Raffiniert.
309
gelernt, den Inhaber des einzigen Pferde-
verleihinstitutes am Platz, der die ganze
elegante Welt zu den Besuchern seines Eta-
bliffeincnts zählte. Rein Münder, daß auch
Fips, um mitreden zu können, die neue Be-
kanntschaft dazu ausnützte, die Ställe seines
frischgewonnenen freundes anzusehen — ja,
er zeigte einen kolossalen Eifer dabei. Man
mußte fast lachen, wenn man sah, wie das
gutmütige Männchen oft von Stand zu Stand
ging, den edlen Rossen über den Rücken strich
und freundlich mit ihnen redete. Und immer
hatte er für jedes ein Stückchen Zucker bei
der pand. Bald kannten ihn die klugen Tiere.
Und er schmunzelte.
An schönen Mittagen, wenn die ganze
elegante Melt aus der Promenade war, ging
nun auch Fips dort spazieren und freute
sich seiner famosen Schöpfungen, in denen
die Herren hier brillierten. Aber seine
noblen Runden sprengten nicht wie sonst
stolz und kühn an ihm vorüber. Zum Ent-
setzen der schneidigen Sportsmänner und
zum Gaudium der übrigen Gesellschaft, die
den Bckleidungsmann sehr wohl kannte — bog ein Pferd ums andere zu ihm ab. Und für jedes hatte er ein liebkosendes Mort und
ein Stückchen Zucker. — — Der Erfolg blieb nicht aus: Einer um den anderen seiner Kundschaft kam — frug halb verlegen halb
mißmutig nach seiner Schuld — und Herr Fips strich schmunzelnd die Banknoten und Goldstücke ein, machte seine tiefsten Verbeu-
gungen und lachte sich vergnügt ins Fäustchen. A. Aotsch.
j
309
gelernt, den Inhaber des einzigen Pferde-
verleihinstitutes am Platz, der die ganze
elegante Welt zu den Besuchern seines Eta-
bliffeincnts zählte. Rein Münder, daß auch
Fips, um mitreden zu können, die neue Be-
kanntschaft dazu ausnützte, die Ställe seines
frischgewonnenen freundes anzusehen — ja,
er zeigte einen kolossalen Eifer dabei. Man
mußte fast lachen, wenn man sah, wie das
gutmütige Männchen oft von Stand zu Stand
ging, den edlen Rossen über den Rücken strich
und freundlich mit ihnen redete. Und immer
hatte er für jedes ein Stückchen Zucker bei
der pand. Bald kannten ihn die klugen Tiere.
Und er schmunzelte.
An schönen Mittagen, wenn die ganze
elegante Melt aus der Promenade war, ging
nun auch Fips dort spazieren und freute
sich seiner famosen Schöpfungen, in denen
die Herren hier brillierten. Aber seine
noblen Runden sprengten nicht wie sonst
stolz und kühn an ihm vorüber. Zum Ent-
setzen der schneidigen Sportsmänner und
zum Gaudium der übrigen Gesellschaft, die
den Bckleidungsmann sehr wohl kannte — bog ein Pferd ums andere zu ihm ab. Und für jedes hatte er ein liebkosendes Mort und
ein Stückchen Zucker. — — Der Erfolg blieb nicht aus: Einer um den anderen seiner Kundschaft kam — frug halb verlegen halb
mißmutig nach seiner Schuld — und Herr Fips strich schmunzelnd die Banknoten und Goldstücke ein, machte seine tiefsten Verbeu-
gungen und lachte sich vergnügt ins Fäustchen. A. Aotsch.
j
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Raffiniert"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1904
Entstehungsdatum (normiert)
1899 - 1909
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)