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Die neue Zeit.

„Chronos, du wirst ein Anachronismus, wannst d' so weitermachst. . . Jetzt schmeiß' i’ die alte Sanduhr weg, kauf' einen
richtigen Chronometer und schass' mir ein Automobil au — sonst komm' i' ja mit mir selber nimmer mit!"

Lspuhling M9.

“tf^Vas Veilchen (ingt, die Lerchen blüb'n,
r*^' Der Ulald |(ebt weist, mein Liedchen grün,
kr lchieppt an Icid’nen Bändern.

Ja, lieber Seher, merkst Du td)on?

Dies Cenzlicd gebt im neu sten Con
Dun must lieb alles, alles ändern!

Das Bächlein rauscht der Quelle zu,

Der Kranich bockt in träger Rub' —

Olie flink die Schnecken Wendern I
Kein Menlch bängt mebr am alten Zopf
Ruch der Poet stebt auf dem Kopf.

Dun must stch alles, alles ändern I

Und Jcrkel flattern durch die Lust
von überall dringt moderduft
Zu deinen Dalenrändcrn.

Doch wie — mein Lenzlied macht dir Qual?

Und dichten toll ich ganz normal?

6r(t must stch alles, alles ändern ...

Bernhard Schäler.

Die Geburtstagstorte.

/^inerl" — sagte der junge Konditor Süßmeier zu seinem
älrjjj’ Herzeusschatz, der molligen Privatierstochter — „wie war
jjeun jCj^ gestern die G'schicht' mit der Torte, die ich Dir
zu Dei'm „Neunzehnten" g'schickt Hab'?" — „Also erst vielen
Dank!" lachte Linerl. „Sic war nicht nur prachtvoll, sondern auch
ausgezeichnet und ich begreif' gar nicht, wie Du in der notigen
Zeit..." — „Laß nur, Linerl!" — meinte Kauert glücklich. „So
was kann man schon richten. Aber ivas ich sagen wollt': Wer hat
denn das Stück 'gessen unter dem roten Herzen —doch Du?
Ich Hab' mir gedacht, Du ivirst meine Absicht schon versteh'n, daß
g'rad' das Stück für Dich b'stimmt ist. Denn g'rad' in dem
Stück war ja mein Hauptg'schenk, ein kleines gold'nes Me-
daillon mit mei'm Bildl hineingebacken." — „Jesses Maria!" schrie
da Linerl. „G'rad' das hat der Vater, der vorher über die
Torten so 'brummt hat, 'gessen und jetzt begreif' ich erst, was das
zu bedeuten hat, daß er g'sagt hat, es muß ein großer Kern
drinn' g'wesen sein — er hat's beim Schlucken g'spürtl!"

Beide wurden sehr blaß und Linerl lief heulend zum Haus-
arzt, dem Doktor Binder, dem sie die schreckliche Geschichte beichtete.
Sofort kam dieser mit. Der Herr Privatier schaute natürlich groß
und klein über den unvermuteten Besuch. Aber der Doktor kleidete

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die neue Zeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Objektbeschreibung
Verschlagwortung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Dombrowski, Katharina von
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 150.1919, Nr. 3846, S. 142
 
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