mutter Lrde.
mit ’ti tltclö’n?" Lagt da Girgl: „y Han rni’ eh' scho' g’mclb’t!" Lagt da Pfarrer:
„Dös gibt's not", und ob eahm's da Girgl bet seiner Seligkeit schwör'» ka'. „Ja,"
sagt da Girgl, „meiner Seel' und God, i' Han mi' g'mcld't! pi'g'schrieb'n Han i'
auf's G'richl. Zwoa Stund' Han i' an dem Briaf g'schrieb'nl" — Sagt da Pfarrer:
„Mia hast D' denn nacher g'schrieb'n?" Sagt da Girgl draus: „y Han g'schrieb'n:
„Der wo in Lenz d'Ripp'n ei'druckt hat, dees war i"'I" Da Pfarrer beutelt 'n
Kopf und sagt: „No, und da lassen s' Di' so herumlaufen? Da sperren s' Di'
net ein?" Schaut 'n da Girgl so g'wiß vo' da Seil'n an, lacht a wcngerl und
sagt: „Ja, moanen S', pochwürden, i' Han mi' unterschrieb'«?"
Strafe.
Richter: „Sie sind in die Apotheke eingebrochen,., haben Sic etwas zu
Ihren Gunsten anzugeben?" — Einbrecher: „Bitf schon, ja! I' mein', i' bin
so scho' g'straft g'nng: I' Hab'nämlich was dcrwischt — dös hat mi' schier z'risscn,"
Immer iin Beruf.
B u ch handle r (zur Gattin) : „Hier in dem Formular müssen Deine Personalien
angegeben werden! Wann und wo bist Du erschienen, Christine?"
£YY^as gabst du mir, schlimme Mutter Erde,
— du wunderliche Mutter, deinen Kindern
Nicht immer mütterlich — was gabst Lu mir?
„Ich gab, gab dir des Lebens ganze Fülle,
Brot, Wein, ein Heini — ein helles Augenpaar,
All meiner Schönheit Wunder zu erfassen —
Lin Herz, sie zu empfinden: gab dir Wonne
Und Weh der Liebe, Aasen, Trauben, Lieder,
Dir gute, treue Menschen zum Geleit:
Aussaat und Ernten: Leid und Läuterung,
Der Träne Balsam und des Lächelns Licht,
Und krönte dich mit manchem Dornenkranz.
Ist all Las nicht genug? Genug noch nicht
Für meine Liebe: denn das Beste, Sohn,
Das Süßeste Hab' ich noch aufbewahrt:
Das geb' ich dir mit sanfter Hand zu eigen,
Wenn müde du an meiner Brust dereinst
In Schlummer sinkst . .
Hab' Dank und sei gesegnet!
Reinh. Volker
Barometer.
, Sic sind aber heut' arg z'wider, Herr
Banzingcr!" — „Ja, wissen S', mir merkt man's
alleweil gleich an, wie mei' Frau anfg'legt ist!"
A b w c ch s l n n g.
, „Ihre Gattin malt auch?" —. „Freilich, wir
wechseln ab: Einen Tag mal' i ch und s i c kocht, und
den andern Tag malt sie und ich koch'!"
Ei» Pessimist.
„Bei Meiers drüben ist ein Junge angekommcn!"
- „Wieder ein Meier mehr ans der Welt — wo
soll denn das noch 'naus!"
Der Landstreicher.
pi^otz, Schneewind und kein warmes Nest!
" Die Stiefel üurchgetreten! . .
Um mich zu wärmen im Arrest,
Beschimpft' ich Majestäten.
Doch plötzlich — ach, ich Hab' kein Glück! —
Kam über Nacht die Republik!
Man ließ mich frei. Die Winterpeln
Schuf abermals mir Sorgen,
Da schlug ich flugs zwei Fenster ein
Und sah mich neugeborgen.
Jedoch Fortuna lacht mir nie:
Nach kurzem kam die Amnestie!
Man ließ mich frei. Noch immer bläst
Der Wind mit Flockensprühen.
Sie wollen mich nicht im Arrest
Trotz aller meiner Mühen.
Am Ende wird es mir zu dumm:
Ich schau' vielleicht . . nach Arbeit um!"
Krampus.
(Aus der Nolle gefallen.) Posa (zu Philipp, den der Direktor spielt):
„Sirc, geben Sie Gedankenfreiheit . . und fünfzig Prozent Teuerungszuschlag!"
mit ’ti tltclö’n?" Lagt da Girgl: „y Han rni’ eh' scho' g’mclb’t!" Lagt da Pfarrer:
„Dös gibt's not", und ob eahm's da Girgl bet seiner Seligkeit schwör'» ka'. „Ja,"
sagt da Girgl, „meiner Seel' und God, i' Han mi' g'mcld't! pi'g'schrieb'n Han i'
auf's G'richl. Zwoa Stund' Han i' an dem Briaf g'schrieb'nl" — Sagt da Pfarrer:
„Mia hast D' denn nacher g'schrieb'n?" Sagt da Girgl draus: „y Han g'schrieb'n:
„Der wo in Lenz d'Ripp'n ei'druckt hat, dees war i"'I" Da Pfarrer beutelt 'n
Kopf und sagt: „No, und da lassen s' Di' so herumlaufen? Da sperren s' Di'
net ein?" Schaut 'n da Girgl so g'wiß vo' da Seil'n an, lacht a wcngerl und
sagt: „Ja, moanen S', pochwürden, i' Han mi' unterschrieb'«?"
Strafe.
Richter: „Sie sind in die Apotheke eingebrochen,., haben Sic etwas zu
Ihren Gunsten anzugeben?" — Einbrecher: „Bitf schon, ja! I' mein', i' bin
so scho' g'straft g'nng: I' Hab'nämlich was dcrwischt — dös hat mi' schier z'risscn,"
Immer iin Beruf.
B u ch handle r (zur Gattin) : „Hier in dem Formular müssen Deine Personalien
angegeben werden! Wann und wo bist Du erschienen, Christine?"
£YY^as gabst du mir, schlimme Mutter Erde,
— du wunderliche Mutter, deinen Kindern
Nicht immer mütterlich — was gabst Lu mir?
„Ich gab, gab dir des Lebens ganze Fülle,
Brot, Wein, ein Heini — ein helles Augenpaar,
All meiner Schönheit Wunder zu erfassen —
Lin Herz, sie zu empfinden: gab dir Wonne
Und Weh der Liebe, Aasen, Trauben, Lieder,
Dir gute, treue Menschen zum Geleit:
Aussaat und Ernten: Leid und Läuterung,
Der Träne Balsam und des Lächelns Licht,
Und krönte dich mit manchem Dornenkranz.
Ist all Las nicht genug? Genug noch nicht
Für meine Liebe: denn das Beste, Sohn,
Das Süßeste Hab' ich noch aufbewahrt:
Das geb' ich dir mit sanfter Hand zu eigen,
Wenn müde du an meiner Brust dereinst
In Schlummer sinkst . .
Hab' Dank und sei gesegnet!
Reinh. Volker
Barometer.
, Sic sind aber heut' arg z'wider, Herr
Banzingcr!" — „Ja, wissen S', mir merkt man's
alleweil gleich an, wie mei' Frau anfg'legt ist!"
A b w c ch s l n n g.
, „Ihre Gattin malt auch?" —. „Freilich, wir
wechseln ab: Einen Tag mal' i ch und s i c kocht, und
den andern Tag malt sie und ich koch'!"
Ei» Pessimist.
„Bei Meiers drüben ist ein Junge angekommcn!"
- „Wieder ein Meier mehr ans der Welt — wo
soll denn das noch 'naus!"
Der Landstreicher.
pi^otz, Schneewind und kein warmes Nest!
" Die Stiefel üurchgetreten! . .
Um mich zu wärmen im Arrest,
Beschimpft' ich Majestäten.
Doch plötzlich — ach, ich Hab' kein Glück! —
Kam über Nacht die Republik!
Man ließ mich frei. Die Winterpeln
Schuf abermals mir Sorgen,
Da schlug ich flugs zwei Fenster ein
Und sah mich neugeborgen.
Jedoch Fortuna lacht mir nie:
Nach kurzem kam die Amnestie!
Man ließ mich frei. Noch immer bläst
Der Wind mit Flockensprühen.
Sie wollen mich nicht im Arrest
Trotz aller meiner Mühen.
Am Ende wird es mir zu dumm:
Ich schau' vielleicht . . nach Arbeit um!"
Krampus.
(Aus der Nolle gefallen.) Posa (zu Philipp, den der Direktor spielt):
„Sirc, geben Sie Gedankenfreiheit . . und fünfzig Prozent Teuerungszuschlag!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aus der Rolle gefallen"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 150.1919, Nr. 3838, S. 64
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg