In dirrienbeweis.
<|pe(tern in der halben Nach!
Dies Gekicher vor den Cürcn ?
Da, id> (cböpfte gleich Uerdadit
Und be[chlob, bald naebzutpüren.
heule nun in aller Jrüb
Zwit[d)ergruh aus Uogelkehlen?
5a(t enthebt es mich der Müh'.
Doch kein Argument (oll fehlen.
Ahnungsvoll ging ich hinaus,
Denn ich dachte mir mein Ceilchcn.
Und was fand ich hinter m haus?
Richtig und wahrhaft ein U eil eben!
Dies beweist mit höchster Kraft,
Dah mit kühnem ßauner(prunge
Ausbrad) aus der Ulinterhaft
]üng(f ein ganz gerilt’ner junge.
Dattel Vorrat gezählt — und drei StücF hatten gefehlt.Als Saabi das ver-
nahm — stand er erst vor Schrecken ganz lahm — weil ja er sie nahm. — Dann schlich er
gar zahm — hinter das lfans — und leerte die Tasche aus — und lauschte ferne — und
ließ die drei Kerne — behutsam in den Brunnen fallen — und murmelte: „Don allen — hat
doch Gmar, der Tropf — den schlauesten Kopfl"
Veilchen, Kichern, Cirili?
Lieber Lenz, kein Jederlefcn
Und kein falsches Alibi!
Siels noch find S i e das gewesen!
Bemfjard Scbäfcr.
Z» diskret
Manie Miua fährt mit der Tochter ihrer Schwester, .einem
hübschen jungen Mäddien, im D-Zuge. Auf der ersten Haltestelle
gesellt sich zu ihnen, da sie im Damenabteil keinen Platz mehr
fanden, ein bekannter Studiosus. Das Mäddien errötet tief und
sofort vermutet die Tante, daß sie in der Mitfahrt des jungen
Mannes feinem Zufall, sondern einer abgekarteten Sache gegen-
überstehe. Sie beschließt daher, das Paar ans das Schärsste zn
beobachteir. Um dies aber nicht merken zn lassen, unterhält sie fid,
mit einem weiteren Mitpassagier, einemsehr höflichen Sachsen.
Trotz aller Aufmerksamkeit ihrerseits kann sie aber in dem Gebaren
der jungen Leute nid)ts entdecken, was ihr Grund zur Besorgnis
geben könnte — und sie wagt es daher, den Abteil auf kurze Zeit
zn verlassen. Damit sie jedoch ganz sicher gehe, daß die Nichte in
ihrer Abwesenheit den etwa nötigen Schutz gegenüber dem jungen
Manne nicht entbehre, flüstert sie, ehe sie sich erhebt, dem er-
wähnten Mitreisenden zn; „Ich möchte Sie. Bitten, bie jungen
Leute nicht aus den Augen zu lassen . . . Sie verstehen mich
doch?»
,,Nn' allemal!» lächelt der Höfliche — und die Tante ent-
schwebt.
Als sie nach einigen Minuten znriickkehrt, entfährt ihr jebad)
bei dem Anblick, der sich ihr bietet, ein Schrei des Entsetzens: Der
biedere Sachse liegt in seiner Ecke im Schlaf und die Jugend
küßt sich.
„Aber mein Herr!» fährt sie den pflichtvergessenen Sd)läfer
an und rüttelt ihn dabei höck)st unsanft. Dieser jedod, verändert
seine Lage durchaus nidjt, sondern flüstert der erzürnten Tante zn:
„Awer Gnädigste, erlauben Sie mir, ich hawe Sie ja gar
nick)' geschlafen . . . ich hawe Sie ja doch in eens weg acht-
gegäm — diskret nadierlich, wie Sie das so meine Art ist:
Bei jädem Gusse haw' ich warnend geschnarcht — awer sie ham
gar nid)' drnffgemärkt!» Th. «11«.
Jugend von Ijcute.
Die kleine Trudl soll in die Sd)nle kommen und wird dort zur
Anmeldung geführt. Nachdem sie die drei üblichen Fragen: „Wie
heißt Du?» — „Wie alt bist Du?» — und „Wo ivohnst Du?»
richtig beantwortet hat, sagt die Kleine eifrig: „Wollen Sie and)
noch meine Telephonnnmmer wissen? . . . 527101"
Fabel.
„Der Löwe als König — dem stimme ich zu.»
Sprach zu den Tieren ein Marabu.
„Indessen er müßte sich verpflichten,
Nur, wenn er satt ist, uns zu richte n."
Alb. Roderich
Tauschhandel.
„Fräulein Laura, Ihre Kostüme sitzen immer tadellos — möchten
Sie mir uid)t Ihre Schneiderin nennen?» — „So ohne weiteres
tue ich das nicht! Verschaffen Sie mir einen Manu — daun
neune ich Ihnen meine Schneiderin!»
Nach der R>ickkehr.
Frau (bie durchgebrannt war): „Wie hat sick) denn mein Mann
benommen, als er vom Büro heimkam und mich nid)t mehr vor-
fand ?" — Köchin: „Erst mar er paff und dann furchtbar lustig."
LDollgenfk-üho.
er OTinö zersetzt die weißen Oebelkissen,
In denen nachts die Mell gebettet lag —
Lind fern Im Osten läßt dev junge Sag
Die Sonne ihre roten Mmpel hissen.
210
<|pe(tern in der halben Nach!
Dies Gekicher vor den Cürcn ?
Da, id> (cböpfte gleich Uerdadit
Und be[chlob, bald naebzutpüren.
heule nun in aller Jrüb
Zwit[d)ergruh aus Uogelkehlen?
5a(t enthebt es mich der Müh'.
Doch kein Argument (oll fehlen.
Ahnungsvoll ging ich hinaus,
Denn ich dachte mir mein Ceilchcn.
Und was fand ich hinter m haus?
Richtig und wahrhaft ein U eil eben!
Dies beweist mit höchster Kraft,
Dah mit kühnem ßauner(prunge
Ausbrad) aus der Ulinterhaft
]üng(f ein ganz gerilt’ner junge.
Dattel Vorrat gezählt — und drei StücF hatten gefehlt.Als Saabi das ver-
nahm — stand er erst vor Schrecken ganz lahm — weil ja er sie nahm. — Dann schlich er
gar zahm — hinter das lfans — und leerte die Tasche aus — und lauschte ferne — und
ließ die drei Kerne — behutsam in den Brunnen fallen — und murmelte: „Don allen — hat
doch Gmar, der Tropf — den schlauesten Kopfl"
Veilchen, Kichern, Cirili?
Lieber Lenz, kein Jederlefcn
Und kein falsches Alibi!
Siels noch find S i e das gewesen!
Bemfjard Scbäfcr.
Z» diskret
Manie Miua fährt mit der Tochter ihrer Schwester, .einem
hübschen jungen Mäddien, im D-Zuge. Auf der ersten Haltestelle
gesellt sich zu ihnen, da sie im Damenabteil keinen Platz mehr
fanden, ein bekannter Studiosus. Das Mäddien errötet tief und
sofort vermutet die Tante, daß sie in der Mitfahrt des jungen
Mannes feinem Zufall, sondern einer abgekarteten Sache gegen-
überstehe. Sie beschließt daher, das Paar ans das Schärsste zn
beobachteir. Um dies aber nicht merken zn lassen, unterhält sie fid,
mit einem weiteren Mitpassagier, einemsehr höflichen Sachsen.
Trotz aller Aufmerksamkeit ihrerseits kann sie aber in dem Gebaren
der jungen Leute nid)ts entdecken, was ihr Grund zur Besorgnis
geben könnte — und sie wagt es daher, den Abteil auf kurze Zeit
zn verlassen. Damit sie jedoch ganz sicher gehe, daß die Nichte in
ihrer Abwesenheit den etwa nötigen Schutz gegenüber dem jungen
Manne nicht entbehre, flüstert sie, ehe sie sich erhebt, dem er-
wähnten Mitreisenden zn; „Ich möchte Sie. Bitten, bie jungen
Leute nicht aus den Augen zu lassen . . . Sie verstehen mich
doch?»
,,Nn' allemal!» lächelt der Höfliche — und die Tante ent-
schwebt.
Als sie nach einigen Minuten znriickkehrt, entfährt ihr jebad)
bei dem Anblick, der sich ihr bietet, ein Schrei des Entsetzens: Der
biedere Sachse liegt in seiner Ecke im Schlaf und die Jugend
küßt sich.
„Aber mein Herr!» fährt sie den pflichtvergessenen Sd)läfer
an und rüttelt ihn dabei höck)st unsanft. Dieser jedod, verändert
seine Lage durchaus nidjt, sondern flüstert der erzürnten Tante zn:
„Awer Gnädigste, erlauben Sie mir, ich hawe Sie ja gar
nick)' geschlafen . . . ich hawe Sie ja doch in eens weg acht-
gegäm — diskret nadierlich, wie Sie das so meine Art ist:
Bei jädem Gusse haw' ich warnend geschnarcht — awer sie ham
gar nid)' drnffgemärkt!» Th. «11«.
Jugend von Ijcute.
Die kleine Trudl soll in die Sd)nle kommen und wird dort zur
Anmeldung geführt. Nachdem sie die drei üblichen Fragen: „Wie
heißt Du?» — „Wie alt bist Du?» — und „Wo ivohnst Du?»
richtig beantwortet hat, sagt die Kleine eifrig: „Wollen Sie and)
noch meine Telephonnnmmer wissen? . . . 527101"
Fabel.
„Der Löwe als König — dem stimme ich zu.»
Sprach zu den Tieren ein Marabu.
„Indessen er müßte sich verpflichten,
Nur, wenn er satt ist, uns zu richte n."
Alb. Roderich
Tauschhandel.
„Fräulein Laura, Ihre Kostüme sitzen immer tadellos — möchten
Sie mir uid)t Ihre Schneiderin nennen?» — „So ohne weiteres
tue ich das nicht! Verschaffen Sie mir einen Manu — daun
neune ich Ihnen meine Schneiderin!»
Nach der R>ickkehr.
Frau (bie durchgebrannt war): „Wie hat sick) denn mein Mann
benommen, als er vom Büro heimkam und mich nid)t mehr vor-
fand ?" — Köchin: „Erst mar er paff und dann furchtbar lustig."
LDollgenfk-üho.
er OTinö zersetzt die weißen Oebelkissen,
In denen nachts die Mell gebettet lag —
Lind fern Im Osten läßt dev junge Sag
Die Sonne ihre roten Mmpel hissen.
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die drei Dattelkerne"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Objektbeschreibung
Verschlagwortung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1918
Entstehungsdatum (normiert)
1913 - 1923
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 150.1919, Nr. 3852, S. 210
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg