Fliegende Blätter (122.1905 (Nr. 3101-3127))

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Erscheinen wöchentlich einmal.
Preis, halbjährlich (26 Nrn.): für Deutschland

»LLS

6 -N, 70. per Kreuzband 7 -R, 50 durch die Post
6 M- 94 ch, einzelne Nummer 30 ^ — für Öster-
reich-Un g arn 8 L.. per Kreuzband 8 X. 50 du, durch 122. BÖ.
die Post 8 L. 40 einzelne Nummer 36 U.; -für die
anderen Länder des Weltpostvereins 8 -R,

(Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.)


von Adolf Fischer.
ie Karawane lagerte, denn es ward Abend.
Der Himmel glühte in Hurxur, und der Kauf-
mann Hadschi Iban Ainal lag auf dein Gebetsteppich,
das Antlitz gegen Mekka gewendet, und betete die
Abendsuren des Korans seinen Leuten vor.
Dann erhob er sich und schritt allein aus dem Lager fort —
den heiligen Derwisch aufzusuchen, der hier seit Menschengedenken
in einer Höhle wohnte.
Er schritt zwischen großen Steinblöcken hin, die sich immer
höher — Endlich sah er sein Ziel vor sich: Der weise
Derwisch Asrad saß mit gekreuzten Beinen vor einem Ielsblock,
blickte sinnend in's verglimmende Abendrot und schmauchte dazu aus
einer Wasserpfeife.
„Salem aleikuml" grüßte Amal, kreuzte die Hände über die
Brust und verneigte sich.
Der Derwisch erhob sich, trat in eine Höhlung des Felsens und
winkte Ainal, ihm zu folgen.
„Wie heißt Du, o Fremdling?" fragte ihn der Derwisch.
„Hadschi Iban Amal."
„Und was führt Dich zu mir?"
„Ich habe so viel von Deiner Weisheit gehört, daß ich nur
einen Wunsch hatte: Dich von Angesicht zu sehen und zu sprechen."
Der Derwisch lächelte erfreut, faßte seine Hand und führte ihn
in's Innere der Höhle. Sie kamen durch einen engen, gewundenen
Gang; ihre Schritte hallten, und es war tiefes Dunkel um sie.
„Was bist Du?" fragte der Derwisch wieder.

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