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Im Artisten-Caf6.
„Es ist wirklich entsetzlich mit diesen Künstlern! Jetzt habe ich doch bereits die
Stühle auf die Tische setzen lassen -
und nun spielen sie da oben ihren Tarock weiter!
Der Büreaukrat.
0cr Diurnist Kläglich hatte das
ganze Jahr hindurch fleißig
Reinschriften angefertigt und wollte
nun zur Hochzeit seiner Schwester
Urlaub nehmen. Nachdem er seinen
langen schwarzen Rock sorgfältig
abgebürstet, erschien er in devotester
Haltung vor seinem Vorgesetzten
und brachte diesem sein Anliegen
vor. Allein dieser schnaubte ihn
zornig an und sagte: „Sie dürften
auch schon die Vorschrift kennen,
daß Sic mir in solcher Angelegen-
heit ein schriftliches Gesuch vor-
zulegen haben\“ — „Tie Vorschrift
kenne ich wohl, Herr Vorstand,"
antwortete Kläglich, „aber ich weiß
nicht, wie man ein solches Gesuch
abfassen muß!" — „Schreiben Sie
— ich werde Ihnen diktieren," ent-
gcgnete gütig der Vorgesetzte. —
Sauber geschrieben liegt endlich
das Gesuch da und Kläglich über-
reicht es mit neuen Bücklingen dem
Gestrengen. — „So, die Vorschrift
ist nun erfüllt, das Gesuch ist in
Ordnung. Aber was den Urlaub
betrifft, so kann ich Ihnen den-
selben nicht geben, da jetzt sehr viel
zu tun ist!" _..._ tl. i). Ädt-r.
(£• i n !)! c ii o m m i st.
Studiosus: „Ich Hab' doch
einen seelenguten Onkel! Wenn ich
den einmal acht Tage nicht an-
pumpe, fragt er gleich telegraphisch
an, ob ich nicht krank bin!"
Auf der Bizinalbahn.
Passagier: „Warum geht
denn der Zug nicht ab? . Die beiden
Bauern, die da am Schalter stehen,
sollen wohl noch mitkommen?"
Schaffner: „Ja. Der Stations-
vorsteher redet ihnen g'rad' zu!"
Äs hat der Mich'! seinerzeit
^ A' reiche Bauerskochter g'freit,
Und er und sie und ihre Mamm
De Hausen in oan' Haus beisamm'.
Und wia's halt geht, z'ersk leb'n s' in Fried';
?ta' disputiert die Alte mit
Und sag!: ,,H' wünsch' — i’ wollt' — i’ macht',
Daß's anders geht — so is's net recht!"
—> Der Unfried'. >—
Bald tadelt s' des, bald tadelt s' das
Und predigt ohne Unterlaß:
So is der Unfried' firti' wor'n —
Der Mich'! knirscht und bebt vor Horn.
Koa' Tag vergeht net ohne Streit
Und d' Heirat hat 'n oft scho' g'reut. —
Hm Hausgang aber hab'n zur Frist
Hwoa Muattergottesvögerln g'nist't.
Ls hab'n de Schwalberln mitanand'
Hn Eintracht g'haust an ihrer Wand.
Der Pfarrer sagt zu eahm und ihr:
„Vehmt's Lnk a' Beispiel an de' Tier'!
Sie hüaten mitananda 's Haus,
Sie segeln mitananda aus,
Sie schmieg'n si' ananda fest
Friedferli' drin im Schwalberlnest!"
Im Artisten-Caf6.
„Es ist wirklich entsetzlich mit diesen Künstlern! Jetzt habe ich doch bereits die
Stühle auf die Tische setzen lassen -
und nun spielen sie da oben ihren Tarock weiter!
Der Büreaukrat.
0cr Diurnist Kläglich hatte das
ganze Jahr hindurch fleißig
Reinschriften angefertigt und wollte
nun zur Hochzeit seiner Schwester
Urlaub nehmen. Nachdem er seinen
langen schwarzen Rock sorgfältig
abgebürstet, erschien er in devotester
Haltung vor seinem Vorgesetzten
und brachte diesem sein Anliegen
vor. Allein dieser schnaubte ihn
zornig an und sagte: „Sie dürften
auch schon die Vorschrift kennen,
daß Sic mir in solcher Angelegen-
heit ein schriftliches Gesuch vor-
zulegen haben\“ — „Tie Vorschrift
kenne ich wohl, Herr Vorstand,"
antwortete Kläglich, „aber ich weiß
nicht, wie man ein solches Gesuch
abfassen muß!" — „Schreiben Sie
— ich werde Ihnen diktieren," ent-
gcgnete gütig der Vorgesetzte. —
Sauber geschrieben liegt endlich
das Gesuch da und Kläglich über-
reicht es mit neuen Bücklingen dem
Gestrengen. — „So, die Vorschrift
ist nun erfüllt, das Gesuch ist in
Ordnung. Aber was den Urlaub
betrifft, so kann ich Ihnen den-
selben nicht geben, da jetzt sehr viel
zu tun ist!" _..._ tl. i). Ädt-r.
(£• i n !)! c ii o m m i st.
Studiosus: „Ich Hab' doch
einen seelenguten Onkel! Wenn ich
den einmal acht Tage nicht an-
pumpe, fragt er gleich telegraphisch
an, ob ich nicht krank bin!"
Auf der Bizinalbahn.
Passagier: „Warum geht
denn der Zug nicht ab? . Die beiden
Bauern, die da am Schalter stehen,
sollen wohl noch mitkommen?"
Schaffner: „Ja. Der Stations-
vorsteher redet ihnen g'rad' zu!"
Äs hat der Mich'! seinerzeit
^ A' reiche Bauerskochter g'freit,
Und er und sie und ihre Mamm
De Hausen in oan' Haus beisamm'.
Und wia's halt geht, z'ersk leb'n s' in Fried';
?ta' disputiert die Alte mit
Und sag!: ,,H' wünsch' — i’ wollt' — i’ macht',
Daß's anders geht — so is's net recht!"
—> Der Unfried'. >—
Bald tadelt s' des, bald tadelt s' das
Und predigt ohne Unterlaß:
So is der Unfried' firti' wor'n —
Der Mich'! knirscht und bebt vor Horn.
Koa' Tag vergeht net ohne Streit
Und d' Heirat hat 'n oft scho' g'reut. —
Hm Hausgang aber hab'n zur Frist
Hwoa Muattergottesvögerln g'nist't.
Ls hab'n de Schwalberln mitanand'
Hn Eintracht g'haust an ihrer Wand.
Der Pfarrer sagt zu eahm und ihr:
„Vehmt's Lnk a' Beispiel an de' Tier'!
Sie hüaten mitananda 's Haus,
Sie segeln mitananda aus,
Sie schmieg'n si' ananda fest
Friedferli' drin im Schwalberlnest!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Im Artisten-Café"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1904
Entstehungsdatum (normiert)
1899 - 1909
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)