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Sträfling: „Da bin ich wieder, Herr Aufseher! . . Sind
keine Briefe für mich angekommen?"

Ach so!

„• . Sie sagten doch, der Herr sei Helden Vater! Der sieht
aber gar nicht aus wie ein Schauspieler."

„Ist er auch nicht — aber er hat sieben Töchter."

Druckfehler.

(Aus einem Zeitungsbericht.) Während des Festmahls des
vegetarischen Klubs brachte der Gesangverein unter anderen! auch
das Lied „Leise zieht durch mein Gemüs" zum Vortrag.

—-*vs Dichter klage. «v»-~

QJ)ie gier' ich nach des Ruhmes Paradiese! —
Äönnt' ich nur Lichten, was kein Mensch versteht! —
— Ein Augenblick, gelebt in Paralpse —

Und jubelnd rief' die Welt: „Welch ein Poet!"

er moderne Muff.

Fräulein Eulalia las tiefbe-
triibt in der Zeitung, daß der
Antrag eines wohlwollenden
Stadtvaters: wenigstens die kleinen Hunde
mit in die Straßenbahnwagen nehmen zu
lassen, wieder von einer überwältigenden Mehrheit abgelehnt
worden war. „Armer Foxl l" seufzte sie und drückte ihr schwarzes
Zwergpinscherchen an die Brust. „So sollst du denn auch diesen
Winter wieder von allen Tee- und Kaffee-Kränzchen ausgeschlossen
sein . . . und es gäbe doch immer so gute Sachen dort für dich. . .
Ach, wie hart und gefühllos ist die Welt!"

Da fiel ihr Auge auf ein Inserat des großen Pelzwarenge-
schäftes in der Zweideckerstraße. Sic las es sofort mit Staunen
und Aufmerksamkeit, wurde plötzlich freudig erregt, umarmte Forl
und eilte dann spornstreichs davon.

Ls hatte geheißen: ,. . Das modernste aber ist der große
runde Muff — auf der einen Seite mit deni Kopf, auf der andern
mit dein Schweif der Tieres geschmückt. Das Ganze macht den
Eindruck eines Fuchses, nicht eines Muffes, denn Kopf und
Schweif schauen hüben und drüben heraus und sind nicht inehr
wie im vorigen Jahre oben und unten angebracht' . . .

Seitdem war Fräulein Eulalia kreuzvergnügt und versäumte
auch beim schlechtesten Wetter kein Kränzchen — mochte es noch so
abgelegen sein. Sie hatte ja stets ihren großen warmen Muff
bei sich, der allgemein wegen seiner naturgetreuen Ausstattung
beinerkt wurde. —

Lines Tages aber geschah etwas Merkwürdiges. Fräulein
Eulalia saß wieder vergnügt mit ihrem Muff in der Straßenbahn,
als eine andere Dame mit dein gleichen Modeschmuck eintrat —
nur in Weiß. Auch ihr Muff war fainos gemacht... ja, inan
glaubte bald wahrhaftig, der iveiße Kopf bewege sich, ducke sich
lauernd zusammen, der Schweif sträube sich . . . und da geschah
das Unglaubliche: Plötzlich wurden Kopf und Schweif in beiden
Muffen lebendig; mit Knurren, Kläffen, Bellen sausten zwei haarige

Geschöpfe aufeinander los; die
Fahrgäste jauchzten vor Sachen,
der Schaffner schimpfte, und die
beiden Damen verschwan-
deil, da eben der Wagen
hielt, mit roten Köpfen
nach der Straße hin, wo
sich schon die lebendigen
,Muffe' eifrig balgten.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der moderne Muff" "Ein regelmäßiger Gast"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Meissl, August von
Entstehungsdatum
um 1910
Entstehungsdatum (normiert)
1900 - 1920
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 133.1910, Nr. 3412, S. 288
 
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