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werden — kannst dir denken, was aus denen wird I Drum ist wohl
soviel Schlechtigkeit, Unzufriedenheit und Jammer, soviel Selbst-
sucht in der Welt." — „Schlimm, schlimm", seufzte das Märchen.
„Nun versteh' ich's freilich. iv hält' ich das verhüten können I Aber
ich darf ja nicht hinaus, kann die Menschenkinder nicht anlocken,
sie müssen schon selber zu mir finden. Aber die noch kommen, will
ich drum doppelt belohnen."

Und es ließ uns in den großen Smaragd schauen, in dem die
ganze Welt sich spiegelt, nur viel schöner, als sie in Wirklichkeit
ist, und setzte uns den Lfeukranz auf, der alles Häßliche und
Traurige vergessen läßt. Ls öffnete uns die große Truhe, in der
alle wirklich lieben Menschen ein kleines Angedenken zurückgelassen
hatten! Kieselsteinchen mit schönen Sprüchen darauf, Maiglöckchen
mit ihrem kleinen feinen Bildnis. Manches Rind hatte sein Rost-
barstes geweiht, ein Löckchen von seiner Puppe. Dann durften wir
trinken vom Silberquell, der das Herz reinigt von allen Sorgen, der
Kraft gibt, frohen Mut und Zufriedenheit. Mein Rind nippte nur;
ich niußte schon einen tüchtigen Schluck nehmen, und noch einen I

wie freute sich das Märchen, als es uns glücklich sah. „Nun
wollen wir aber noch das Lhristkindchen sehen", sprach cs lebhaft.

Mit einem goldenen Schlüsselein öffnete es ein Schränkchen und
nahm einen Spiegel heraus. Darin konnte man in den Himmel
sehen. Das Lhristkindlein war gerade daran, seine Gaben zu
ordnen und die Zettelchen dranzuhängen, damit nichts verwechselt
wird. Aber immer wieder kam der Nikolaus, riß hier und dort
ein Zettelchen ab und machte eine abwehrende Bewegung. „Die
verdienen's nicht," brummte er in seinen langen Bart, „die wünschen
sich ja gar nichts von dir. von uns sollen sie höchstens das be-
kommen — er fuchtelte zornig mit der Reifigrute — und das
andere mag ihnen der Teufel bescheren!" — „Nur wer bei mir
war," sagte das Märchen, „und in den Spiegel geschaut hat, der
bekommt was von» Christkind. Nikolaus kommt immer und fragt,
wer da war. Und weil so wenige kommen, ist er recht zornig, und
das Lhristkind recht betrübt." — Und das Märchen gab uns ein
Sträußchen Lrika. „wem ihr ein solches Blümlein gebt, der findet
den weg zu mir, wenn er es in der Hand hält und fest immerzu
an mich denkt."

wir versprachen, die Blümlein draußen zu verteilen. Aber im
stillen nahm ich mir vor, erst mal die böse Hexe totzuschlagen.
Ja, wenn das so leicht ginge...

Den I^euling.

Im Rinodunkei pflegt Frau Fritzen
Daut mit Frau Fappritz diesen Schwatz:
„Me kommt's, daß Sie viel höher sitzen?
Ich nahm wie Sie doch ersten Fiayi"

Vicht lange wührt's, so gibt Frau Fappritz
Dem veuling froh die Antwort jetzt:

„Sie haben ja halt aus den Klappsitz
Sieich auf den Soden sich gesetzt!"

LeimlMd >3d)5|er.

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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die 'Fliegenden' haben ihre Waffe nicht an die Entente abgeliefert"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Traub, Gustav
Entstehungsdatum
um 1920
Entstehungsdatum (normiert)
1910 - 1930
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 153.1920, Nr. 3935, S. 210

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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