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Die Brat hat an grohrii Kummer,
ha, wer ihr üa nur heisa kunntl
Sie is vrrsprocha mit'm Toni
Vom Müllerwirt im Salztai ürunnt'.

Sir kriagt in ü' LH' a Dappribrttstatt
Ba' Argrahvatrrs Zeiten her;

Die is an Peter srchzgi lang g'raü',

Der Toni hat um sivanM mehr! ei. g.

3 c i t g l o s s c».

Eine Kunstrichtung auf ismus, die nie aussterbcn wird:
der Kitschismus. k. e.

Heran, herbei I Es ist die große Zeit

Für jedermann von Unbedeutendheit. «.«.sch»»k°l.

Manchmal will's einem scheinen, als habe Deutschland auch
seine geistigen Waffen schon ausgeliefert.

Es gibt süße Frauen — aber auch Saccharin-Naturen.

®. 3.

sachgemäße Vikeländeruttg.

Zu deinem Jreunde, tocbter, gern wie je
Sprach ich: „wein lieber Schwiegersohn in spe.“

Doch leit er sich mein letztes Kapital

Als Mitgilt wünscht, klingt mir der Mich banal;

Beftebt er drauf — er ruinier! mich ja!

Ich jage bellen „Schwiegerlohn in Spa!“

Bernhard Schäfer.

Irrt» m.

Die Mutter hatte Fritzchcu, der sich heute sehr artig zum
Nachmittagsschläschen zu Bett bringen ließ, ein Stückchen Schoko-
lade zur Belohnung aufs Kopfkissen gelegt. Sie findet ihn beim
Verzehren des letzten Krümchens. „Mutti“, fragt der Kleine,
„können die ganz kleinen Schokoladestückchen springen?" — „Nein,
mein Liebling." — „Dann Hab' ich eben einen Floh aufgegessen!"

Der Vetter vom Lande.

Wir saßen beim Abendbrot und knabberten um die Wette an
einem rationierten Iseringsskelett. Die Stimmung war sehr düster,
kein Wunder, wenn man nur Skelette zum Souper hat.

„ksör' 'mal, Lore," sagte ich und aus der Tiefe meines leeren
Magens stieg das Weh einer ganzen Welt, „Du hast mich wohl
schon auf die Totenliste gesetzt!"

„wieso?" schrillte meine Frau geharnischt.

Ich desto gelassener — ich bin in der The Stoiker geworden —:
„Nun, weil Du mich so schonend an den Anblick
von Skeletten gewöhnen willst!"

Sie (hiebbereit): „Das ist kein Skelett, son-
dern nahrhafter Fisch. Und übrigens, wer ist
daran schuld? Niemand anders als Du! Du
kannst eben keine Frau ernähren, obwohl Du
es seinerzeit meinem Vater auf den Knieeit ge-
schworen hast. Du Meineidiger!"

Ich schwieg, einen wahren Stoiker darf auch
ein Meineid nicht aus der Fassung bringen; da-
für brachte meine meineidige Verstocktheit meine
Frau daraus. — „Ja, Du hast meinem Vater geschworen, mich
zu ernähren und bis jetzt hast Du nicht einmal noch ein Pfund
Butter heimgehamstert, Meineidiger! Nimm Dir ein Beispiel an
Professor Röhricht, der hat sich für die sechs Monate Universitäts-
ferien als Stallknecht verdingt, um seine Familie durchhalten zu
können. Aber Du I Du sitzt den ganzen Tag in Deinem Büro und
wenn Du heimkommst, räsonnierst Du über Vorgesetzte Skelette! Be-
folge das Sprichwort: Geh' aufs Land und ernähr' uns redlich!"

Ls leuchtete in mir auf — das ist erwähnenswert, es leuchtet
so selten — es leuchtete nicht nur in mir, auch um mich, die Reste
des bferingsskeletts bekamen einen überirdischen Glanz — ver-

spätetes Meeresleuchten vermutlich — und ich fragte: „Sag' 'mal,
Lore, was hast Du noch an Vorräten?"

Sie griff schon wieder an, trotzdem ich so gewaltig leuchtete,
blitzte: „Küchenspionage dulde ich nicht!"

„Aber, Liebe, so war's doch nicht gemeint! Ich frage nur,
weil ich eine Idee habe!"

„Mit Ideen hat noch niemand eine Familie ernährt!"

„Aber ich will Dich doch nicht mit Ideen ernähren, sondern
mit ksiffe meines Vetters, des Moosbauern von
kfeidwinkel. Der ist großer Produzent von But-
ter, Käse usw."

„verschone mich mit Deiner produktiven
Verwandtschaft I"

„Laß den Kampf, liebste Lore! Ls ist feige,
wenn eine Frau gegen einen einzigen Mann Krieg
führt! Sieh', die ganze Welt sehnt sich nach Ruhe
und Frieden. Folgen wir also auch im Schoß der
Familie diesem erlauchten Beispiel I Sieh', liebe
Lore, ich wollte Dich bloß über Deine Vorräte be-
fragen, weil ich denke . . . weil ich denke. . . daß wir den lieben
Vetter Moosbauer einladen müssen. -Denn Einladungen erzeugen
Freundschaft, selbst unter verwandten. Und Freundschaft, auch ver-
wandtschaftliche, wird wiederum durch Geschenke aufrechterhalten,
woraus sich logisch ergibt, daß unser Vetter sich für unsere Ein-
ladung durch umfassende Buttersendungen revanchieren muß."

„Der Mensch lebt nicht von Butter allein!" schaltete sie ein.

„Na, er wird auch Kartoffel liefern. Ich kenne ihn, ec war
immer großmütig! Aber natürlich müssen wir was Außergewöhn-
liches bieten, er muß an der Fülle des Utahles unsere Zuneigung
zu sich und seinen Vorräten erkennen. Ich hoffe, daß Du leckere

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"S' Eh'hindernis" "Der Vetter vom Lande"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Roeseler, August
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3924, S. 118

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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