Fliegende Blätter (116.1902 (Nr. 2945-2970))

Ein Stillleben

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^chlossermeister pinneberg hat beim
Perm Professor eine Reparatur
am Thürschloß ausgeführt. profestor's
Riete, die beauftragt war, ihn sofort
zu bezahlen, fragt, als der Meister sein
Handwerkszeug wieder einpackt: „Na,
wat kost't et denn?" — pinneberg
kratzt sich erst verlegen den Kopf —
endlich sagt er: „Jet kann ick blos
den perrn Professor alleene sagen!"

Also ruft Rieke ihren perrn her-
bei, der, etwas ängstlich, und eine
sehr hohe Forderung fürchtend, aus
seiner Studierstube herbeieilt.

„Nun, mein lieber pinneberg, Sie
wollen mich wegen der Bezahlung
persönlich sprechen?" so redet er
den Schlossermeister an.

„Ach Iott, perr Professor", ant-
wortet dieser, „et is nich von wejen
det Ield, dat ick so frei war, Ihnen
zu bemühen, nee, wejen janz wat
Andern! Ick bestnde mir nämlich oft
in so 'ne jroße Verlejenheit, wie ick
mir richtig auszudrücken hätte, und
da dachte ick, Ihnen darüber zu be-
frajen. Sie könnten mir det jewiß
sagen, perr Professor: wie heeßt et
eejentlich: „mir" oder heeßt et „mich"?"

„Lieber pinneberg .." sängt daraus
langsam der Professor an, „. . lieber
pinneberg, eine solche Frage ist nicht
so einfach zu beantworten, wie Sie
anzunehmen scheinen. Ls kommt da
ganz darauf an, von welchen Voraus-
setzungen wir dabei ausgehen. Da
dürfte doch zunächst eine Erörterung
jedes einzelnen Falles nöthig sein.
Mir wollen also einmal annehmen,
daß Sie. . daß Sie . . zum Exempel

sich daraus beziehen wollen, resx. daraus hindeuten wollen, daß Sie, wenn Sie....!" —
„Lassen Sie 't man jut sind, perr Professor", unterbricht ihn jetzt der Schlossermeister treu-
herzig. „ick sehe ja, Sie wissen et ooch nich! — Na, denn macht et eene Mark suszig!"