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Der Trinker. •»—

270

Herr Biersümpfel: „Selbst das Huhn macht die Augen zu. wenn
es Wasser trinkt!" _

Vielsagend.

„Was ist denn der Dunkelmayer eigentlich für
ein Mensch?"

„Na. wissen Sie. wie der neulich vor Gericht als
Zeuge zu erscheinen hatte, setzte er sich sofort auf die
Anklagebank."

Drei mal drei.

Lin Alleegesxräch.

ist heller vormittag. Ich sitze aus einer
yt, Bank in den Anlagen, vor mir spielt ein
kleiner Bub' im Sande, bewacht von einem
Kindermädchen. Ich sehe, wie der kleine Kerl Ziffern
in den Sand gräbt.

„Mieviel ist drei mal drei, Kathi?" sagt er
plötzlich.

„Laß mir mei' Ruah."

„Aber wenn ich's doch wissen will, Kathi/
wieviel ist drei mal drei?"

,,I' Hab' jetzt an 'was ander's z' denk'n, dumnm
Bua."

„Aber deswegen kannst mir's doch g'schwind
sag'n, Kathi."

(Line Uhr schlägt.)

„Jesses na, elfe is's — in ara viertelstund
müssen ma Heini."

Lin fremder lyerr mit einer Brille geht vorüber-
Der kleine Bub' geht schnurstracks auf ihn zu.

„Du, kserr, i' weiß, wieviel drei mal drei is."

„Nun, da sag's 'mal, Kleiner."

„Drei mal drei is elf."

„Das ist nicht richtig, Kleiner, drei mal drei
ist neun."

„Aber die Kathi hat's doch gesagt."

„lvas soll i' g'sagt Ham, du dumma Bua?"

„Daß drei mal drei elfe is, hast g'sagt."

„Ietz' schaug nur oaner bcu Lug'nschippel au,
den kloanen; entschuldigen 5' nur, löerr, daß der
kloane Lausbua Sie so anlügt l"

„Das macht nichts."

„Nein, ich sag's ja, lyerr, wie heutzutag' die
kloana Kiiider schon verlog'n san, nicht für möglich
sollt' ma' so 'was halt'ii, lferr. . ."

Lin junger Mann sitzt schon eine ganze lveile
auf einer Bank drüben. Jetzt kommt er herüber-

„Iessas, der Alfred."

„Paff' auf, Kathi, heut' abend, wenn Du 's Bier
hol'n mußt, wart' ich Dir unten an der lfaustür."

„Ja, Alfred . . ."

„So, jetzt geh'n ma heim, komm', Franzi."

„Du, Kathi, wer war der fremde Vien?"

„Des war mei' Vetter — aber pass' auf, Franz»,
wenn Dich die Mama heut' fragt, ob wer bei uns
g'sefs'u ist, dann sagst: die Milchfrau Theres."

„Aber das ist doch gar nicht wahr, Kathi."

„Iessas, is des a' dumma Bua ..."


Frist Müller.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Trinker"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1913
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 139.1913, Nr. 3567, S. 270
 
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