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Die Enten: „Heil dir, edle Ersatzkönigin! Aber warum geht's denn nicht vorwärts?"

Rrigr n.

Glück lind klngliick.

Kurse lallen, Kurse sleigen
Unä die Börte stebi im Glanz.
Überall ein wilder Reigen,
Doch es ist ein Cotentanz.

Unsre Mark fällt immer weiter.
Kommt sie bald am Cief[tand an?
Rur das eine stimmt mich beiter,
vast sie doch noch lallen kann.

Willy,

6in Unglück gibt's, bei dem wir klagen,

€in Glück, bei dem man jauchzt und lacht,
Gibt auch ein Glück, bei dem wir schweigen,
ein Unglück, das verstummen macht.

o. e. w.

Das Jahrhundert des Lindes.

Gartenhaus ist der bessere Name für Hinterhaus und der.
Golem demnach ein Gartentreppenroman. Ich wohne also in einem
Gartenhaus. Wenn gerade nicht Holz gesägt wird im Zimmer
nebenan, wenn über mir die siebzehnte Llementisonate zum acht-
zehntenmal gespielt ist, der Hund des Hausmeisters zum soundso-
uieltenural Prügel bekommen und sich in den Schlaf geheult hat,
und wenn endlich die Teppiche der fünfundzwanzig Parteien geklopft
sind, dann finge ich zu arbeiten an.

Wenn nicht der Peperl war'. Aber der Peperl ist ein interessantes
Rind (nach Ellen Key z. B.); denn er versteht's, sich durchzusetzen.

Etwa am Morgen. Peperl steht auf dem Balkon, im Hemd,
und lächelt der Lrau Schmiedramfl z», die sich am gegenüberliegen-
den Lenster frisiert.

Der Peperl streckt ihr die Zunge heraus. Die Lrau Schmied-
ramst winkt ihm dafür mit ihrem Zopf.

Peperl ist quietschvergnügt über diese Anerkennung und strengt
seine Zunge beängstigend an. Doch das rächende Schicksal ereilt
ihn: Die Mama kommt und gibt ihm „eine" unter das Hemd.

Peperl schreit wie ein junger Laokoon.

Die Mama ist entrüstet: „Wart, i' kimm Dir. Du Lausbub,
Du miserabliger . . ."

Peperl schreit wütend. Lenster gehen auf. Vertreter der fünf-
undzwanzig Parteien erscheinen: „Der Lausbua . .

Entrüstet wendet sich die Mama gegen die Eindringlinge: „Ich
geb Ihna gleich au Lausbub. Komm Peperl, geh, die böseir Leit . . ."

Peperl schluchzt. Die Mama zieht ihn in die Rüche: „Komm,
Peperl, kriegst a Zuckerl! Sei stad' Peperl . . ."

Das Heulen verstummt, Peperl lutscht an seinem Zuckerl
und ist selig; denn er hat sich durchgesetzt. Und mit deir ersten
Sonnenstrahlen blüht das Jahrhundert des Rindes leise über die
Ziegeldächer.

Drüben öffnet der Rentier Rastlhuber das Lenster und betrachtet
mit Teilnahme das rosige Zünglein Peperls, das sich ihm eutgegen-
streckt.

Und Peperl hat recht.

Er denkt sich: Böse Leit . . . Zuckerl . . .

L). Gingalei».
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Hohn"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Pfeiffer, Reinhold
Entstehungsdatum
um 1921
Entstehungsdatum (normiert)
1916 - 1926
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 155.1921, Nr. 3981, S. 158

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