Fliegende Blätter (127.1907 (Nr. 3232-3257))

Vor Gericht. 287

,,Haben Sie bewegliches oder unbeweg-
liches Vermögen?"

„Derzeit unbewegliches."

„Wie ist das zu verstehen?"

„Na, ein kaputes Automobil!"

Der Freigeist.

Einen freien Geist nannte er sich gern,

Der Herr Professor. Von Krankheit genesen,
Wollte er vor Hörern aus nah und fern
Heut' über Aberglauben lesen.

Und er sprach schon an des Katheders

Stufen:

„Ich bin gesund nun wieder —- unberufen!"

Alb. Roderich.

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Eifersüchtig.

Fräulein Kat hi: „. . Ihr Mann hat
Halskatarrh? Da kann er sich ja mit mir
trösten!" — Frau Meier: „Weiter fehlte
nichts — er hat sich mit mir zu trösten
und mit niemand' anderm!"

Adressen-Aierat.

Aust Hoch-, Hochwohl- und Wohlgeborcn
Sind viele heut' noch eingeschworen.

Ls scheint, daß gerne man vergißt,

Daß jeder nur — geboren ist.


A. G. Marius.

„Lesen Sie noch immer Ihren Freunden Ihre Gedichte vor?
Feh habe keine Freunde mehr!"

— „Nein!

-^5, Macht der Musik.


Ga st: „. . . Also der Vorstand von dem Bureau
da drüben hat jetzt seinen Urlaub?! . . Wie verbringt
er den eigentlich?"

Wirt: „O, da ist kein großer Unterschied!

Wenn er Dienst hat, muß ich ihm 's Bier
hinüber schicken, und wenn er Urlaub hat, trinkt .
er 's Bier herüben!"

Ein Pessimist.

„. . Ach ja, Dummheit ist heutzutage kein Hin-
dernis, um vorwärts zu kommen!"

„Man muß eigentlich noch froh sein, daß sie
keine Bedingung ist!"

_

V orbe i.

Der einzige U-nterschied.

„. . Wie haben Sie denn nur die Leute auseinandergebracht,
Herr Wirt?" — „O, meine Tochter ist einfach ans Klavier gegangen