Fliegende Blätter (150.1919 (Nr. 3832-3857))

Frühlingsstimmung.

Splitter.

Oer allzu Besonnene rümpft seine Nase über den Leidenschaft-
lichen; aber er beneidet ihn doch zugleich.

Unsere Erfahrungen gleichen den Stacheln des Igels: Sic
schützen uns, aber wie sehen wir durch sie aus?!

Oie Welt ist verkehrt: Heute Alles gibt es auf der Welt
ist die Jugend resigniert — nur ein Geheimnis nicht, das
und das Alt er hatJllnsionen. nicht verraten wird.

Ken man an seine Menschlichkeit erinnern muß, der hat
längst vergessen, daß er ein Mensch ist.

Aein Unglück soll keiner ans Wahrheiten sagt einer denn
dem Markte ausrufen, er findet andern leichter als die Wahr-
keinen Käufer dafür. heit. Lp.

Hei Ehrlichen gcht's nie so schleunig — ani schnellsten sind
doch Lumpen einig. «. s. w.

Zeitgemäß.

„Na, alter Freund, wie geht es? Was macht die Kunst?" —

- „O, ich schreibe augenblicklich an einem Drama, das ganz auf deuiv-
kratischer Grundlage aufgebaut ist. Es hat zwei Fassungen. In der
einen tötet der Held seine Geliebte — in der anderen nicht. Das
Publikum stimmt ini dritten Akt darüber ab, was der Held tun soll

— und darnach tötet oder heiratet er sie."

Schnadahüpfl.

's Dirndl hat an blonden Zopf
Und am Hals hat 's an Kropf —

's Kröpferl nimmt 's mit ins Bett,

's Zöpferl aba net. Th. m.

B e r »v « n d c r n n g. Geschäftsmäßig.

„Sie arbeiten aber auch rein „Moritzche, Du darfst nicht
gar nichts, Meier!" essen mit den: Messer. Das

„Ja, glaubenS'denn, ich bin muß immer bloß sein ästiller
a Sonderling?!" Kompagnon."

tCrrn hämmern geschäftige Spechte —
)) Ls klingt aus der Schlucht herfür
üAie drängender Gläubiger Pochen
jstn des Schuldners säumender Tür.

Vom Siang wehen milde Düfte
And ein lllaunen geht durchs Geheg,

Alls schritte mit reicher Mitgift

Aach heut' eine Maid diesen Weg. jfr, püijmigtv.

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