Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fliegende Blätter — 137.1912 (Nr. 3493-3518)

DOI issue:
Nr. 3498
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4402#0078
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
72

I n © c b n it f c n.

Fataler Druckfehler.

Dame: „Mein Junge ist am 21. Juni früh um 1 Uhr geboren." — Pro-
fessor: „Na, da wird ihm der erste Tag schön lang geworden sein!"

„... Am meisten fielen im Salon des
Kommerzienrates die vielen originellen
Prozellanfignren ans."

£ Interessante Anseinandcrsetzung. <-

„Du Mama, Papa hat, bevor er in's Wirtshaus ging, die Vase vom Klavier
heruutergcworfeu!" — „Was? Die schöne Majolikavase? . . O, der soll mir nach Hause
kommen!" — „Mama, darf ich so lauge auf bleiben ?"

..<282 _

a

iblosse.

•Klaubt mancher, ec hätte dar Nusnahmseramen
ffüc da; Leben bestanden zu aller Meid —
lllnd nennt man dar Ding beim richtigen Namen,
War'; ein geistiger Osfenbacungseid. ^

Standpunkt.

•flein, ich bedauere den Klann,

)" Der so sich kann bemeistecn,

Duft ihn nichts mehr entlüften kann
tllnd nichts mehr kann begeistern.

o. t. tu.

Die Lösung.

Ijenardo, der Nekromant, hatte seine
ganze Jugend zwischen den Mauern
seiner düstern Alchimistentvcrkstatt ver-
bracht, hatte der Sonne Strahlen nie
beachtet — nie nach dem Leuchten junger
Liebe in schönen Mädchenangen sich
gesehnt — ans Gier nach dem Glanze
eines Klumpen Goldes, jenes Metalles,
dessen geheimnisvollen Werdegang er
der Natur ablauschen wollte.

Mühevoll waren das Studium und
tausendfach die bis in's kleinste vorberei-
teten Versuche gewesen — und ohne
Erfolg war bis jetzt die Arbeit seines
Lebens geblieben.

Diese Erkenntnis packte ihn in einer
Nacht, da der Sturm durch die Ritzen
pfiff und der Regen gegen die Fenster
ratterte, mit solcher Wucht, daß er vor
Grimm und Gram Über sich nnd sein
verfehltes Leben alle Metalle, die er
besaß, ivahllos in den Kessel Über dem
Feuer warf — alle seine geheimnisvollen
Tränklein nnd Mixturen daznschnttete,
nm ein für allemal von den Zeugen
seiner traurigen Arbeit befreit zu sein.

Mächtig brodelte die schmelzende
Masse, zischte nnd glühte — warf plötz<
lich einen blendenden Schein gegen die
Decke — nnd da Lcnardo hocherstaunt
in den Kessel sah — da lag zwischen
Schlacken und qualmendem Gischt —
ein Klumpen gleißenden, blinkenden
Goldes.

Jauchzend holte er mit der Zange
das ersehnte Metall ans dem Kessel —
frohlockend betrachtete er cs im Lichte
des eben erwachenden Tages nnd über-
mütig rief er in die Welt: „Gelungen

— endlich gelungen ist mir die größte
Kunst — ich habe der Natur Geheimnis
ergründet — ich weiß nun — — ich

— ich-"

Plötzlich verstummte er, betrachtete
sinnend das Gold nnd die ans dem
Herde liegenden Retorten nnd Tiegel,
lief dann aufgeregt ein paarmal ans
nnd ab — nnd knirschte endlich wütend
nnd voll Verzweiflung: „Ich — ich —
habe jetzt keine Ahnung mehr, ivie
ich das gemacht habe!"

—-*aAAa'“


£. finljtt.
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Interessante Auseinandersetzung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schlittgen, Hermann
Entstehungsdatum (normiert)
1912 - 1912
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 137.1912, Nr. 3498, S. 72
 
Annotationen