Die Delsstung.
fl Schneck krischt auf der Wiesen,
fl Uogerl sitzt am flst,,
Das plötzli' auf das Häusl
Dom Schneck — was fallen latst.
Das lastet jetzt am Häusl
Don unterm armen Schneck
Test bis zum nächsten Regen
Als — erste Hypothek.
o. e. kj.
Das Erkennungszeichen.
In einem Kaffeegarten ein wunderhübsches weibliches Ivesen.
Dqs Ideal einer Geliebten. Gegenüber ein Herr. Die große Frage:
Gehörten die beiden zusammen?
Daraus, daß sic zusammensaßen, war nichts zu schließen. Denn
der Garten war schon ziemlich voll. Und man mußte sich zu-
sammensetzen. weshalb auch ich nrich zu,den beiden setzte.
Ringe trugen sie keine. Das bewies weder etwas für noch
gegen die Zusammengehörigkeit.
Im übrigen lasen sie. Er eine Zeitung, sie Rudolf Herzog.
Das bewies wieder nichts, weder pro noch contra.
Beider Kleidung untadelig elegant. Aussehen, seines reichlich
gewöhnlich, ihres fein und vornehm, wieder kein Beweis weder
für noch gegen die Zusamniengehörigkeit.
Trotz der Lektüre redeten sie zuweilen ein paar Brocken mit-
einander über gleichgültige Dinge. Das ließ allerdings auf eine
Zusammengehörigkeit schließen und zwar auf eine schon langer
dauernde Zusammengehörigkeit.
Die Bestandteile der beiderseitigen Kleidung, die in der Mffent-
lichkeit abgelegt zu werden pflegen, wie Hut, Handschuhe, Hand-
tasche, lagen säuberlich getrennt, ihre auf dem Tisch, seine auf
einem Stuhl; ein schwaches Indiz gegen die Zusammengehörigkeit.
Nun betrachtete ich insbesondere sie lange von der Seite aus.
Hübsch, bei allen Göttern, niederträchtig hübsch I Dieses Haar und
die Art, wie es geflochten, geknüpft und aufgesteckt wart Tin
Gebilde, wie gewoben von goldenen Sonnenstrahlen, in seinem
herrlichen, leuchtenden Braun . . . wahrhaftig ein Gedicht! Und
blaue Augen dazu. Lin atembeklcmmender koketter Halsausschnitt!
Und die Bluse I wie raffiniert lag diese Bluse I Sie war von
geradezu überirdischer Reine, weiße, strahlend von Frischangezogen-
sein und tadellos gebügelt. Tadellos bis .... ja bis auf den
linken Ärmel. Dieser war verkrüppelt, merkivürdigerweise zerknittert.
Ich wandte mich und besah mir gründlich den rechten Ärmel.
Nein, der war tadellos gefaltet und in Drdnung. Also, man hatte
nicht die Ärmel aufgestreift aus Gefallsucht oder sonst einem Grund,
denn sonst wären beide Ärmel verknüllt gewesen oder vor allein
der rechte . . . heiliger Sherlok Holmes, da hatte ich ja das Er-
kennungszeichen ! Dieser verknülltc linke Ärmel, durch den ein weißer,
schlanker Arm so verführerisch leuchtete, deutete auf ein inniges,
sehr andringliches Arni in Arm Gegangensein I
Die beiden gehörten also zusammen!
Diese Diagnose erwies sich im weiteren Verlauf der Gescheh-
nisse denn auch als richtig. vr.
Der Zerftrentc.
„Herr Professor, es ist ein Gewitter im Anzüge!" -- „Klopfen
Sie ihn gründlich aus!"
Glosse.
Expressionismus war nicht Kunst,
Er war von ihr nur eine Richtung.
Lr ist gerichtet seht als Dunst,
Frei sieht man wieder durch die Lichtung.
Willy.
Der Genuß.
„Sv eine Fahrt auf spiegelblankem Meere ist doch ein Genuß,
nicht wahr, Herr Bahlke?" „Haben Sie eine Ahnung! Sic sind
ivohl noch nicht oft ans See gefahren? Ich sage Ihnen: Bei einem
Wetter zu fahren, daß man denkt, das Schiss müßte jeden Augen-
blick kaputt gehn, und seekrank zu sein, daß sich einem der Magen
umkrempelt, und dann an Land zu steigen, das ist ein Genuß!"
Die Naive.
„Sehen Sie, Fräulein! Hier zeige ich Ihnen die Röntgen-
aufnahme einer Mumienhand." — , Ka hat es denn damals schon
Röntgenaufnahmen gegeben?"
fl Schneck krischt auf der Wiesen,
fl Uogerl sitzt am flst,,
Das plötzli' auf das Häusl
Dom Schneck — was fallen latst.
Das lastet jetzt am Häusl
Don unterm armen Schneck
Test bis zum nächsten Regen
Als — erste Hypothek.
o. e. kj.
Das Erkennungszeichen.
In einem Kaffeegarten ein wunderhübsches weibliches Ivesen.
Dqs Ideal einer Geliebten. Gegenüber ein Herr. Die große Frage:
Gehörten die beiden zusammen?
Daraus, daß sic zusammensaßen, war nichts zu schließen. Denn
der Garten war schon ziemlich voll. Und man mußte sich zu-
sammensetzen. weshalb auch ich nrich zu,den beiden setzte.
Ringe trugen sie keine. Das bewies weder etwas für noch
gegen die Zusammengehörigkeit.
Im übrigen lasen sie. Er eine Zeitung, sie Rudolf Herzog.
Das bewies wieder nichts, weder pro noch contra.
Beider Kleidung untadelig elegant. Aussehen, seines reichlich
gewöhnlich, ihres fein und vornehm, wieder kein Beweis weder
für noch gegen die Zusamniengehörigkeit.
Trotz der Lektüre redeten sie zuweilen ein paar Brocken mit-
einander über gleichgültige Dinge. Das ließ allerdings auf eine
Zusammengehörigkeit schließen und zwar auf eine schon langer
dauernde Zusammengehörigkeit.
Die Bestandteile der beiderseitigen Kleidung, die in der Mffent-
lichkeit abgelegt zu werden pflegen, wie Hut, Handschuhe, Hand-
tasche, lagen säuberlich getrennt, ihre auf dem Tisch, seine auf
einem Stuhl; ein schwaches Indiz gegen die Zusammengehörigkeit.
Nun betrachtete ich insbesondere sie lange von der Seite aus.
Hübsch, bei allen Göttern, niederträchtig hübsch I Dieses Haar und
die Art, wie es geflochten, geknüpft und aufgesteckt wart Tin
Gebilde, wie gewoben von goldenen Sonnenstrahlen, in seinem
herrlichen, leuchtenden Braun . . . wahrhaftig ein Gedicht! Und
blaue Augen dazu. Lin atembeklcmmender koketter Halsausschnitt!
Und die Bluse I wie raffiniert lag diese Bluse I Sie war von
geradezu überirdischer Reine, weiße, strahlend von Frischangezogen-
sein und tadellos gebügelt. Tadellos bis .... ja bis auf den
linken Ärmel. Dieser war verkrüppelt, merkivürdigerweise zerknittert.
Ich wandte mich und besah mir gründlich den rechten Ärmel.
Nein, der war tadellos gefaltet und in Drdnung. Also, man hatte
nicht die Ärmel aufgestreift aus Gefallsucht oder sonst einem Grund,
denn sonst wären beide Ärmel verknüllt gewesen oder vor allein
der rechte . . . heiliger Sherlok Holmes, da hatte ich ja das Er-
kennungszeichen ! Dieser verknülltc linke Ärmel, durch den ein weißer,
schlanker Arm so verführerisch leuchtete, deutete auf ein inniges,
sehr andringliches Arni in Arm Gegangensein I
Die beiden gehörten also zusammen!
Diese Diagnose erwies sich im weiteren Verlauf der Gescheh-
nisse denn auch als richtig. vr.
Der Zerftrentc.
„Herr Professor, es ist ein Gewitter im Anzüge!" -- „Klopfen
Sie ihn gründlich aus!"
Glosse.
Expressionismus war nicht Kunst,
Er war von ihr nur eine Richtung.
Lr ist gerichtet seht als Dunst,
Frei sieht man wieder durch die Lichtung.
Willy.
Der Genuß.
„Sv eine Fahrt auf spiegelblankem Meere ist doch ein Genuß,
nicht wahr, Herr Bahlke?" „Haben Sie eine Ahnung! Sic sind
ivohl noch nicht oft ans See gefahren? Ich sage Ihnen: Bei einem
Wetter zu fahren, daß man denkt, das Schiss müßte jeden Augen-
blick kaputt gehn, und seekrank zu sein, daß sich einem der Magen
umkrempelt, und dann an Land zu steigen, das ist ein Genuß!"
Die Naive.
„Sehen Sie, Fräulein! Hier zeige ich Ihnen die Röntgen-
aufnahme einer Mumienhand." — , Ka hat es denn damals schon
Röntgenaufnahmen gegeben?"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Die Belastung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1921
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1926
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 155.1921, Nr. 3962, S. 2
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg