Fliegende Blätter (133.1910 (Nr. 3389-3414))

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o Weihnachten, o

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ehre sei Gott in der Höh’!

Friede auf Erden

Und den Menfchen ein Wohlgefallen!“
Weihvoll fo in die Weihnacht
Tönt der Enget uralter Gelang
Hoch durch die Himmel.

Aber auf Erden
Kt alles anders!

Schwer auf das Schwert

Stützen lieh, ftöhnend

Unter der Waffen wucht’gem Gewicht,

Die feindlichen Völker,

Grimm an den Grenzen
Und lauernd gelagert.

Hb er im Often

Metzeln und morden lieh

Mondenlang

Unerschöpflich

Wie Häupter der Hydra

Feindliche Völker,

Und im Innern

Der stolzen Staaten

Reißen und rütteln

Hn ihren Ketten kecke und kühne

Die rasenden Riefen

Der Nacht und des Neides,

Der geifernden Gier nach Genuß,

Und weh! auch oftmals
Gerechte Rache
Für uraltes Unrecht,

Das an ihren Hhnen
Untere Hhnen geübt,

Hn uns unschuldigen Enkeln ahndend
Manch’ schlimme Schuld!

Wahrlich, weihvolle Weihnachtsweifen,
Friedlich freundliche,

Sollt ihr vom Sänger
So lang’ nicht verlangen,

So lang’ wie eine Lüge lautet
Das alte weihvolle Weihnachtwort:
„Frieden auf Erden
Und den Menfchen ein Wohlgefallen.“

F, Dahn.




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