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Und legte — das gute Eier — dazu
fl’ Bemmchen.

Leander zog [eine Stiebei aus

Mit Knebbd)en.

Dann schwamm er auf’s weite Meer hinaus
Zum Crebbcben.

Da bla(t Sie der Storni das Cärnbcben aus
Rerr ]ee[es!

Leander hatte noch weit zum Raus
Gr weeh es.

Gr (ank im lüa[[er unter, herrje!

fleh Knebbchen!

Und wie mer ’n fand, da guggt in die Roh’
Dur ’s Schebbchen.

Die Rero weint [ich die Dogen aus

Dem Kebbdien,



Dann (prang (e (elber in's Meer hinaus
Uom Crebbdren.

So endet ä’ [cheener Rerzensroman,

Me eh Knebbdren!

0 [Jünglinge, fanget lieber ni[cbt an
Mit Zebbcben
JTm Crebbcben.

*-i=£g>> Der Sachverständige. ^=^~"

«^er Sdjneiba Zwirn von Kruchenhausen hat sich an' guaten
« Tag macha woll'n und hat zum Wirt ummig'schickt um
^ drei TJuart'l Bier und a' Stückst G'selckst's. Da is da
Wirt zum Rauchfang aufig'stieg'n, wo a' recht a' schöna Schleg'l
d'riu'g'hängt is; nach« hat fidj aba da Wirt denkt: „Na, von dem
gibst an Schneida koans, aba brunt’ in da Speis' da Hab' i’ no'
a' Stück'!, dös nimma recht rar is; dös is für 'n Schneida guat
gnua, weil er so all'weil so rebellisch is und 's Biergeld a' dö
meist Zeit schuld!' bleibt." Hub da Schneida hat 's G'selchte
'gessen. Es hat eahm zwar net reckst g'schmeckt, aba ßunger hat
er g'habt und da hat er sich denkt: „Wer woaß, von was ma'
fett werd!" Er is aba, nebenbei bemerkt, so zaundürr g'we'n, daß
er beim Wind alleweil a' Bügeleisen mittrag'n hat, damit's ihn
net fortg'walst hat. Auf oamal is an Schneida aba ganz übel
'wor'n und wia er a' Glas! Bittern 'trunka hat, hat's ihn so
viel druckt und g'wiirgt und g'hob'u, daß ma' scho' woaß, was
nacha passiert is.

Wia eahm wieda bessa is g'we'n, hat er g'schimpft und
räsoniert, daß ma' so viel Steuern und Abgab'n zahl'n muß,
daß ma' 's Geld so schwer verdient und für 's guate Geld koa
richtige War' mehr kriegt, und er is zum ßerrn Wackstmoasta
'ganga und hat an Wirt onzoagt, net z'weg'n an schlechten Ein-
schenk'n, sondern weg'n stinkade Nahrungsmittel.

Der ßerr Kommandant Schlauberger is glei' zum Wirt ummi,
hat nach 'm G'selcksten g'fragt, is zum Rauchfang aufig'stieg'n
und wia er den Schleg'l hat hänga feg'n, hat er g'schmunzelt
und g'sagt: „Da hab'n ma ja das Korpusdelikti", und er hat den
ganzen Schleg'l mitg'nomma, obwohl da Wirt bei feina Ehr' und
Seligkeit g'schwor'n hat, daß dös G'selchte, dös da Schneida 'kriagt
hat, net von dem Schleg'l war und daß da Scksteg'l Überhaupts
zu oana ganz ander'» Sau g'hört hat. „Dös kunt a' jeda fag'n,
dös wer'n dö ßerr» vom G'rickst scho' ausanandabringa", hat
da ßerr Kommandant g'sagt und hat an Scksteg'l als Uber-

führungsgegenstand dem ßerru Staatsanwalt in Tipfelhausen
g'schickt. Der hat den schwarzen Scksteg'l an Tierarzt Bäuchle
zug'wies'n, damit er 'n ordentli' untersucht.

In da Verhandlung is's an Wirt gar net rar 'ganga. Da
Schneida, der no' ganz kasweiß g'w'en is, hat recht ungünsti' aus-
g'sagt, aa' von Wiirscht, dö g'muffelt hab'n, is 'was vorkemma,
und wla's g'hoaß'n hat, daß ma' beim Wirt aa' hie und da a'
Neig'l im Bier g'spürt hat, is der ßerr Vorsitzende Biermeier
hübsch sucht!' 'wor'n und hat so 'was wie Gemeinheit in sein'
Bart 'nein'brummelt. Jetzt is da Sachverständige kemma, weg'n
an G'selcksten.

Er hat 's Korpusdelikti z'erst b'schrieb'u nach Länge, Breite
und Dicke und nacha ang'fangt, daß die Engländer dös größte
Schwein hab'n, daß dö bayerische Landsau rot und weiß is, daß
da Darm koa' Wurstfülle, sondern Wursthülle is, und nacha is er
auf 's G'selchte z' sprecha kumma.

Er hat's vom Ruß reinigen und zur ßälfte mit Kraut
sied'n lassen, 's ganz' ßaus, hat er g'sagt, hat würzig nach
Wachholda duft' und dös g'sott'ne Stück'! G'selckst's is recht safti'
und zart und köstli' g'we'n; die andere ßälfte hat er am anderst:
Tag' kalt 'gessen. Dös war mehra durchwachsen und d' Fetten
is g'we'n wia a' Nußkern. Dös inkriminierte G'selchte, hat er
zum Schluß mit erhob'ner Stimm' g'sagt, is net ekelerregend oda
g'sundheitsschädli' g'we'n, sondern war von oana reckst guaten
Sau (da hat der Angeklagte 's Weinen ang'fangt) und nur
delikat.

Bei der Erzählung san d' Ricksta ganz aufg'regt 'wor'n und
an G'rickstsschreiba ßungerl is 's Wassa im ITtaul z'samm'g'laufa.

No, da Wirt is natürli' frei 'wor'n, obwohl eahm da Staats-
anwalt a' g'hörige Straf' aufg'worfa hat, und wia da Vorsitzende
vom Tierarzt d' Liquidation verlangt hat für sei' Arbeit, hat da
Bäuchle für Zubereitung des Korpusdelikti, für Zeitaufwand rc.
no' extra zwanzig Mark verlangt. Da hat's an G'richtsschreiba
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Hero und Leander"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1913
Entstehungsdatum (normiert)
1908 - 1918
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 139.1913, Nr. 3558, S. 164
 
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