Da plötzlich rafchelt’s übern Weg —
Und für ein paar Sekunden
Erfcheint dem Paar der alte Faun
Und ist auch schon verschwunden.
Die Tchau’n sich an — es gibt ihn noch,
Den alten Märchenplunder!
Ein Liebespaar, das einsam geht,
Erlebt ja immer Wunder.
Das kann gut werden.
„Ich würde bitten, Frau Direktor, die Sterbeszene noch einmal zu probieren — Sie müssen Hinsinken wie ein Vom
Strauch gewehtes Rosenblatt."
n c> c
Ser Bauunternehmer Lilienkranz hatte, ärztlichem Rate folgend,
einen Badeort zur Stärkung seiner sehr mitgenommenen Nerven aus-
gesucht. Besonders hatte ihn die verzögerte Lieferung von Fenster-
rahmen aufgeregt. Sein Arzt hoffte ihm durch die Entfernung von
seiner Arbeitsstätte und die reizvolle Umgebung des Kurortes die
notwendige Ruhe zu verschaffen.
Bei dem Abschiede ließ Lilienkranz sich von seiner Sarah das
Versprechen geben, daß sie ihm über den Fortschritt des Baues
berichte, speziell über die Lieferung der Fensterrahmen.
Die fürsorgliche Gattin schrieb denn auch täglich eine Post-
karte : „Geliebter Männe! Es geht alles nach Wunsch; heute hat
K. 80 Fenster geliefert!"
Um ihrem teuren Isidor jede Aufregung zu ersparen und eine
verfrühte Rückkehr zu verhindern, vergrößerte sie die Anzahl der
angelieferten Rahmen nach Willkür. —
Doch ach, schon nach wenigen Tagen brach das Unglück in
Gestalt ihres grauenhaft dreinschauenden „Männe" in ihre fried-
liche Behausung ein mit den Worten: „Gott der Gerechte, wie
haißt?! Mach' mer nicht meschugge! Der Mann liefert ja viel
zu ville Fenster!"
187
Und für ein paar Sekunden
Erfcheint dem Paar der alte Faun
Und ist auch schon verschwunden.
Die Tchau’n sich an — es gibt ihn noch,
Den alten Märchenplunder!
Ein Liebespaar, das einsam geht,
Erlebt ja immer Wunder.
Das kann gut werden.
„Ich würde bitten, Frau Direktor, die Sterbeszene noch einmal zu probieren — Sie müssen Hinsinken wie ein Vom
Strauch gewehtes Rosenblatt."
n c> c
Ser Bauunternehmer Lilienkranz hatte, ärztlichem Rate folgend,
einen Badeort zur Stärkung seiner sehr mitgenommenen Nerven aus-
gesucht. Besonders hatte ihn die verzögerte Lieferung von Fenster-
rahmen aufgeregt. Sein Arzt hoffte ihm durch die Entfernung von
seiner Arbeitsstätte und die reizvolle Umgebung des Kurortes die
notwendige Ruhe zu verschaffen.
Bei dem Abschiede ließ Lilienkranz sich von seiner Sarah das
Versprechen geben, daß sie ihm über den Fortschritt des Baues
berichte, speziell über die Lieferung der Fensterrahmen.
Die fürsorgliche Gattin schrieb denn auch täglich eine Post-
karte : „Geliebter Männe! Es geht alles nach Wunsch; heute hat
K. 80 Fenster geliefert!"
Um ihrem teuren Isidor jede Aufregung zu ersparen und eine
verfrühte Rückkehr zu verhindern, vergrößerte sie die Anzahl der
angelieferten Rahmen nach Willkür. —
Doch ach, schon nach wenigen Tagen brach das Unglück in
Gestalt ihres grauenhaft dreinschauenden „Männe" in ihre fried-
liche Behausung ein mit den Worten: „Gott der Gerechte, wie
haißt?! Mach' mer nicht meschugge! Der Mann liefert ja viel
zu ville Fenster!"
187
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das kann gut werden"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1919
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1924
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 151.1919, Nr. 3873, S. 187
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg