Fliegende Blätter (122.1905 (Nr. 3101-3127))

ZOO Ein Genie.
sündtener for fünfzig Pfennig und macht e' Geschäft! — „Isidor", fällt mer
ein, „werft de dich stellen rechts und verleih':: den deinen for fünfund-
zwanzig Pfennig . . . werst de machen noch ä besseres Geschäft!" . . Und ich
hab's gemacht — zwölf mal Hab' ich'n verlieh'n — schad', daß ich nor
ancn gehabt Hab'! . . Da seht her: Drei Mark Hab' ich eingenommen!"
Und er legt triumphierend eine Handvoll Nickel auf den Tisch.

„Heute ist's mir schlecht gegangen! Mit der hübschen Försters-
tochter hatt' ich auf einem verbotenen Wege ein Rendezvous vereinbart,
und gerade, als ich sie küsse, kommen ihre Eltern dazu!" — „Was

Zwei Arten
<öe dichte gibt'?, die blenden ungeheuer,
Doch lassen kalt sie — wie „gemaltes Heuer";
Und andre, die nicht funkeln und nicht sprüh'n
Und doch das Her; uns wonnevoll durchgluh'n.
Dies sind die echten! — Doch zum Glück für jene
Gibl's Massen wunderlicher Lrdensöhne,
Die von der Dichtkunst nicht Erwärmung fodern -
wenn sie nur Hlammen sprühen läßt und lodern.
Ans dem Kaser nhvf.
Feldwebel: „Schmunzeln Sie nicht so, Müller!
Sie stehen jetzt in Reih' und Glied und nicht im Küchen
schrank!"

geschah dann?" — „Nun, die Mutter
hat uns ihren Segen gegeben und der
Vater hat mich ausgeschrieben!"

Das Patent-Kostüm.

. Wie g'sagt, diese Dachkant mer steht Ihnen
zur Verfügung — aber Bett Hab' ich kein's!" —
„Das brancht's auch gar nicht, Herr Wirt!"-

Verantwortlicher Redakteur. I. Schneider in München. — Verlag von Braun L Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für
die Herausgabe und Redaktion verantwortlich: Oskar Lcchncr in Wienl. — E. Mühlthaler's Buch- und Kunstdrnckerci A. G. in München.
Wier;u das Beiblatt.