Fliegende Blätter (120.1904 (Nr. 3049-3074))

Gefährliches Gcstäudnis.

Richter:

. Wolle» Sic nun endlich be-
kennen, daß Sie die Zeugin über-
fallen und geküßt haben?"

Angeklagter

(mit einem Blick nach seiner Frau
im Zuschauerraum):

„Ja . . aber dann bitte ich uni
meine sofortige Verhaftung!"

—«—< Alles u in s o u st. >~o-

„§u glaubst nicht, wie bös und eifersüchtig zugleich
meine Frau ist! Auf alles, was ich zu ihr sage,
hat sie entweder eine bissige, oder wenigstens eine von
Eifersucht zeugende Gegenrede. Nur ein einziges Mal
wenn es mir gelingen würde, sie zufrieden zu sehen!
Ich habe mir schon - alle Mühe gegeben — stets ver-
geblich !"

„Probiere es einmal, und sag' zu ihr, sie sei die
schönste, stattlichste Frau im ganzen Städtchen. Airs
eine solche Schmeichelei wird zweifellos auch sie ein bei-
fälliges Schmunzeln haben, und zugleich wird dadurch
ihrer Eifersucht der Boden entzogen!"

(Acht Tage später.)

„Nun, hast Du meinen Rat befolgt?"

„Gewiß!"

„Natürlich gewünschte Wirkung erzielt! Habe keinen
Augenblick gezweifelt!"

„Ja warum nicht gar!. . Sie gab mir zur Ant-
wort: „Ta hast Du natürlich wieder alle Weiber
von der ganzen Stadt angaffen müssen, bis
Du das herausgefunden, Du...!"

Splitter.

Hwle werden sechzig Jahre — aber nicht zweimal
dreißig! __

Bedenkliches Entschuldigungsschreiben.

Herrn Direktor beehre ich mich anznzcigen, daß ich
an einem vierzehn tägigen Fieber ehrerbietigst
erkrankt bin.

Hieronymus Schnapper, Revisor.

Allerdings.

„..£), ich möchte nicht der zweite Mann einer
Witwe sein!" — „O — doch noch lieber als der erste!"

Kindlich. -

„Tante, komm' doch zu mir herauf! Hier
oben hat man eine wunderschöne Aussicht!"

Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für
die Hcrausaabe und Redaktion verantwortlich: Oskar Lcchucr in Wien I. — E. Mühlthalcr's Buch- und Kuustdruckcrci A. G. iu München-

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