Fliegende Blätter (135.1911 (Nr. 3441-3466))

Ein Bauer hat, um das Geld zum Studium seines Sohnes

aufzubringcn, acht Ochsen verkauft. Als er die Nachricht empfängt,
daß sein Sohn dnrchgefallcn sei, ruft er seufzend aus: „Dös Hab'
i' davo'! Von neun Ochs'n is mir glückli' bloß einer 'blieb'n!"

—Den Philosophen. —

Da grübeln unö forschen sie spät und früh
Mit sauerem Schweiße And redlicher Müh' —
Vergebliches Spekulieren! —

Die Wahrheit finden sie dennoch nie!

D rum scheint mir: die beste Philosophie
Ist — gar nicht ;u philosophieren.

dlobkesse oblize.

„Seit der Hofbaner Bürgermeister geworden, ißt er d' Wurst'
im Wirtshaus mit Messer und Gabel und schält sie ab."

„Ja, und d' Haut' steckt er ein und frißt s' auf'm Heimweg."

—Türmers Klage.

„Die vierzig Jahre, die ich Türmer bin, Hab' ich keine Vorhang' gebraucht. . . Aber jetzt muß ich mir in
meinen alten Tagen doch noch welche anschaffen — weil mir die Aviatiker schon in aller Früh' in die Stab'
'neinschan'n."

Verantwortlicher Redakteur: I. Schneider in München. — Verlag von Braun & Schneider ui München. — In Österreich-Ungarn für Herausgabe
u. Redaktion verantivortlich: Oskar Lechncr in Wien l. — E. Mühlthaler's Buch- u. Kunstdruckerci A.G. in München. — Hierzu das Beiblatt.