Sie nickten gleichzeitig: „3a, a Sprach' Hamm s' da heromm,
a Sxraach —!"
,,I' taat mi' heut' no' aufhängen mit ara solchen Sprach!"
half der andere nach.
„Nun, was das Layrische betrifft —", meinte ich lächelnd.
Sofort nahmen sie wieder Fechterstellung ein: „Sie, übers
Bayrische wenn S' was fag'n, mei' Staber —I"
„Nun „Hamm" zum Beispiel —"
„Jetzt fangt der aa' an mit dem damischen Hamm!"
„Bitte sehr, angefangen haben Sie?"
,,I'? Mit was?"
„Mit „Dös werd'n ma glei' Hamm"."
„Da is do' nix dabei —",
„Hamm ist dabei, Hamm."
Sie sahen sich an, tippten verstehend auf die Stirnen: „Er
spinnt."
Der Zug hielt. Es war mein Ziel. Ich versuchte es ein
letztesmal: „Das ganze Mißverständnis kommt daher, daß Sie statt
„haben" fälschlich „Hamm"
„was fälschlich! — wie fälschlich 1" erhob sich drohend der eine.
Der andere krempelte die Ärmel höher: „wenn der uns be-
leidigen will — dös werd'n ma' glei' Hamm!"
Ich war ausgestiegen. „Und Überhaupts, Sie find ja gar fei’
Münchner, Sie Schwindler Sie!" schrie mir der eine mit dem
höchsten Trumpf nach. .
Das war zu viel. Ich drehte mich um. „wos!" rief ich, „koa
Münchner waar i'! ©s Haderlumpen, ös miserablige, ös g'selchte
Affen, ös Aameller ös dreidoppelte—!"
Sie strahlten. Sie streiften die Hemdsärmel wieder herab. Sie
winkten freudig: „Steig'n S'nur ei', Herr Nachbar — Sie werd'n
do' net davonlaffa, Herr Nachbar — mir verstenga uns — wir
g'hör'n scho' z'samm’ —"
„Z'samm'?" lachte ich zurück, „z'samm'? — ge«n könnts mi'
Hamm!" — Freundlich nickend dampften ihre Gesichter aus der Halle.
Boshaft. Schriftsteller (ärgerlich in seinen Manuskripten suchend): „Da soll doch schon — jetzt habe
ich meine Novelle verlegt —!" — Freund: „Na, gratuliere zum — Selbstverlag!"
Fräulein: „Hier können Sie unmöglich herein! Erstens ist’s ein Dameuabteil und zweitens sind wir schon so zusammen-
gepfercht, daß wir ersticken!" — Jüngling: „Ach, lassen Sie mich mitersticken, Fräulein!"
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a Sxraach —!"
,,I' taat mi' heut' no' aufhängen mit ara solchen Sprach!"
half der andere nach.
„Nun, was das Layrische betrifft —", meinte ich lächelnd.
Sofort nahmen sie wieder Fechterstellung ein: „Sie, übers
Bayrische wenn S' was fag'n, mei' Staber —I"
„Nun „Hamm" zum Beispiel —"
„Jetzt fangt der aa' an mit dem damischen Hamm!"
„Bitte sehr, angefangen haben Sie?"
,,I'? Mit was?"
„Mit „Dös werd'n ma glei' Hamm"."
„Da is do' nix dabei —",
„Hamm ist dabei, Hamm."
Sie sahen sich an, tippten verstehend auf die Stirnen: „Er
spinnt."
Der Zug hielt. Es war mein Ziel. Ich versuchte es ein
letztesmal: „Das ganze Mißverständnis kommt daher, daß Sie statt
„haben" fälschlich „Hamm"
„was fälschlich! — wie fälschlich 1" erhob sich drohend der eine.
Der andere krempelte die Ärmel höher: „wenn der uns be-
leidigen will — dös werd'n ma' glei' Hamm!"
Ich war ausgestiegen. „Und Überhaupts, Sie find ja gar fei’
Münchner, Sie Schwindler Sie!" schrie mir der eine mit dem
höchsten Trumpf nach. .
Das war zu viel. Ich drehte mich um. „wos!" rief ich, „koa
Münchner waar i'! ©s Haderlumpen, ös miserablige, ös g'selchte
Affen, ös Aameller ös dreidoppelte—!"
Sie strahlten. Sie streiften die Hemdsärmel wieder herab. Sie
winkten freudig: „Steig'n S'nur ei', Herr Nachbar — Sie werd'n
do' net davonlaffa, Herr Nachbar — mir verstenga uns — wir
g'hör'n scho' z'samm’ —"
„Z'samm'?" lachte ich zurück, „z'samm'? — ge«n könnts mi'
Hamm!" — Freundlich nickend dampften ihre Gesichter aus der Halle.
Boshaft. Schriftsteller (ärgerlich in seinen Manuskripten suchend): „Da soll doch schon — jetzt habe
ich meine Novelle verlegt —!" — Freund: „Na, gratuliere zum — Selbstverlag!"
Fräulein: „Hier können Sie unmöglich herein! Erstens ist’s ein Dameuabteil und zweitens sind wir schon so zusammen-
gepfercht, daß wir ersticken!" — Jüngling: „Ach, lassen Sie mich mitersticken, Fräulein!"
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Selbstmordkandidat"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsdatum
um 1921
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1926
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 155.1921, Nr. 3967, S. 43
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg