh.
P r o tz e n - V e r g n ü g e n.
Vater: „Also, Kinder, wer diese
Woche recht artig ist, bekommt am
Sonntag 30 Mark und darf dann auf
der Eisenbahn fahren und die Nothleine
ziehen!" _
Briefkasten - Notiz.
„Ihr Gedicht: „Das Gewitter"
hat bei uns n i ch t e i n g e s ch l a g e n I"
Vorschlag zur Güte.
„Herr Redacteur, wann endlich findet
mein inniges Sehnen bei Ihnen Erfüll-
ung? Wann tverden Sie einen Beitrag
von mir annehmen?" — „Vielleicht im
Mai, Fräulein Eulalia!" — „Ah, darf
ich hoffen?! Etwa mein „Waldmeister-
lied" oder meine „Orchideen-Ode?" —
„Bewahre, das nicht; aber wenn
Sie vielleicht den ersten Maikäfer
fangen wollen.?"
Gutes Zeichen.
„Wie steht's denn mit dem Appetit Ihres Mannes?" — „O viel besser,
Herr Doctor! Gestern hat er schon ge sch münze lt, wie die Knödel an seinem Bett
vorübergetragen wurden!" _
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das sichere Zeichen"
"Gutes Zeichen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1901
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)