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Betrachten Sie s ich als . . .
„Nein nein, im ganzen Satze, bitte, Herr Aallege!"
„Betrachten Sie sich als von mir geohrfeigt", kam es stockend
und schon halb versöhnlich.
„Hm, 6err Kollege, an deni Satz ist irgend etwas — ist irgend
etwas. . . wollen Sie mir 'mal Helsen festzustellen, Herr Kollege
- hm, also zunächst: Wer soll sich betrachten?"
„Sie sich."
„Lim, ich mich — ich mich?"
„Nein, nicht ich mich — Sie sich, Herr Kollege."
„Nja, nja, nein, darin liegt es nicht — aber wie sagten Sie
gleich weiter?"
„Als von mir —"
„Ejm, ich mich als von sich — "
„Nein, Herr Kollege, Sie sich als von mir — "
„Hm, also Sie sich als von Ihnen — sollte hier nicht eine
höchst merkwürdige Beziehung der Restexpronomen mit dem Subjekt
und deni Vbjekt — "
„Nun, was das betrifft, Herr Kollege, so scheint mir, das;
Ihr eigener Satz — hm, wie meinten Sie doch gleich, das; ich
mich zu betrachten habe?"
„Als von mir auf den Buckel hinaufgestiegen, Herr Kollege."
„Ganz richtig, ganz richtig — als von mir auf den Buckel
hinaufgestiegen."
„Nein, nein, nicht von Ihnen — von mir, Herr Kollege."
„Erlauben Sie 'mal, Herr Kollege, ich denke, Sie wollten
mir auf den Buckel steigen?"
„Nein, Herr Kollege, umgekehrt, Sie sollten sich als von mir
auf den Buckel hinaufgestiegen betrachtet wissen."
„Hin, es ist ein wenig kompliziert, aber sagen Sie 'mal: ist
das nicht dasselbe?"
„Hm, Herr Kollege — ich glaube in der Tat — hin, cs läßt
sich bei diesem merkwürdigen Satz iiicht feststellen, wer eigentlich
deiil andern auf den Buckel hinaufsteigt."
„Dann bleibt also nichts andres jibrig, als anzunehmen, jeder
von uns beiden habe sich als von dem andern auf den Buckel
hinaufgestiegen zu betrachten."
„Aber danil gleicht sich ja alles bestens ans, Herr Kollege?"
„Stimmt, und alles ist also in Grdnung?"
„Durchaus, Herr Kollege — auf Wiedersehen also."
„Auf Wiedersehen."
Fritz Müller.
—-rM-- 's Letzte vom Fas;. --K-;-
Vater: „ Schau Sestperl! Man ivoaß gar net, lvia man's besser inacht. — Fährst D' langsain, kummst D'
leicht um a' Maß z' kurz; fährst D' schnell, so passiert's Dir, daß D' g'rad' no' die letzte Maß voni Faß derwischt."
Betrachten Sie s ich als . . .
„Nein nein, im ganzen Satze, bitte, Herr Aallege!"
„Betrachten Sie sich als von mir geohrfeigt", kam es stockend
und schon halb versöhnlich.
„Hm, 6err Kollege, an deni Satz ist irgend etwas — ist irgend
etwas. . . wollen Sie mir 'mal Helsen festzustellen, Herr Kollege
- hm, also zunächst: Wer soll sich betrachten?"
„Sie sich."
„Lim, ich mich — ich mich?"
„Nein, nicht ich mich — Sie sich, Herr Kollege."
„Nja, nja, nein, darin liegt es nicht — aber wie sagten Sie
gleich weiter?"
„Als von mir —"
„Ejm, ich mich als von sich — "
„Nein, Herr Kollege, Sie sich als von mir — "
„Hm, also Sie sich als von Ihnen — sollte hier nicht eine
höchst merkwürdige Beziehung der Restexpronomen mit dem Subjekt
und deni Vbjekt — "
„Nun, was das betrifft, Herr Kollege, so scheint mir, das;
Ihr eigener Satz — hm, wie meinten Sie doch gleich, das; ich
mich zu betrachten habe?"
„Als von mir auf den Buckel hinaufgestiegen, Herr Kollege."
„Ganz richtig, ganz richtig — als von mir auf den Buckel
hinaufgestiegen."
„Nein, nein, nicht von Ihnen — von mir, Herr Kollege."
„Erlauben Sie 'mal, Herr Kollege, ich denke, Sie wollten
mir auf den Buckel steigen?"
„Nein, Herr Kollege, umgekehrt, Sie sollten sich als von mir
auf den Buckel hinaufgestiegen betrachtet wissen."
„Hin, es ist ein wenig kompliziert, aber sagen Sie 'mal: ist
das nicht dasselbe?"
„Hm, Herr Kollege — ich glaube in der Tat — hin, cs läßt
sich bei diesem merkwürdigen Satz iiicht feststellen, wer eigentlich
deiil andern auf den Buckel hinaufsteigt."
„Dann bleibt also nichts andres jibrig, als anzunehmen, jeder
von uns beiden habe sich als von dem andern auf den Buckel
hinaufgestiegen zu betrachten."
„Aber danil gleicht sich ja alles bestens ans, Herr Kollege?"
„Stimmt, und alles ist also in Grdnung?"
„Durchaus, Herr Kollege — auf Wiedersehen also."
„Auf Wiedersehen."
Fritz Müller.
—-rM-- 's Letzte vom Fas;. --K-;-
Vater: „ Schau Sestperl! Man ivoaß gar net, lvia man's besser inacht. — Fährst D' langsain, kummst D'
leicht um a' Maß z' kurz; fährst D' schnell, so passiert's Dir, daß D' g'rad' no' die letzte Maß voni Faß derwischt."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"'s Letzte vom Faß"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1914
Entstehungsdatum (normiert)
1909 - 1919
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 140.1914, Nr. 3593, S. 279
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg