Fliegende Blätter (125.1906 (Nr. 3180-3205))

4— Wie's geht. -4-

„Ja, aber wie hat denn der Mann an einer so belebten
Stelle ini Parkteich ertrinken können?"

„Mein Gott! Leute waren allerdings genug da; aber
wie's schon geht: der eine hat ihn schnell photographiert —
der andere hat ein Gedicht darauf gemacht — der dritte
hat ihn seinem Bnberl gezeigt und dem eine Predigt ge-
halten, daß man am Wasser aufpassen müßt' — viele andere
haben die Stelle neugierig so umdrängt, daß überhaupt
kaum noch wer zugekonnt hätt' — der Polizist und der
Parkwächter haben geschimpft, wie er sich unterstehen kann,

in den Stadtteich zu fallen.und so hat der arme

Teufel halt unterdessen ertrinken müssen!"

Aus Erfahrung.

Gefängnisdirektor (zu einem Sträfling, der zum
zehnten Male eingeliefert wird): „Aber müssen Sie denn
immer gleich einbrechen? Tät' es betteln nicht auch, wenn
Sie schon durchaus so arbeitsscheu sind?!" — Sträfling:
„Ach, Herr Direktor, mit dem Betteln da ist nischt, beim
Betteln hat einen die Polizei gleich!"

Zur Mode.

Ein Ratnrfrennd.

„Gefällt 's Ihrem Mann denn in der Sommerfrische?"
„Großartig; er schickt mir jeden Tag die Speisekarte!■"

Kunde: „Ich möchte einen Panamahut!" — Chef: „Sehr
wohl; wünschen Sie einen ganz echten, einen echten oder nur
einen Panamahut?"

Des Mädchens Klage.

Fräulein (im Wartezimmer des Heiratsvermittlers, unge-
duldig): „Zwei Stunden sitze ich nun schon hier. . . man wird
doch immer älter!"

Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider in München. — In Österreich-Ungarn für Herausgabe
u. Redaktion verantwortlich: Oskar Lcchner in Wien I. — E. Mühlthnlcr's Buch- u. Knnstdruckerci A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt.