Fliegende Blätter (127.1907 (Nr. 3232-3257))

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Das Rendezvous.

„Erwarten Sie vielleicht einen
Herrn Meier an dieser Straßen-
ecke, mein Fräulein?"

„Allerdings!"

„Ich soll Ihnen bestellen, daß
er leider verhindert ist, zu dem
Rendezvous zu kommen."

„So! Ich bin auch nicht die
richtige; meine Freundin war
ebenfalls verhindert."

„Das ist ja ein reizender Zu-
fall! . . Wenn Ihr Herz noch frei
wäre..."

„Ach, Sie scherzen, mein
Herr!"

„Dürfte ich Ihnen vielleicht
meinen Arm anbieten?"

—£ Die Ausnahme.

ab' ein allerliebstes Schätzchen,
Lustig, niedlich, fein und zart.
Wie sie plaudert, neckt und bittet,
Ist von ganz befond'rer Art.

„Gib mir 'n Händchen!" — „Kauf' mir 'n Bläschen!"
„stoch ein Gläschen — Herzchen, ach!"

Also in Verkleinerungen
Bettelt, schmollt sie tausendfach.

Das ist ein so zierlich' Veden,

Daß man wirklich lachen muß.

Aber nie heißt 's: „Gib mir 'n Küßchen!"

Immer: „Gib mir einen Kuß!"

w. Zdel.

->-•-•<-

Gefährliche Klientel.

Freund (zum Rechtsauwalt mit großer Verteidiger-
Praxis): „Warum gibst Du Deinen Klienten, wenn sie Dir
danken, immer die linke Hand?" — „Damit ich die rechte auf
der Tasche halten kann!"

Ein Don Juan.

Köchin (ans dein Fenster der vierten Etage den Anstreicher
beobachtend, der von oben angefangen hat, das Haus zu streichen
und jetzt bei der zweiten Etage angelangt ist): „O diese Männer!
Als er hier oben arbeitete, da war ich seine Braut, nachher die
Köchin in der dritten Etage, und jetzt macht er vor der zweiten
Etage eine Liebeserklärung!"

Leichtes Volk.

„Wie, dein Bräutigam Ihrer Tochter haben Sie
einen Vorschuß auf die Mitgift gegeben?" — „Ja! Er
ist Schauspieler und sagte: ,er tut sonst nicht mit'."

Druckfehlerteufel.

Verwandten, Freunden und Bekannten die erfreuliche Nach-
richt, daß mich meine liebe Frau heute zum fünftenmal mit
einem kräftigen gesunden Jungen erfreut hat.

Alexander Müller, Schreimaschinenfabrikant.

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