Ihnen sich holt in örn üjnis rrtfofj.
Sir fuhren mit Schrei und Wut herum.
Such rr stand schon wieder steinern stumm.
Liner oder war'g nit entliangen,
Wie rr tat nach dem Wasser langen.
Sir hat ns schnell den anderen urrraten....
Mönchieinl Mönchirin! Du kommst zu Schaden!
Da sing rin Leiern nuü Schmälen an,
Wogegen das vorher wohl getan.
Dir Arme in die chüftrn gestemmt,
chasien sie ihn mit Schimpf überschwemmt.
|r ! |
vm
M'g Mönchs a rt war', statt ans Arten zu denken,
Die Leute mit kaitrn Duschen zu kränken?
illb's ihn was scherte, wenn sie gern schwatzten. . .
Just, das? sie ihm nit dir Augen auskratztrn! —
Lr stand ganz starr und verdonnert und klein
And schivitzte, ivenngieich rr aus Marmeistein.
So hat der Schreck ihn mitgenommen,
Das) nimmer was derlei uorgrkommrn,
lllbwohi schon manchmal wieder — ich wett'! —
Sich seitdem dir Ikur empfohlen hätt'.
ÖSIilljftlJi Ijrvlmt.
Üble Folge.
„Watt sollte nicht mit dem Feuer spielen." — „Recht haben
Sie! Ich Hab' auch einmal damit gespielt und sechs Wochen drauf
war's meine Frau."
Kleiner Unterschied.
„Adele, Sie haben sich vott Herrn Maier küssen lassen — das
darf nicht mehr Vorkommen: Ich Hab' Sie als Tipp, und nicht
als Ni pp mamsell angestellt.
Der Bcscnbindcrloni und sein „Gamsbart".
Blaue Rosen.
fünkiltch um halb drei Uhr trafen Alfred und Irma sich am
Schillerdenkmal. „Ach I" sagte er entzückt. „Die wunderbaren
blauen Rosen l" Sie seufzte und blickte nach dem Himmel:
„Hoffentlich regnet es nicht. Ls wäre schrecklich: Sie gehen aus!"
— „wer geht aus?" fragte er zerstreut; denn er hatte immerzu
ihren neuen Hut und das hübsche Gesichterl darunter betrachtet.
„Aber wer denn sonst" — antwortete sie entrüstet — „als die
blauen Rosen?! Ls wäre entsetzlich!" Diese Worte veranlaßt,:« ihn,
mit einem feierlichen Schwur zu versichern, daß es heut' nie und
nimmer auch nur einen wassertropfen regnen werde. Dabei hatte
er aber ein sehr schlechtes Gewissen und keinen Schirm.
Sie spazierten in die Anlagen und vergaßen über vielen wichtigen
und interessanten Mitteilungen, wie sie ja Liebesleute sich immer
und überall zu machen haben, alles um sich her, Himmel und Lrde,
Molken und wind, bis sie zu dem anmutigen Gartenrestaurant
gelangt waren, wo es guten Kaffee und noch besseren Kuchen gab.
„Jetzt gehen wir l" mahnte sie endlich. „Du weißt, ich bin konsequent.
Sonst komme ich zu spät heim. Man wird mir an sich kaum mehr
glauben wollen, daß ich mich bei meiner kranken Freundin Lmilie
— ich bin nämlich, daß Du es weißt, „zu meiner kranken Freundin
Lmilie gegangen" — daß ich mich also bei meiner kranken Freundin
Lmilie so lange aufgehalten habe."
Sie gingen kaum fünf Minuten den kleinen Parksce entlang
mitten auf einer schönen, grünen, baumlosen wiese, da begann es
zu tröpfeln. „Um Gotteswillen l" stöhnte sie. „Meine blauen Rosen
werden naß." Er starrte verzweifelt zum Himmel und sagte, indem
er die dichte Wolkenwand gewahrte, kühn und gegen jede Über-
zeugung: „G, es ist nur ein kleiner Spritzer. Du wirst sehen, im
Augenblick scheint die Sonne wieder".
Sie schien aber nicht oder doch höchstens hinter den Wolken.
Im Gegenteil setzte ein ganz ergiebiger und dauerhafter Schnürl-
regen ein. Lmxört griff Irma nach ihrem Hut und brachte drei
blaue Finger herunter. „Da schau!" siüsterte sie strafend. „Die
blauen Rosen. Sie gehen schon aus. Sie find konsequent wie ich
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Sir fuhren mit Schrei und Wut herum.
Such rr stand schon wieder steinern stumm.
Liner oder war'g nit entliangen,
Wie rr tat nach dem Wasser langen.
Sir hat ns schnell den anderen urrraten....
Mönchieinl Mönchirin! Du kommst zu Schaden!
Da sing rin Leiern nuü Schmälen an,
Wogegen das vorher wohl getan.
Dir Arme in die chüftrn gestemmt,
chasien sie ihn mit Schimpf überschwemmt.
|r ! |
vm
M'g Mönchs a rt war', statt ans Arten zu denken,
Die Leute mit kaitrn Duschen zu kränken?
illb's ihn was scherte, wenn sie gern schwatzten. . .
Just, das? sie ihm nit dir Augen auskratztrn! —
Lr stand ganz starr und verdonnert und klein
And schivitzte, ivenngieich rr aus Marmeistein.
So hat der Schreck ihn mitgenommen,
Das) nimmer was derlei uorgrkommrn,
lllbwohi schon manchmal wieder — ich wett'! —
Sich seitdem dir Ikur empfohlen hätt'.
ÖSIilljftlJi Ijrvlmt.
Üble Folge.
„Watt sollte nicht mit dem Feuer spielen." — „Recht haben
Sie! Ich Hab' auch einmal damit gespielt und sechs Wochen drauf
war's meine Frau."
Kleiner Unterschied.
„Adele, Sie haben sich vott Herrn Maier küssen lassen — das
darf nicht mehr Vorkommen: Ich Hab' Sie als Tipp, und nicht
als Ni pp mamsell angestellt.
Der Bcscnbindcrloni und sein „Gamsbart".
Blaue Rosen.
fünkiltch um halb drei Uhr trafen Alfred und Irma sich am
Schillerdenkmal. „Ach I" sagte er entzückt. „Die wunderbaren
blauen Rosen l" Sie seufzte und blickte nach dem Himmel:
„Hoffentlich regnet es nicht. Ls wäre schrecklich: Sie gehen aus!"
— „wer geht aus?" fragte er zerstreut; denn er hatte immerzu
ihren neuen Hut und das hübsche Gesichterl darunter betrachtet.
„Aber wer denn sonst" — antwortete sie entrüstet — „als die
blauen Rosen?! Ls wäre entsetzlich!" Diese Worte veranlaßt,:« ihn,
mit einem feierlichen Schwur zu versichern, daß es heut' nie und
nimmer auch nur einen wassertropfen regnen werde. Dabei hatte
er aber ein sehr schlechtes Gewissen und keinen Schirm.
Sie spazierten in die Anlagen und vergaßen über vielen wichtigen
und interessanten Mitteilungen, wie sie ja Liebesleute sich immer
und überall zu machen haben, alles um sich her, Himmel und Lrde,
Molken und wind, bis sie zu dem anmutigen Gartenrestaurant
gelangt waren, wo es guten Kaffee und noch besseren Kuchen gab.
„Jetzt gehen wir l" mahnte sie endlich. „Du weißt, ich bin konsequent.
Sonst komme ich zu spät heim. Man wird mir an sich kaum mehr
glauben wollen, daß ich mich bei meiner kranken Freundin Lmilie
— ich bin nämlich, daß Du es weißt, „zu meiner kranken Freundin
Lmilie gegangen" — daß ich mich also bei meiner kranken Freundin
Lmilie so lange aufgehalten habe."
Sie gingen kaum fünf Minuten den kleinen Parksce entlang
mitten auf einer schönen, grünen, baumlosen wiese, da begann es
zu tröpfeln. „Um Gotteswillen l" stöhnte sie. „Meine blauen Rosen
werden naß." Er starrte verzweifelt zum Himmel und sagte, indem
er die dichte Wolkenwand gewahrte, kühn und gegen jede Über-
zeugung: „G, es ist nur ein kleiner Spritzer. Du wirst sehen, im
Augenblick scheint die Sonne wieder".
Sie schien aber nicht oder doch höchstens hinter den Wolken.
Im Gegenteil setzte ein ganz ergiebiger und dauerhafter Schnürl-
regen ein. Lmxört griff Irma nach ihrem Hut und brachte drei
blaue Finger herunter. „Da schau!" siüsterte sie strafend. „Die
blauen Rosen. Sie gehen schon aus. Sie find konsequent wie ich
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Mönchsbrunnen" "Der Besenbindertoni und sein 'Gamsbart'"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 150.1919, Nr. 3852, S. 204
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg