D66 Glas Bier.
’ctr Müller hatte sich auf der Geschäftstour
in der Stadt kolossal abgehetzt und bei der
heißen Jahreszeit einen Riesendurst ange-
sammelt. „Gott sei Dank", murmelte er beim Ein-
tritt in die Bahnhofrestauration zweiter Klasse
„gerade noch Zeit für einen kühlen Trunk! . .
Kellner, ein Glas Bier!"
„Bitte, gleich I"
Eine Minute verstrich.
„Kell—nerr I Ein Glas Bier!"
„Bitte, sofort I"
Mieder eine Minute.
Da erwischte er den Geschäftigen ain Jrack-
zipfel. „Sie, ein Glas Vier — nicht wahr I"
Der „Mber" zuckte mit den Achseln. „Getränke
ohne Speisen werden hier nicht abgegeben I"
„Ra, recht nett! — Gut, dann bringen Sie
mir, wenn's schon mal sein muß, ein Beefsteak!"
„chalb durch?"
„chalb durch — meinetwegen I"
„Mit — ohne?"
„Mit Kartoffeln, zum Kuckuck! Aber vor
allein das Bier — das wird ja so eilt recht teurer
Schluck I"
Mst — weg war der Schwalbenschwanz.
. . . .„Einsteigen zum Schnellzug nach Mittel-
bach—chornstedt—Treibelfingen I"
„che — Mber. . . Sie. . . ."
„chier, ein Beefsteak, bitte — mit Kartoffeln
halbdurch . . . ."
„Und das Bier?"
kV st — wieder weg I
Ein Riesengedränge — alles eilt durcheinander,
will essen, trinken, zahlen.... cherr Müller würgt
hie und da mühsam einen Bissen durch den trockenen
Schlund und schreit wütend von Zeit zu Zeit:
„Ein Bier!"
.... „Einsteigen zuin Schnellzug nach Mittel-
bach - chornstedt—Treibelfingen! chöchste Zeit!"
Zornrot springt er auf: „Zahlen!"
Da steht schon der „Mber": „Ein Beef-
steak \ M. 20 Pf. — mit Kartoffeln n 111. 50 Pf. . . .
Bier?"
„Nein!" pfaucht er ihn an. „Das haben Sie
mir ja nicht gebracht!"
„Ohne Bier_\ 111. 60 Pf.!"
„Mas? Das Bier, das ich trotz aller Mühe
nie bekommen, soll ich jetzt auch noch mit*
bezahlen?!"
„Litte, Mandanschlag zu lesen: „Speisen ohne
Getränke kosten to Pf. mehr!"
Mit eincin pohngelächter warf Müller das
Geld hin und stürzte auf den Perron. Und der
Durst!!....
mälde, für das ein sehr hoher Preis vereinbart wurde, erhält, bleibt er lauge
Zeit sinnend vor demselben stehen — dann bricht er endlich erleichtert in die
Worte aus: „Herrgott bin ich froh, daß meine Fran nicht so ausschant!"
Kindlicher T r o st. yso
Der kleine Neffe: „Liebe Tante, sei nur nicht so traurig — Du
wirst gewiß wieder besser, und wenn nicht, dann — das versprcch' ich Dir!
— lassen wir Dich anssiopsen!"
)t. Konst.
’ctr Müller hatte sich auf der Geschäftstour
in der Stadt kolossal abgehetzt und bei der
heißen Jahreszeit einen Riesendurst ange-
sammelt. „Gott sei Dank", murmelte er beim Ein-
tritt in die Bahnhofrestauration zweiter Klasse
„gerade noch Zeit für einen kühlen Trunk! . .
Kellner, ein Glas Bier!"
„Bitte, gleich I"
Eine Minute verstrich.
„Kell—nerr I Ein Glas Bier!"
„Bitte, sofort I"
Mieder eine Minute.
Da erwischte er den Geschäftigen ain Jrack-
zipfel. „Sie, ein Glas Vier — nicht wahr I"
Der „Mber" zuckte mit den Achseln. „Getränke
ohne Speisen werden hier nicht abgegeben I"
„Ra, recht nett! — Gut, dann bringen Sie
mir, wenn's schon mal sein muß, ein Beefsteak!"
„chalb durch?"
„chalb durch — meinetwegen I"
„Mit — ohne?"
„Mit Kartoffeln, zum Kuckuck! Aber vor
allein das Bier — das wird ja so eilt recht teurer
Schluck I"
Mst — weg war der Schwalbenschwanz.
. . . .„Einsteigen zum Schnellzug nach Mittel-
bach—chornstedt—Treibelfingen I"
„che — Mber. . . Sie. . . ."
„chier, ein Beefsteak, bitte — mit Kartoffeln
halbdurch . . . ."
„Und das Bier?"
kV st — wieder weg I
Ein Riesengedränge — alles eilt durcheinander,
will essen, trinken, zahlen.... cherr Müller würgt
hie und da mühsam einen Bissen durch den trockenen
Schlund und schreit wütend von Zeit zu Zeit:
„Ein Bier!"
.... „Einsteigen zuin Schnellzug nach Mittel-
bach - chornstedt—Treibelfingen! chöchste Zeit!"
Zornrot springt er auf: „Zahlen!"
Da steht schon der „Mber": „Ein Beef-
steak \ M. 20 Pf. — mit Kartoffeln n 111. 50 Pf. . . .
Bier?"
„Nein!" pfaucht er ihn an. „Das haben Sie
mir ja nicht gebracht!"
„Ohne Bier_\ 111. 60 Pf.!"
„Mas? Das Bier, das ich trotz aller Mühe
nie bekommen, soll ich jetzt auch noch mit*
bezahlen?!"
„Litte, Mandanschlag zu lesen: „Speisen ohne
Getränke kosten to Pf. mehr!"
Mit eincin pohngelächter warf Müller das
Geld hin und stürzte auf den Perron. Und der
Durst!!....
mälde, für das ein sehr hoher Preis vereinbart wurde, erhält, bleibt er lauge
Zeit sinnend vor demselben stehen — dann bricht er endlich erleichtert in die
Worte aus: „Herrgott bin ich froh, daß meine Fran nicht so ausschant!"
Kindlicher T r o st. yso
Der kleine Neffe: „Liebe Tante, sei nur nicht so traurig — Du
wirst gewiß wieder besser, und wenn nicht, dann — das versprcch' ich Dir!
— lassen wir Dich anssiopsen!"
)t. Konst.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Galgenhumor"
"Kindlicher Trost"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1907 - 1907
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)