Fliegende Blätter (150.1919 (Nr. 3832-3857))

Pfingsten.

H^icht nun, in Hain und ©arten und von des Bergwalds Höh'n
Als flatternde Standarten der Birken Zweige weh'n.

Oer Südwind bläst Fanfaren herab ins blühende Tal -
Lenztrunkene Vogelscharen jauchzen den Festchoral.

Das ist ein Singen und Klingen, ein Flöten und Schalmei'n,
Von tausend Schmetterlingen ein sonnenseel'ger Neih'n.

Auf blumenbunten Matten und samtnen Mooses Pfühl
Von Licht und Wolkenschatten ein wundersames Spiel.

Von Thymian und Skabiosen sind alle Hänge blau.

Schwer neigen sich die Nosen voll silbernem Zunitau.

Zn gold'nen Katarakten verschäumt des Ginsters Blüh'n.
Leuchtkäfer wie Smaragden die laue Nacht durchglüh'n.

Den Wald, den frühlingsjungen, durchrinnt's mit leisem Schall.
Mit hunderttausend Zungen flüstern die Blätter all'.

Oer hehre Geist der Pfingsten schwebt über der Natur.

Zm Blümlein, im geringsten, glänzt seine Sonnenspur.

T. .Hefa.

Brief einer Sommerfrischlerin.

„Ich verzehre mich vor Sehnsucht noch Dir, lieber Mann. Im übrigen bin ich hier vorzüglich aufge-
hoben; in den acht Tagen habe ich schon fünf Pfund zngenommen."

Durchschaut.

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