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wie Du eine hast, lieber. Hinter der
kann man gemächlich einhergehen." Der
Bauer bot gerne seine Schnecke zmn
Tausch für das Reittier und Hänschen
ging nun gemütlich hinter seiner Neu-
erwerbung einher und dachte: „wie
bin ich doch glücklich l"

Mit der Zeit aber wurde Hänschen der j)aß der Schnecke zu wärtskommen war keine Aussicht mehr vorhanden. Da kam ein

langsam und es trieb diese mit einem Stecken zu schnellerer Gangart Mann, der trug unterm Arm eine fette Mücke. Den sah Hänschen

an. Da verkroch sich aber die Schnecke in ihr Haus und zum Bor« voll Neid an und seufzte: „Da muß ich nun warten, bis es der

Schnecke beliebt, wie-
der herauszuschleichen
und ich wäre schon so
gerne daheim. Du
hast es gut; trägst
Deine Mücke unterm
Arm und gehst damit,
so schnell Du willst,
nach Hause, um sie
dann zu braten." —

„Nun," sagte der

Mann, „wenn Dir meine Mücke lieber ist
als Deine Schnecke, so können wir ja
tauschen."

Da hatte Hänschen schnell wieder sei-
nen Willen erfüllt und fühlte sich glücklich.

Die Mücke aber war ungestüm und
fing an zu fliegen, Hänschen, das sie an
eineni Bein festhielt, im tollen Trab mit
sich fortreißend. Das ging dahin wie der

wind, so daß Hänschen fast der Atem aus-
ging. — Da riß plötzlich das Bein ab,
Hänschen fiel wuchtig auf sein Hinterteil,
die Mücke aber entschwebte auf Nimmer-
wiedersehen.

Da freute sich Hänschen gar sehr -und
jauchzte: „Nun bin ich die wilde Bestie
los und kann ruhig nach Hause marschieren
— ich bin doch wirklich glücklich."

Die Sklavin.

Rauchend fank der Felfenborft in Trümmer,

Unter Leichen liegt der Fürft erfcblagen,

Liegt im Blute feine ganze Sippe,

Und der Räuber trunkne Horden fcbleppen
Talwärts ihre Beute, Gold und Sklaven
Und des Fürsten fchöne junge Tochter, —

Und der Perferchan, entzückt betrachtet
Und erglühend er das braune Mädchen
— Schlank und düster wie der Bergfchlucht Tanne —
Das um schwere Barren er fleh kaufte.

Aber mit den Rügen, die wie Fackeln
Sengend lodern, jäh erbleichend weift es
Ihn zurück; er staunt und fleht betroffen.

Perlenfchnüre bringt er, liebte Seide,

Mit Rubinen reich beflickte Schleier,
Silberfcblangen, die den Firm umringeln,

Seltne Steine, Zobelpelz und Ambra —

Finster aber weift ihn ab das Mädchen. —
Endlich spricht sie: „Herr, ich will Dir meine
Liebe schenken. Aber Eines mußt Du,

Eines, Herr, zuvor mir noch gewähren!

Einen festen Turm laß mir erbauen,

Herrlich überragend Stadt und Mauern,

Daß ich von der Zinne der geliebten
Heimat Berge in der Ferne schaue,

Schauend meine tiefe Sehnsucht stille!"

Taufend Hände rühren fleh, es klingen
Tag und Nacht die Meißel, und gewaltig
— Ausgefchmückt mit bunten Mosaiken —
Wäcbft der Turm empor aus weißem Marmor,
Herrlich überragend Stadt und Mauern.

Und an einem stillen, klären Morgen

04
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Hans im Glück"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Storch, Carl
Entstehungsdatum
um 1921
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1926
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 155.1921, Nr. 3969, S. 64

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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