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hinten int Gebirg hoch droben in einem
unwegsamen Felstal liegen die drei Gruiten-
höf'. Acht Monat' im Jahr sind sie durch
Schnee und Eis von der ganzen lVelt abgeschlossen.
Man meint, da müßten die Menschen Zusammenhalten lernen. Aber die Menschen
bleiben halt Menschen - auch, wenn sie zweitausend Meter aufwärts wohnen im
Gewand.
Auf zweien von den käsen ist wohl ein gutes Einvernehmen. Der Andres und
der Schorsch, die da nebeneinander Hausen, haben jeder ein vermögliches Meib
genommen. Das Geld hält die Brüder und die Schwägerinnen zusammen.
Der jüngste Bruder — der dritte auf dem kleinsten Kos hinten im Talwinkel an
der Gruitenwand hat sich ein armes Forstwartdirndl von drunten aus dem Dorf
heraufgcholt, die Monika Freislbacherin. Sie ist die sauberste von den drei Weibern
heroben; deswegen Haffen sie die zwei andern von innen heraus. Daß sic keinen
Kreuzer mitgebracht, gibt einen guten äußeren Vorwand dazu.
Das stört aber den ksans iticht, ihren Mann. Er schafft den ganzen Tag müh-
sam um das harte Leben da heroben, holt die verstiegene magere Auh mit eigener
Gefahr von der Wand, grabt im Winter das verschneite bsäurl aus, heut im
Sommer an der gachen Leiten und sitzt am Abend still und zufrieden bei seinem
lveib — bsand in ksand — am kserd. Und doch merkt sie diemal, wenn sie ihm
mit den Fingern über die Stirn streicht, daß sich
ein paar Falten nicht recht wollen wegmischen
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hinten int Gebirg hoch droben in einem
unwegsamen Felstal liegen die drei Gruiten-
höf'. Acht Monat' im Jahr sind sie durch
Schnee und Eis von der ganzen lVelt abgeschlossen.
Man meint, da müßten die Menschen Zusammenhalten lernen. Aber die Menschen
bleiben halt Menschen - auch, wenn sie zweitausend Meter aufwärts wohnen im
Gewand.
Auf zweien von den käsen ist wohl ein gutes Einvernehmen. Der Andres und
der Schorsch, die da nebeneinander Hausen, haben jeder ein vermögliches Meib
genommen. Das Geld hält die Brüder und die Schwägerinnen zusammen.
Der jüngste Bruder — der dritte auf dem kleinsten Kos hinten im Talwinkel an
der Gruitenwand hat sich ein armes Forstwartdirndl von drunten aus dem Dorf
heraufgcholt, die Monika Freislbacherin. Sie ist die sauberste von den drei Weibern
heroben; deswegen Haffen sie die zwei andern von innen heraus. Daß sic keinen
Kreuzer mitgebracht, gibt einen guten äußeren Vorwand dazu.
Das stört aber den ksans iticht, ihren Mann. Er schafft den ganzen Tag müh-
sam um das harte Leben da heroben, holt die verstiegene magere Auh mit eigener
Gefahr von der Wand, grabt im Winter das verschneite bsäurl aus, heut im
Sommer an der gachen Leiten und sitzt am Abend still und zufrieden bei seinem
lveib — bsand in ksand — am kserd. Und doch merkt sie diemal, wenn sie ihm
mit den Fingern über die Stirn streicht, daß sich
ein paar Falten nicht recht wollen wegmischen
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Sternsuppe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1919
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1924
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 151.1919, Nr. 3869, S. 133
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg