Dorf bei Dacht.
So still die Dacht. Sehr leise brennen
Sterne.
Oie Diebel ruhen müd' und schwer;
Starr wächst der Kirchturm in die ur-
gewaltige Ferne.
Beim Pfarrer noch ein Licht.
Oer kitte sitzt tief übers Buch geneigt.
Oie Bäume raufchen. Litternd fließt ein Lied
Dom Schulhaus her, das weltverloren sich der Lehrer
geigt. —
Din Forschen dort, ein träumend Euchen hier.
Ou ferner Dott!
So stille liegt das Land, von Mondssglanz beschienen
kius tausend Kelchen strömt ein Dpserhauch,
lind Dott ist mitten unter ihnen. — L. Mir.
Keine Verwechslung.
„Ich habe die Beobachtung gemacht, daß unter den zahlreichen Geschäftsleuten hier am Orte, welche Meier heißen, drei ans ihrem
Firmenschilde den Vornamen Heinrich führen. Das muß doch häufig zu Verwechslungen Anlaß geben, vor allen Dingen beim Austeilcn
der Post." — „Absolut nicht, denn die drei können nicht verivechsclt werden. Der eine ist nämlich katholisch, der andere protestantisch
und der dritte Vegetarianer."
Wahre G e s ch i ch t ch c n ans der Schule.
Die „leidende Form".
In der Schule wird der wichtige Unterschied
des „Aktivums" und „Passivums" erläutert.
Man einigt sich darauf, daß das „Aktivum" ein
Handeln, das „Passivnm" ein Leiden ausdrückt
und dadurch der Unterschied der Sprachformcn
bedingt ist. Nachdem dieser Unterschied bereits an
mehreren Zeitwörtern dargelegt wurde, wendet
sich der Herr Professor an den kleinen Fritz mit
der Frage: „Na also, Fritz, wie heißt die lei-
dende Form von „ich schlage"? — Fritz (nach
einigem Besinnen): „Ich weine".
In der Schule spricht der
Lehrer darüber, wie oft plötzlich
Gedanken den Geist des Men-
schen durchzucken, die uns eigentlich
ziemlich fern liegen und über deren
Herkunft wir uns kaum Rechen-
schaft geben können. Unvermittelt
fragt er dann einen dreizehnjähri-
gen Schüler: „Was hast Du zum
Beispiel soeben gedacht?" Worauf
prompt die Antwort erfolgt: „O,
wenn's doch Zwölfe schlagen tat!"
In der letzten Schulstunde vor Austritt der
Schüler wirst der Lehrer einen Rückblick auf die
vergangenen Schuljahre und spricht von der Zu-
kunft der Schüler. Schließlich gibt er denselben
das Aufsatzthema: „Gedanken des Schülers beim
Verlassen der Schule". Einer der Jungen ist in
kürzester Zeit mit seinem Aufsatz zu Ende, was
der Lehrer als beinahe unglaublich bezeichnet.
Auf die Aufforderung des Lehrers, den Aufsatz
vorzulesen, tut dies der Schüler. Der Aufsatz
lautet mit dein Wort der Bibel: „Meine Ge-
danken sind nicht Eure Gedanken."
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So still die Dacht. Sehr leise brennen
Sterne.
Oie Diebel ruhen müd' und schwer;
Starr wächst der Kirchturm in die ur-
gewaltige Ferne.
Beim Pfarrer noch ein Licht.
Oer kitte sitzt tief übers Buch geneigt.
Oie Bäume raufchen. Litternd fließt ein Lied
Dom Schulhaus her, das weltverloren sich der Lehrer
geigt. —
Din Forschen dort, ein träumend Euchen hier.
Ou ferner Dott!
So stille liegt das Land, von Mondssglanz beschienen
kius tausend Kelchen strömt ein Dpserhauch,
lind Dott ist mitten unter ihnen. — L. Mir.
Keine Verwechslung.
„Ich habe die Beobachtung gemacht, daß unter den zahlreichen Geschäftsleuten hier am Orte, welche Meier heißen, drei ans ihrem
Firmenschilde den Vornamen Heinrich führen. Das muß doch häufig zu Verwechslungen Anlaß geben, vor allen Dingen beim Austeilcn
der Post." — „Absolut nicht, denn die drei können nicht verivechsclt werden. Der eine ist nämlich katholisch, der andere protestantisch
und der dritte Vegetarianer."
Wahre G e s ch i ch t ch c n ans der Schule.
Die „leidende Form".
In der Schule wird der wichtige Unterschied
des „Aktivums" und „Passivums" erläutert.
Man einigt sich darauf, daß das „Aktivum" ein
Handeln, das „Passivnm" ein Leiden ausdrückt
und dadurch der Unterschied der Sprachformcn
bedingt ist. Nachdem dieser Unterschied bereits an
mehreren Zeitwörtern dargelegt wurde, wendet
sich der Herr Professor an den kleinen Fritz mit
der Frage: „Na also, Fritz, wie heißt die lei-
dende Form von „ich schlage"? — Fritz (nach
einigem Besinnen): „Ich weine".
In der Schule spricht der
Lehrer darüber, wie oft plötzlich
Gedanken den Geist des Men-
schen durchzucken, die uns eigentlich
ziemlich fern liegen und über deren
Herkunft wir uns kaum Rechen-
schaft geben können. Unvermittelt
fragt er dann einen dreizehnjähri-
gen Schüler: „Was hast Du zum
Beispiel soeben gedacht?" Worauf
prompt die Antwort erfolgt: „O,
wenn's doch Zwölfe schlagen tat!"
In der letzten Schulstunde vor Austritt der
Schüler wirst der Lehrer einen Rückblick auf die
vergangenen Schuljahre und spricht von der Zu-
kunft der Schüler. Schließlich gibt er denselben
das Aufsatzthema: „Gedanken des Schülers beim
Verlassen der Schule". Einer der Jungen ist in
kürzester Zeit mit seinem Aufsatz zu Ende, was
der Lehrer als beinahe unglaublich bezeichnet.
Auf die Aufforderung des Lehrers, den Aufsatz
vorzulesen, tut dies der Schüler. Der Aufsatz
lautet mit dein Wort der Bibel: „Meine Ge-
danken sind nicht Eure Gedanken."
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Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Dorf bei Nacht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)