Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
daß das Verbrennen ein Heidengeld koste, so ist
sie schnell in die Stadt zuni Advokaten gelaufen
und hat halt den um Auskunft gebeten, wie sie
es machen solle, daß ihr Mann doch schön ini
heimatlichen Friedhöfe begraben werden und sie
trotzdem seine Hinterlassenschaft erben könnte.
Der Advokat hat zuerst einen Vorschuß verlangt,
darauf eine Zeit lang nachgedacht, dann mit
den: Aopfe gewackelt und ihr schließlich den
guten Rat gegeben, ihren Mann nur ordent-
lich verbrennen zu lassen, wenn sie zu ihrer
Erbschaft kommen wolle.

So hat denn also die Teichgraberin den
Teichgraber Franzl seufzend eingepackt und nach
Gotha geschickt mit dem schriftlichen Ersuchen,
ihr die Asche des Seligen sobald als möglich
wieder zurückzuschicken, damit sie die Erbschaft
antreten könne. Und richtig, nach drei Tagen
erhielt sie schon ein Aviso über eine Sendung
aus Gotha im Gewichte von elf Kilogramm.

Elf Ailo I — die Teichgraberin schüttelt den
Aopf. — Der fjerr Lehrer hatte ihr doch gesagt,
daß man von den verbrannten Leichen nur ein
ganz winziges Häufchen Asche zurückerhalte, kaum
so viel, um damit eine kleine Schachtel zu füllen!
Und sie erhielt jetzt von ihrem kleinen, mageren
Manne elf Ailo Asche retour! — Wenn er noch
groß und fett gewesen wäre I — Da mußte ein
Irrtum geschehen sein!

Die Teichgraberin zog ihre Sonntagskleider
an und ging selbst hinein in die Stadt zur Post.
Dort wurde ihr ein nicht umfangreiches, aber sehr
schweres Paket ausgefolgt. Und richtig, darauf
stand: „Absendungsort: Gotha, Inhalt: Mensch-
liche Asche I" Voll Neugier öffnete die Teich-
graberin das Paket gleich an Grt und Stelle. Es

enthielt etwas Asche und — einen großen Alunipen Bleil — Da ging ihr ein Licht'l
auf: Es fiel ihr ein, daß ihr Seliger ja in früheren Jahren häufig Treiberdienste
verrichtet hatte und dabei oft angeschossen worden war!

goscf gosefin!

E IN st f c h l II II g.

-ÄS-

Kolporteur

(der einem Soldaten einen Licbesbriefsteller
verkauft hat):

„Ein paar Briefe habe ich Ihnen
angekreuzt, Herr Gefreiter.... damit
habe ich meine Alte auch gekriegt!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Dem Teichgraber Franzl seine Asche" "Empfehlung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stubenrauch, Hans
Meissl, August von
Entstehungsdatum
um 1906
Entstehungsdatum (normiert)
1901 - 1911
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 125.1906, Nr. 3191, S. 134
 
Annotationen