Fliegende Blätter (116.1902 (Nr. 2945-2970))

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Gouvernante ist auch stylgerecht

B o m Käse r u h o f.

Unteroffizier (zum Einjährigen, einem Bankbeamten
der beim Laufschritt schmunzelt): „Natürlich, bet is wieder
'mal wat for die Herrn Kassirer!"

Unteroffizier (zum uurasirteu Einjährigen): Ww

heißen Sie, Sie bebrillter Kaktus?"

Schöne Aussicht.

Junger Rechtsanwalt: „Heute hatt' ich einen Mörder
und zwei Straßenräuber zu vertheidigen; vielleicht gelingt es mir
auch, in den schwebenden großen Bankrott und Meineidsprozeß
hineinzukommen. . . und dann heirathen wir, Schatz!"

Braut (selig): „Ach, das Leben ist doch schön, Eduard!"

N a i v.

Spitzbube (der im Fenster
einer Buchhandlung die Miniatur-
ausgabe eines Strafgesetzbuches liegen
sieht): „Hm, g'wiß w Straf-
g'setz büch'l für Anfänger!"

Wandel.

Einst wußte man schaffende
Dichter zu schätzen,
Doch heut' zieht man jene vor, die
zersetzen.

O. E. w.

Eine schwere Patientin.

„Wie geht's Ihrer Gattin? Er-
holt sie sich im Bade ordentlich?"

„O, gewiß! Sie hat schon auf
den: Bahnhof angefangen,
gesimd zu werden!"

Ein empfindlicher Punkt.

A: „Ich bin heute zum ersten-
mal bei Commerzienraths einge-
laden!" — B: „So?! Na, da
fragen Sie nur ja nicht nach dem
Aeltesten, der in Amerika ist —
das ist das Hühnerauge der
Familie!" _

Spinnennetze.

Der Menschheit Gesetze
Sind Spinnennetze,

Kleine Fliegen d'rin zu haschen;
Große brechen durch die Maschen.

E. Bormann.

Ein S ch w e r e n ö t h c r.

„. . . Sie verzeihen, Herr Leutnant — ich komme nicht darauf . . . Ihr Name
schwebt mir auf der Zunge. .!" — „Aeh, Gnädigste kleine Gourmandife!"