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284 Angelus.
Wohl drohte der Himmel, fahl und grau,
Blau flammte der Blitze Schein —
Er hielt sie umfangen . . „vielsüsse Frau,
Mein eigen musst Du sein !u -—
„Jung Harald, und werd’ ich zur Stunde Dein,
Sag’ an, was giebst Du mir?“ —
„Und miisst’s meines Vaters Krone sein,
Ich drückt’ sie auf’s Goldhaar Dir!“
„Deines Vaters Krone begehr’ ich nicht —
Nicht Schätze schaffen mir Lust!“ —
„So nimm mein Blut — meiner Augen Licht
Und das Herz aus meiner Brust!“
Das Herz war ihm so wüst und schwer,
Es brannte so roth ihr Mund —
„Jung Harald, höher steht mein Begehr:
Deine Seele will ich zur Stund!“
Und wie sie ihn an sich riss zum Kuss,
Was stockte plötzlich sein Blut —?
Vom Land her klang der Angelus
Leis’ über die wilde Flut!
Wach ward sein Herz — „hilf Himmelsbraut
Maria, steh mir bei!“
Da sank mit wildem Klagelaut
In's Meer zurück die Fei.
Der Sturm brach los, wild brüllte das Meer,
Die Sonne sank blutigroth.
Ein Schrei ward laut und die Stelle ward leer,
Kieloberst trieb das Boot.
Jung Harald liegt in der Meerfei Schooss,
Doch weckt ihn nimmer ihr Kuss.
Süss über den Wogen, so wild und gross,
Klingt siegend das Angelus. T. Resa.
— — |
Ersatz.
„Wie war Ihre Frau Gemahlin mit ihrem Landaufenthalt
ufrieden?" — „Gelangweilt hat sie sich zum Umkommen — nur
über Eines war sie glücklich: daß sie vierzehn Tage länger
bleiben konnte als ihre beste Freundin!"
Was ein Häkchen werden will rc. re.
Lehrer: „. . . Und als Aufsatzthema gebe ich für die Ferien:
Die Erlebnisse eines Thalers!" — Willy (Bankierssohn, den
Finger erhebend): „Herr Lehrer, darf ich nicht lieber schreiben: Die
Geschichte von einem Zw an zig Markstück?"
Im Eifer.
Kunde: „Verdeckt die Hose auch meine O-Beine?" j
Schneid er (eifrig): „Mehr als das! Sie sehen aus, als
wenn Sie T- Beine hätten!"
284 Angelus.
Wohl drohte der Himmel, fahl und grau,
Blau flammte der Blitze Schein —
Er hielt sie umfangen . . „vielsüsse Frau,
Mein eigen musst Du sein !u -—
„Jung Harald, und werd’ ich zur Stunde Dein,
Sag’ an, was giebst Du mir?“ —
„Und miisst’s meines Vaters Krone sein,
Ich drückt’ sie auf’s Goldhaar Dir!“
„Deines Vaters Krone begehr’ ich nicht —
Nicht Schätze schaffen mir Lust!“ —
„So nimm mein Blut — meiner Augen Licht
Und das Herz aus meiner Brust!“
Das Herz war ihm so wüst und schwer,
Es brannte so roth ihr Mund —
„Jung Harald, höher steht mein Begehr:
Deine Seele will ich zur Stund!“
Und wie sie ihn an sich riss zum Kuss,
Was stockte plötzlich sein Blut —?
Vom Land her klang der Angelus
Leis’ über die wilde Flut!
Wach ward sein Herz — „hilf Himmelsbraut
Maria, steh mir bei!“
Da sank mit wildem Klagelaut
In's Meer zurück die Fei.
Der Sturm brach los, wild brüllte das Meer,
Die Sonne sank blutigroth.
Ein Schrei ward laut und die Stelle ward leer,
Kieloberst trieb das Boot.
Jung Harald liegt in der Meerfei Schooss,
Doch weckt ihn nimmer ihr Kuss.
Süss über den Wogen, so wild und gross,
Klingt siegend das Angelus. T. Resa.
— — |
Ersatz.
„Wie war Ihre Frau Gemahlin mit ihrem Landaufenthalt
ufrieden?" — „Gelangweilt hat sie sich zum Umkommen — nur
über Eines war sie glücklich: daß sie vierzehn Tage länger
bleiben konnte als ihre beste Freundin!"
Was ein Häkchen werden will rc. re.
Lehrer: „. . . Und als Aufsatzthema gebe ich für die Ferien:
Die Erlebnisse eines Thalers!" — Willy (Bankierssohn, den
Finger erhebend): „Herr Lehrer, darf ich nicht lieber schreiben: Die
Geschichte von einem Zw an zig Markstück?"
Im Eifer.
Kunde: „Verdeckt die Hose auch meine O-Beine?" j
Schneid er (eifrig): „Mehr als das! Sie sehen aus, als
wenn Sie T- Beine hätten!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Eindringling"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1901
Entstehungsdatum (normiert)
1896 - 1906
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 115.1901, Nr. 2941, S. 284
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg