Jubiläums gäbe 1923. '
waren gewöhnlich seine besonderen Lieblinge;
die durften bei ihm im Bett schlafen, worüber
sich meine Tante allerdings oft geärgert hat.
Laute Luphrosine also sah sich meinen armen
Lasar an, erkannte gleich, was ihm fehlte, und
sagte: „Da gibt cs ein vorzügliches llüttcl. Ich
weit; es leider nicht auswendig. Ls fleht in
einem alten Bunderezeptbuch von meinem fein
gen Moritz. Sowie ich nach brause komme,
schicke ich cs Dir!" — „Das hat also meine
Laute gesagt, Exzellenz. Run kann cs aber
gar keinem Zweifel unterliegen, daß der selige
Gatte meiner Tante, der Vnkel Moritz, jenes
vortreffliche Mittel gegen die Blattlähmnng der
Bunde nicht als einziger gekannt hat. IDentt
auch Euer Exzellenz selbst vielleicht nicht dar-
über orientiert sind, so wird doch ganz gewiß
unter den vielen tausenden von Eurer Exzellenz
llntergebenen mancher das Mittel kennen, und
deshalb mochte ich nun bitten, mit möglichster
Beschleunigung eine Umfrage..."
Da zerknüllte der postminister seinen Entwurf ganz und gar. „Ja, zum Donnerwetter, was fällt Ihnen ein! Mas denken Eie sich
eigentlich? was ist das für eine Belästigung! Ihre Tante Luphrosine wird Ihnen ja das Rezept schicken."
Rciuhold Wieduwilt schüttelte ernst den Kopf. „Eben
(rncJ—'
... . Und als Ehrengabe überreiche ich Ihnen, verehrter Herr Jubilar, hiermit die
aus dcit Mitteln eines Komitees erworbenen drei Ilse-Briketts!"
nicht, Exzellenz. Und deshalb bin ich hierher gekommen.
Euer Exzellenz haben jetzt wieder das Briefporto erhöht,
und nun will meine Tante Luphrosine nie wieder im
Leben etwas mit der Post zu tun haben, bis diese nicht
wieder billiger wird. Es hätte auch gar keinen Zweck,
wenn ich ihr jetzt das Porto schickte — sic will die Post
nichts verdienen lassen, sic schreibt nicht !" — on.
Zwei, August Suttcr und Irib Klug,
erlpäb’n am Bahnsteig einen Zug
Uon mittlerer ßefebwindigkeit,
Der von der Einfahrt nicht mehr weit.
Sic haben beide recht; denn schau:
Jrib Klug erwartet seine 5rau,
Dagegen droht fiir August Suttcr
Die Ankunft seiner Schwiegermutter l
Bertil). Schäfer.
Wortspiel.
„Der Verlobte von Fräulein Emma tut ja riesig
verliebt, und sieht doch schon so verlebt aus." „Ja,
das ist ein verliebter verlebter Verlobter."
kr ist sonst August ganz wie Jrib klug.
Und doch hält August fiir ’nen Blifizug,
Was Jrib verurteilt, sappcrmost,
AI; miserable Schneckenpost.
Muß meine ehemalige Vrant eine Schandmal ans mich haben! Wenn
i- .nit ; 'in Hunde an mir vorbeigeht, hält sie ihm jedesmal den Schweif fest.
Nur daß er mich nicht antvedcln kann."
Der Optimist.
Hochstapler (beim Antritt einer zwanzigjährigen
Zuchthausstrafe): „Hosfentlieh ist alles wieder billiger, wenn
i’ 'rauskonim'."
Wandlung.
„Es ist jetzt schon, als ob alle der Wahnsinn erfaßt
hätte." — „Ganz recht, früher schwebte über uns der
deutsche Aar, jetzt der Doll-ar."
waren gewöhnlich seine besonderen Lieblinge;
die durften bei ihm im Bett schlafen, worüber
sich meine Tante allerdings oft geärgert hat.
Laute Luphrosine also sah sich meinen armen
Lasar an, erkannte gleich, was ihm fehlte, und
sagte: „Da gibt cs ein vorzügliches llüttcl. Ich
weit; es leider nicht auswendig. Ls fleht in
einem alten Bunderezeptbuch von meinem fein
gen Moritz. Sowie ich nach brause komme,
schicke ich cs Dir!" — „Das hat also meine
Laute gesagt, Exzellenz. Run kann cs aber
gar keinem Zweifel unterliegen, daß der selige
Gatte meiner Tante, der Vnkel Moritz, jenes
vortreffliche Mittel gegen die Blattlähmnng der
Bunde nicht als einziger gekannt hat. IDentt
auch Euer Exzellenz selbst vielleicht nicht dar-
über orientiert sind, so wird doch ganz gewiß
unter den vielen tausenden von Eurer Exzellenz
llntergebenen mancher das Mittel kennen, und
deshalb mochte ich nun bitten, mit möglichster
Beschleunigung eine Umfrage..."
Da zerknüllte der postminister seinen Entwurf ganz und gar. „Ja, zum Donnerwetter, was fällt Ihnen ein! Mas denken Eie sich
eigentlich? was ist das für eine Belästigung! Ihre Tante Luphrosine wird Ihnen ja das Rezept schicken."
Rciuhold Wieduwilt schüttelte ernst den Kopf. „Eben
(rncJ—'
... . Und als Ehrengabe überreiche ich Ihnen, verehrter Herr Jubilar, hiermit die
aus dcit Mitteln eines Komitees erworbenen drei Ilse-Briketts!"
nicht, Exzellenz. Und deshalb bin ich hierher gekommen.
Euer Exzellenz haben jetzt wieder das Briefporto erhöht,
und nun will meine Tante Luphrosine nie wieder im
Leben etwas mit der Post zu tun haben, bis diese nicht
wieder billiger wird. Es hätte auch gar keinen Zweck,
wenn ich ihr jetzt das Porto schickte — sic will die Post
nichts verdienen lassen, sic schreibt nicht !" — on.
Zwei, August Suttcr und Irib Klug,
erlpäb’n am Bahnsteig einen Zug
Uon mittlerer ßefebwindigkeit,
Der von der Einfahrt nicht mehr weit.
Sic haben beide recht; denn schau:
Jrib Klug erwartet seine 5rau,
Dagegen droht fiir August Suttcr
Die Ankunft seiner Schwiegermutter l
Bertil). Schäfer.
Wortspiel.
„Der Verlobte von Fräulein Emma tut ja riesig
verliebt, und sieht doch schon so verlebt aus." „Ja,
das ist ein verliebter verlebter Verlobter."
kr ist sonst August ganz wie Jrib klug.
Und doch hält August fiir ’nen Blifizug,
Was Jrib verurteilt, sappcrmost,
AI; miserable Schneckenpost.
Muß meine ehemalige Vrant eine Schandmal ans mich haben! Wenn
i- .nit ; 'in Hunde an mir vorbeigeht, hält sie ihm jedesmal den Schweif fest.
Nur daß er mich nicht antvedcln kann."
Der Optimist.
Hochstapler (beim Antritt einer zwanzigjährigen
Zuchthausstrafe): „Hosfentlieh ist alles wieder billiger, wenn
i’ 'rauskonim'."
Wandlung.
„Es ist jetzt schon, als ob alle der Wahnsinn erfaßt
hätte." — „Ganz recht, früher schwebte über uns der
deutsche Aar, jetzt der Doll-ar."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Jubiläumsausgabe 1923" "Im Haß"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 158.1923, Nr. 4040, S. 7
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg