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Der starke Schmied von Lühnerdarm
Mit seinem baumesstarken Arm,

Der wollte wie mit einer Zangen

Die Jungfrau zart und hold umfangen.
Doch das Mädchen sagt: „Nee, nee!
Schmiedcrhannes, Du tust mir weh!
Meine roten, weißen, weichen Bäcklein,
Die sind mir zu lieb!"

Der schlanke Schneider Binsenspleiß
Erhaschte sich den Liebespreis.

Das kommt von seiner feinen Art,

Zierig, rührig und doch zart —

And das Mädchen sagt nicht: „Nee!"
Lupft am Schneider in die Löh':

„O du roter, weißer, weicher Binsensplciß,
Wie bist Du so lieb!"

Die T a n z k ö n i g i n.

„Ich bedaure, Herr Assessor, ich habe keinen Tanz mehr für
Sie — ich bin überhaupt schon für den ganzen Winter vergeben —
bitte, fragen Sic doch im Mai wieder einmal an!"

A

^cr Arawattl-Beni mar der gefürchtetste
Landstreicher im ganzen Bezirk. Er
galt nicht umsonst als der Schrecken aller
Gefängnisse. Denn er besaß ein unerschöpf-
liches Register von großen und kleinen Bos-
heiten, mit denen er das Personal dort
quälte, wenn er cingesperrt wurde. Und
das geschah sehr häufig. Man konnte ihm
auch nichts anhaben. Auf Strafen gab er
nichts. Wenn man ihn auf Wasser und Brot setzte, lachte er
bloß dazu. Das Hungern kan, ihn nicht schwer an. Diktierte man
ihm Dunkelarrest, so schnarchte er drei Tage lang und bedankte sich
nachher noch für die Auf-
merksamkeit. Und als man
ihn einmal in die Zwangs-
jacke gesteckt hatte, weil
er den „wilden Mann"
spielte, da schrie er alle
fünf Minuten mörderisch
uni Hilfe — bald, weil
ihn angeblich ein Floh
aus dem Rücken biß, bald
weil er geschneuzt sein
wollte — kurz, man ließ
ihn gerne wieder heraus,
nur um seine Ruhe vor
ihm zu haben.

Man kann sich den-
ken, mit welchen Empfin-
dungen der Gefängnis-
vermalter in Stixlberg den
Krawattl-Beni aufnahm, wie dieser gerade am Geburtstag der
Frau Verwalterin dort wegen Bettel, Landstreicherei, Widersetzlich
Feit und grobem Unfug eingeliefert wurde.

„vielleicht" — sagte der Verwalter zu seinem Gehilfen

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ballade" "Die Kur"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Storch, Carl
Stubenrauch, Hans
Entstehungsdatum
um 1919
Entstehungsdatum (normiert)
1914 - 1924
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 151.1919, Nr. 3878, S. 248

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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