Fliegende Blätter (120.1904 (Nr. 3049-3074))

Redakteur: „Ich bin doch schrecklich zer-
streut ! Mach' ich da für meine Liebste ein
lyrisches Gedicht, les' es noch einmal durch
und — werf' cs dann in den Papierkorb!"

—^ Musik. <--

Ueber mir und unter mir
Spielt’s den ganzen Tag Klavier;

Durch die wände hör' ich dringen
Geigenton und lautes Singen,

Und mein Zunge flötet leise.

Za, in etwas anderer weise
Zst erfüllt ein Wunsch mir seht:

Zch bin ,in Musik gesetzt'!

... ,4. ,_ Alb. Rodorich.

N0 b cl.

ltz laubiger (ärgerlich): „Ein Paar Stiefel habe
ich bereits zerrissen, so oft komme ich schon mit der
Rechnung zu Ihnen!" — Schuldner: „Schreiben
Sie s' doch mit ans die Rechnung!"

72 Ein kulanter Wi r t.

Gast: „Das ist eine Unverfrorenheit, mir so ein
winziges Stückchen Fleisch servieren zu lassen — dazu
hätten Sie keinen so großen Teller nötig gehabt! . . Ich
hoffe, daß Sie das nächste Mal Abhilfe schaffen!"

Wirt (zur Kellnerin): „Nanni — daß mir der
Herr in Zukunft einen kleinen Teller kriegt!"

G r 0 ß in iitig.

„Wann darf ich auf Bezahlung hoffen, Herr
Baron?" — „Immer, mein Lieber!"

CASv Ein Zcitkind. /so

Herr Meier ist ein äußerst brummiger Haustyrann, der von Jahr zu
Jahr grimmiger wird. Nach einer besonders stürmischen Szene rast er zur
Türe hinaus und läßt seine Frau in strömenden Tränen zurück.

Häuschen: „Wie hast Du nur einen so knurrigen Mau» heiraten

können — das vererbt sich doch auf uns Kinder!

Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. - Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich -Ungarn für
die Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Oskar Lcchner in Wien l. — E. Miihlthaler's Buch- und Knnstdrnckerei A. G. in München.

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