-Weiße
« Lamm, Oürrlzuizelbach.
Heute, Dienstag abends
Reunion
aller
hier anwesenden Fremden.
„ Warum trägst Du immer Kesangsnoten bei Dir?
denken die Studenten an — Begleitung!"
— „O, dann
U m sch rieben.
ÄßAer Förster Arnmmbiegcl ist uiiii auch in die Jahre
gekommen, wo das böse Zipperl die braven wie
die bösen Ulenschen heimsucht, und es hat deshalb auch
ihn nicht verschont. Allein Arninmbicgel, eine eigen-
sinnige Natur, will nicht eingestehen, welch ein grimmer
Feind ihn gepackt hat. Wenn halt einmal so ein ver-
wünschter Anfall kommt, spielt er sich, obwohl unter
Ächzen und Lamento, auf den Wetterpropheten hinaus.
„Hab' ich's net g'sagt," schreit er, „daß niemand
net so gnat 's Wetter g'fpürt als wie ich? G mei',
o n-ei', was wcrd dös wieder wer'n. Diesmal gibt's
an' Nagel so groß wie Taubeneier nnd vierzehn Tag a'
Aält'n, daß's gar nimmer zum Glaub'» is!" - Tin
14 Im Eifer.
Gattin (in Rekonvaleszenz): „Wenn
ich jetzt gestorben wäre, so hättest Du
natürlich nichts Eiligeres zu tun ge-
habt, als wieder zu heiraten!"
Gatte: „Was fällt Dir ein — nie
mehr! Ich hätte mir eine zuverlässige
Haushälterin genommen."
Gattin: „Was, eine Haushälterin?
Das wäre ja noch schlimmer gewesen!
Da bin ich nur froh, das; ich nicht
gestorben bin!"
Der höfliche Bettler.
„Sind Sie schon wieder da! —
Was woll'n Sie denn heut' mit der
Karte?"
„Bitte: xour xrsnürs conge —
Erfolgreiche Spekulation.
Im Luftkurort Oberhutzelbach war zu dem vor-
handenen einen Kurgast noch ein zweiter eingetroffen.
Die beiden Herren trafen sich abends zufällig im „Weißen
Lamm" — und, da der Stoff gut war, verabredeten sic
sich in Gegenwart des Wirtes, am nächsten Abend um
K llhr dort wieder zusanimenzukommcn. Sie waren ans's
höchste erstaunt, die ganze große Wirtsstube voll Obcr-
hutzelbacher vorzufinden, deren ganzes Interesse sich in
ungezwungenster Weise auf die beiden „Ausländer" kon-
zentrierte.
In peinlicher Verlegenheit und um die neugierigen
Blicke der Einheimischen nicht länger ans sich gerichtet
zu sehen, nahm einer der beiden Herren den in der
Nähe liegenden „Oberhntzelbacher Berichterstatter" zur
Hand. - Und siehe, hier fand sich des Rätsels Lösung.
Im Inseratenteil stand in großen Lettern zu lese»:
Gisx. Backfischc. szsd
Mama hat mit ihrer Tochter, die
nächste Woche heiratet, eine komplette
Kücheneinrichtung gekauft. Beim Ver-
lassen des Geschäftes wendet sich die
Tochter noch an den Verkäufer und
sagt: „Vergessen Sie aber nicht, mir zu
jedem Stück eine Gebrauchsanweisung
zu legen."
morgen reis' ich in ein anderes Stadtviertel!
—«3»»-
Patient (im Wartezimmer des
Zahnarztes): „Also jetzt in der Sprech-
stunde für Unbemittelte wird jeder voll-
ständig gratis behandelt?" — Diener:
„Jawohl; das kostet keinen Pfennig !"
- Patient: „Auch wenn einer zum
zweitenmal kommt?" —Diener: „Zum
zweitenmal kommt keiner!"
« Lamm, Oürrlzuizelbach.
Heute, Dienstag abends
Reunion
aller
hier anwesenden Fremden.
„ Warum trägst Du immer Kesangsnoten bei Dir?
denken die Studenten an — Begleitung!"
— „O, dann
U m sch rieben.
ÄßAer Förster Arnmmbiegcl ist uiiii auch in die Jahre
gekommen, wo das böse Zipperl die braven wie
die bösen Ulenschen heimsucht, und es hat deshalb auch
ihn nicht verschont. Allein Arninmbicgel, eine eigen-
sinnige Natur, will nicht eingestehen, welch ein grimmer
Feind ihn gepackt hat. Wenn halt einmal so ein ver-
wünschter Anfall kommt, spielt er sich, obwohl unter
Ächzen und Lamento, auf den Wetterpropheten hinaus.
„Hab' ich's net g'sagt," schreit er, „daß niemand
net so gnat 's Wetter g'fpürt als wie ich? G mei',
o n-ei', was wcrd dös wieder wer'n. Diesmal gibt's
an' Nagel so groß wie Taubeneier nnd vierzehn Tag a'
Aält'n, daß's gar nimmer zum Glaub'» is!" - Tin
14 Im Eifer.
Gattin (in Rekonvaleszenz): „Wenn
ich jetzt gestorben wäre, so hättest Du
natürlich nichts Eiligeres zu tun ge-
habt, als wieder zu heiraten!"
Gatte: „Was fällt Dir ein — nie
mehr! Ich hätte mir eine zuverlässige
Haushälterin genommen."
Gattin: „Was, eine Haushälterin?
Das wäre ja noch schlimmer gewesen!
Da bin ich nur froh, das; ich nicht
gestorben bin!"
Der höfliche Bettler.
„Sind Sie schon wieder da! —
Was woll'n Sie denn heut' mit der
Karte?"
„Bitte: xour xrsnürs conge —
Erfolgreiche Spekulation.
Im Luftkurort Oberhutzelbach war zu dem vor-
handenen einen Kurgast noch ein zweiter eingetroffen.
Die beiden Herren trafen sich abends zufällig im „Weißen
Lamm" — und, da der Stoff gut war, verabredeten sic
sich in Gegenwart des Wirtes, am nächsten Abend um
K llhr dort wieder zusanimenzukommcn. Sie waren ans's
höchste erstaunt, die ganze große Wirtsstube voll Obcr-
hutzelbacher vorzufinden, deren ganzes Interesse sich in
ungezwungenster Weise auf die beiden „Ausländer" kon-
zentrierte.
In peinlicher Verlegenheit und um die neugierigen
Blicke der Einheimischen nicht länger ans sich gerichtet
zu sehen, nahm einer der beiden Herren den in der
Nähe liegenden „Oberhntzelbacher Berichterstatter" zur
Hand. - Und siehe, hier fand sich des Rätsels Lösung.
Im Inseratenteil stand in großen Lettern zu lese»:
Gisx. Backfischc. szsd
Mama hat mit ihrer Tochter, die
nächste Woche heiratet, eine komplette
Kücheneinrichtung gekauft. Beim Ver-
lassen des Geschäftes wendet sich die
Tochter noch an den Verkäufer und
sagt: „Vergessen Sie aber nicht, mir zu
jedem Stück eine Gebrauchsanweisung
zu legen."
morgen reis' ich in ein anderes Stadtviertel!
—«3»»-
Patient (im Wartezimmer des
Zahnarztes): „Also jetzt in der Sprech-
stunde für Unbemittelte wird jeder voll-
ständig gratis behandelt?" — Diener:
„Jawohl; das kostet keinen Pfennig !"
- Patient: „Auch wenn einer zum
zweitenmal kommt?" —Diener: „Zum
zweitenmal kommt keiner!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der höfliche Bettler" "Backfische"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1913
Entstehungsdatum (normiert)
1908 - 1918
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 139.1913, Nr. 3545, S. 14
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg