Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
279

Betrachten Sie s ich als . . .

„Nein nein, im ganzen Satze, bitte, Herr Aallege!"

„Betrachten Sie sich als von mir geohrfeigt", kam es stockend
und schon halb versöhnlich.

„Hm, 6err Kollege, an deni Satz ist irgend etwas — ist irgend
etwas. . . wollen Sie mir 'mal Helsen festzustellen, Herr Kollege
- hm, also zunächst: Wer soll sich betrachten?"

„Sie sich."

„Lim, ich mich — ich mich?"

„Nein, nicht ich mich — Sie sich, Herr Kollege."

„Nja, nja, nein, darin liegt es nicht — aber wie sagten Sie
gleich weiter?"

„Als von mir —"

„Ejm, ich mich als von sich — "

„Nein, Herr Kollege, Sie sich als von mir — "

„Hm, also Sie sich als von Ihnen — sollte hier nicht eine
höchst merkwürdige Beziehung der Restexpronomen mit dem Subjekt
und deni Vbjekt — "

„Nun, was das betrifft, Herr Kollege, so scheint mir, das;
Ihr eigener Satz — hm, wie meinten Sie doch gleich, das; ich
mich zu betrachten habe?"

„Als von mir auf den Buckel hinaufgestiegen, Herr Kollege."

„Ganz richtig, ganz richtig — als von mir auf den Buckel
hinaufgestiegen."

„Nein, nein, nicht von Ihnen — von mir, Herr Kollege."

„Erlauben Sie 'mal, Herr Kollege, ich denke, Sie wollten
mir auf den Buckel steigen?"

„Nein, Herr Kollege, umgekehrt, Sie sollten sich als von mir
auf den Buckel hinaufgestiegen betrachtet wissen."

„Hin, es ist ein wenig kompliziert, aber sagen Sie 'mal: ist
das nicht dasselbe?"

„Hm, Herr Kollege — ich glaube in der Tat — hin, cs läßt
sich bei diesem merkwürdigen Satz iiicht feststellen, wer eigentlich
deiil andern auf den Buckel hinaufsteigt."

„Dann bleibt also nichts andres jibrig, als anzunehmen, jeder
von uns beiden habe sich als von dem andern auf den Buckel
hinaufgestiegen zu betrachten."

„Aber danil gleicht sich ja alles bestens ans, Herr Kollege?"

„Stimmt, und alles ist also in Grdnung?"

„Durchaus, Herr Kollege — auf Wiedersehen also."

„Auf Wiedersehen."

Fritz Müller.

—-rM-- 's Letzte vom Fas;. --K-;-

Vater: „ Schau Sestperl! Man ivoaß gar net, lvia man's besser inacht. — Fährst D' langsain, kummst D'
leicht um a' Maß z' kurz; fährst D' schnell, so passiert's Dir, daß D' g'rad' no' die letzte Maß voni Faß derwischt."
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"'s Letzte vom Faß"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Wagner, Wolfgang
Entstehungsdatum
um 1914
Entstehungsdatum (normiert)
1909 - 1919
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 140.1914, Nr. 3593, S. 279

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen