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Schau, Michel, ratzt hoaßt'o halt
A Gtehauferl sei'!

Na' druckt Di' Dei' Load net
In 'n Erdboden 'nei'.

Gtehauferl.

2l Gtehauferl - wann ma'
Fufz'ginal si' kniat 'nauf.
Steht allamal wieder
Don selber frisch auf.

A Gtehauferl beutelt
's schwärst' G'wicht wieder a'
Und steht auf de' Füaß'
wie vor eh wieder da.

A Gtehauferl braucht
Arb et bloß und a Ruah' —

Na' arbet's allmal
Gi' der Höh' wieder zua.

Wilhelm Herbert.

°H>b H e r z c u und Häfen einen Sprung
haben, merkt mau deutlicher am Klang
als am Aussehen.

Auf keinem Gebiete wohnen so
vieleMeu scheu wie auf dem G r e n z -
gebiete des Guten und des Bösen.

Am unbegreiflichsterr ist uns oft —
nicht, das; wir so gewesen sind, sondern
daß wir so haben sein können.

Air gehen mit einem Menschen viel-
leicht schon jahrelang um und kennen ihn
doch wie den Mond immer nur von
einer Seite. Sari niciji.

In der Jugend hören wir die Nach-
tigall schluchzen, als gereifte Menschen
singen, im Alter pfeifen. I. s.

D)is einer nach schwerem Kampfe end-
lich soweit kommt, daß er seine Persön-
lichkeit zur Geltung bringen könnte, hat
er sie meist schon längst ein gebüßt.

Manches, was als Glück bezeichnet
wird, ist oft nur ein kleiner ll m weg
zum Unglück. T. uobti.

Aer liebste Vogelgesang ist vielen
Menschen das, was die Spatzen von allen
Dächern pfeifen. «j. m.

Mas tut der Mensch, um eine Sorge
losznwerden? — Er macht sich dafür viele
andere. Zp.

Die erste Liebe war im Para-
dies — drum blieb ein Paradies die
erste Liebe. I. p.

-Hst gleicht das Glück dem zarten Edelweiß,
Das tollkühn an des Felsens steiler Wand
Errafft um hoffnungsvollen Lebens Preis,
Verdorrend welkt in todesstarrer Hand.

M. kauterwein.

„Rmnd ist die Welt und muß sich drehen!
Ein Satz, der schon so lang besteht,

Hat sich geändert — cs muß heißen:
„Die Welt ist bucklig und verdreht."

2t. tltfl.

Mie ist doch die Welt nervös
Und voll Bitterkeit!

Macht die Zeit den Menschen bös
Oder der Mensch die Zeit?

Hin Glück, daß mit viel guten Gründen
Des Menschen Wille wird gezügelt.

Wenn strafbar wären Gedankensünden,
Dann würden wir täglich geprügelt.

Achwere Zeit wird uns erstehen
Durch den Wandel alles Strebens.

Denn wir leiden an den Wehen
Eines nengebornen Lebens. Älb. vodrrich.

Hs gibt Leute, die viel zu wenig zu tun haben, als daß
sie je Zeit hätten.

Meine und Menschen machen oft vieles durch, ehe sie genieß-
bar werden.

Hie Liebe sieht nicht — die Freundschaft will nicht sehen.

Wiedemann.

Kn Kleinigkeiten zersplittern die besten Freundschaften.

s. i.

sWein? - Für den vernünftigen Zecher
Ist er wohl ein Sorgenbrecher —
llnvernünft'gen kann der Wein
Auch ein Gorgen bring er sein.

Der echte Trinker kann kein leeres
Glas vor sich steh'n sehen, aber auch kein
volles.

„Wer nicht liebt Wein, Weib und Gesang,
Der bleibt ein Narr sein Leben lang!"
Doch wer zu sehr sie liebt auf Erden,
Der hat das Zeug, ein Narr zu werden.

Trinkerglossen.

Wir sagen vom Menschen, daß er
trinkt und vom Vieh, daß es sauft —
und doch ist es häufig gerade umgekehrt.

Wein darf uns erheitern,

Das Herz uns erweitern -
Er darf uns begeistern,

Doch niemals bemeistern.

Wer sich am Wein berauschen mag,
Der kriegt einen Kater für einen Tag.
Doch wer sich dem L i e b e s r a u s ch ergeben,
Kriegt oft einen Kater fürs ganze Leben.

Wer im Weine Trost sucht, ist gerne
untröstlich.

Das allein ist die echte Liebe, die wie
der Wein stärker wird, je älter sie ist.

Ihr ewig durstigen Gesellen,

Eins müßt ihr ganz genau beachten:

Der Wein soll Euren Geist erhellen,

Doch niemals darf er ihn umnachten.

Für jeden gilt's, der Wein gern zecht:
Wer nicht sein Herr ist, wird sein Knecht.

O. (£. Wantalowicz.

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Spaene"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
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Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Sattler, Joseph
Entstehungsdatum (normiert)
1919 - 1919
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 151.1919, Nr. 3863, S. 62

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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