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„Einödhosbäurin", hat da Dokta g'sagt
und is auf sei' Wagerl aufig'stieg'n, „jetzt
werd' ich nimmer kommen — wenn Ihr mich nicht
holt. Ich kann doch nimmer helfen. . . Der Bauer wird
halt — mein' ich — sterben müssen!"
D' Bäuerin hat gar nix g'sagt, hat si' mit'm
Iürtazips'l d' Aug'n g'wischt und is nacha hinta 's
Haus umi 'ganga, wo da Wastl, da alte Unecht, g'rad'
a' Iuada Wist ausg'legt hat. „Wastl", hat sie g'sagt,
„jatz' stirbt der Baua. Da Dokta ko' eahm niinma
Helsa I"
„Gho", hat da Wastl g'sagt und hat sei' Mist-
gab'l hing'stellt, „wenn di Dokta nimma Helsa kinna,
nacha muaß ma's halt mit da Zimpatie vasuacha."
Da Wastl is nemli' in seine' junga Tag viel bei
de' Schäsa umananda'kugelt und hat da allahand so
Sach'n g'lernt, wo de g'wöhnlenga Leut' nix vastehna.
Jatz' is a glei' in sei' Damma 'nei'ganga, hat sei'
Rofferl ausg'sperrt und hat ganz z'uniast 'raus an
alt's Büchl g'holt, wo d'raus g'stand'n is: „Die wahr-
haftigen ägyptischen Geheimnisse, betreffend die Dunst,
Drankheiten zu heilen, verhextes Dich zu kurieren, so-
wie seinem Bachbar Schaden anzurichten."
Da hat da Wast a' wen'g 'rumg'studiert. Bacha
is a 'naus'ganga und hat g'sagt: „Jatz' paß ans,
Ganödhosbäurin!" — hat a g'sagt — „jatz' schneidst D'
Wohnt „Volkskunst", das verstoß'ne Kind.
Ein Zwilchkleid deckt den zarten Körper,
Das Goldhaar flattert frei im Wind.
Die Kochlandsdirne im derben Schuh
Ist, Königin, tausendmal schöner als du!
— —
—Letzte Hoffnung. —
Alte Kokette: „Auf der Erde und im Wasser waren alle
meine Versuche bisher vergebens! . Wenn nur schon das lenkbare Luft-
schiff erfunden war' — vielleicht hätt' ich in der Luft mehr Glück!"
„Einödhosbäurin", hat da Dokta g'sagt
und is auf sei' Wagerl aufig'stieg'n, „jetzt
werd' ich nimmer kommen — wenn Ihr mich nicht
holt. Ich kann doch nimmer helfen. . . Der Bauer wird
halt — mein' ich — sterben müssen!"
D' Bäuerin hat gar nix g'sagt, hat si' mit'm
Iürtazips'l d' Aug'n g'wischt und is nacha hinta 's
Haus umi 'ganga, wo da Wastl, da alte Unecht, g'rad'
a' Iuada Wist ausg'legt hat. „Wastl", hat sie g'sagt,
„jatz' stirbt der Baua. Da Dokta ko' eahm niinma
Helsa I"
„Gho", hat da Wastl g'sagt und hat sei' Mist-
gab'l hing'stellt, „wenn di Dokta nimma Helsa kinna,
nacha muaß ma's halt mit da Zimpatie vasuacha."
Da Wastl is nemli' in seine' junga Tag viel bei
de' Schäsa umananda'kugelt und hat da allahand so
Sach'n g'lernt, wo de g'wöhnlenga Leut' nix vastehna.
Jatz' is a glei' in sei' Damma 'nei'ganga, hat sei'
Rofferl ausg'sperrt und hat ganz z'uniast 'raus an
alt's Büchl g'holt, wo d'raus g'stand'n is: „Die wahr-
haftigen ägyptischen Geheimnisse, betreffend die Dunst,
Drankheiten zu heilen, verhextes Dich zu kurieren, so-
wie seinem Bachbar Schaden anzurichten."
Da hat da Wast a' wen'g 'rumg'studiert. Bacha
is a 'naus'ganga und hat g'sagt: „Jatz' paß ans,
Ganödhosbäurin!" — hat a g'sagt — „jatz' schneidst D'
Wohnt „Volkskunst", das verstoß'ne Kind.
Ein Zwilchkleid deckt den zarten Körper,
Das Goldhaar flattert frei im Wind.
Die Kochlandsdirne im derben Schuh
Ist, Königin, tausendmal schöner als du!
— —
—Letzte Hoffnung. —
Alte Kokette: „Auf der Erde und im Wasser waren alle
meine Versuche bisher vergebens! . Wenn nur schon das lenkbare Luft-
schiff erfunden war' — vielleicht hätt' ich in der Luft mehr Glück!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Sneewittchen" "dö Zimpatiekur"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1905 - 1905
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 122.1905, Nr. 3122, S. 260
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg