Fliegende Blätter (154.1921 (Nr. 3936-3961))

Zum ^ahnkstay den I^eichsgnündung.

(!S. Jrnusl IS7I.)

Der Lag, der einst im bellen Jlammenwagen
Mit ftolzen Ro{(en leuchtend fuhr ins Land,

Reut’ schleicht er scheu heran gleich andern tagen,
todmiid’, im abgerissenen Gewand.

(Das jeden Deutschen stolz und fröhlich machte,
Das höhnt uns heute wie ein träum gesicht.

(Der deutsch noch denkt, so wie er immer dachte,
Der sieht voll Jammer, wie ein Uolk zerbricht.

Datz äub’rer Glanz vergebt, das; Berge wanken
Und Heuer spei'n, das ist Daturgescheh'u.

Doch bitter ift’s, wenn herrliche Gedanken,

(Denn völkische Gefühle untergeh’n.

UJo die Geschicke uns vom Plab verbannen,

Der uns gebührt nach Hleitz und Ruhm und Jlrt,
Da gilt’s, verzweifelt alle Rräfte spannen,

Das; unser inn'rer (Bert sich noch bewahrt.

UJobl kann den schlanken Stamm zur Erde beugen

Die Rotte, die sich gegen uns verschwor-

Dun, deutscher Baum, mutzt deine Jlrt du zeigen:
verbrichst du? Schnellst du hoch und frei empor?

Seefcld.

Der HöHepunk t.

„Was machte Euch beim am Silvesterabend am meisten Spaß, Kinder?" — „Das Gesicht von Papa, als er
der Großmutter nm zwölf Uhr einen Kuß geben mußte."

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