Fliegende Blätter (151.1919 (Nr. 3858-3883))

s ist des Lebens schönste Gabe,
Daß ich mich selber habe.
Ich mag an manchem Fehler kranken.
Doch wie ich mir's auch überlege:
Diel mehr als eurer Pflege

Den lieben Nächsten.

Hab' ich mir selbst zu danken.

Und wie ich bin. so will ich bleiben.
Bleibt mir vom Hals mit eurem Modebrei!
Ihr seid so klug.. Ihr könnt wohl Esel treiben.
Doch m i r müßt Ihr die Freude lassen,

Daß ich im Lieben und im Hassen,

2n selbstgewohnter Narretei,

2n Glück und Leid, im Tun und Lassen
Ich selber sei . . .

Ich bin so frei.

Karl Berirer.

Mitgefühl.

Frau des Gelehrten: „Aber Konstantin, Du wirst Dir doch
über diese ganz bedeutungslose Sache nicht Deinen wertvollen
Kopf zerbrechen!"

Sein Standpunkt.

Gauner (sich eine stockdunkle Straße betrachtend): „So ist's
recht! Endlich amal a Beleuchtung, bei der man gute Aus-
sichten hat, .

I m G c r i ch t s s a a l.

„Welch ein Damenflor auf der Zeugenbank!" — „Ja, ein Heiratsschwindler wird abgeurteilt — das sind seine vier-
zehn Zukünftigen!"

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