Mißverstanden. Hausherr (Witiver): „Ich roill 3ic als Erzieherin für meine Jliubcr engagiere», wenn Sie mir versprechen,
ineinen Kindern eine zweite Müller sein zu wollen " — Älteres Fräulein (verlegen): „Eigentlich wollte ich ja ledig bleibend
Die gefoppte Steuerbehörde.
Bo» Fritz Müller, Chemnitz.
In R, einem abgelegenen Städtchen, gibt es auch eine Steuer
auf den Handel im Umherziehen. Sie bringt nicht viel ein: denn
der einzige Steuer-
pflichtige ist ein ge-
wisser Emil Kra-
wenkel. Um diese
Steuer etwas ein-
träglicher zu ma-
chen, beschloß der
Magistrat, daß sie
nach der Wagen-
länge gestaffelt
werdcnsollte. Emil
KrawenkelsWagen
war nämlich ziem-
lich lang.
Bevor aber die
Steuer in Kraft
trat, hatte der, dem
die Neuerung galt,
seinen Wagen um-
gebaut und die Rä-
der an den kurzen
Seiten angebracht.
Dadurch kam er
in Bezug auf die
erwähnte Steuer
nicht nur nicht
schlechter, sondern
sogar noch besser
iveg als srüher.
Der Magistrat
beschloß daraufhin,
die Steuer nach der
Grundfläche der
Wagen zu erheben.
Ta baute Emil
Krawenke l den Wa-
gen in die Höhe,
daß er nur eine
ganz kleine Grund-
fläche hatte. Auf
diese Weise hatte
er noch weniger
Steuern zu ent-
richten.
Daraufhin än-
derte der Magistrat
die Steuer aber-
mals, indem er sie
nicht mehr nach der
Länge, Grundfläche oder Höhe des Wagens erhob, sondern wie
früher für jeden Fall. Aber der Steuersatz wurde verzwanzigfacht.
Auch hiervon wurde Krawenkel nicht betroffen; denn er hatte in
zwischen soviel verdient, daß er es nicht mehr notwendig hatte, den
Handel im llmherfahrcn zu betreiben.
W a h r c G c s ch i ch t ch c ».
Eine des Diebstahls augcklagte Frau tvurdc von einem Poli
zistcn im Wagen ins Landesgericht geführt. Ein Fiaker, der das
mit ansah, drohte der Frau mit dem Finger und sagte: „Frau Naui,
das sag' ich Ihrem
Mann, daß Sic mit
einem andren aus-
fahren."
Eine Hausfrau
hat cinDienstmäd-
chen aufgenommcn,
das bis dahin im-
mer im Dorf gelebt
hat. Eines Tages
sagt die Hausfrau:
„Toni, wenn Sie
hinuntcrgchcn, das
Brot holen, brin-
gen Sic von der Pa-
pierhandlung ne-
benan fünfzig Blatt
Kloscltpapicr." —
Darauf sagte das
Mädchen bescheiden:
„Bitt', gnä' Frau,
mit Kuverts?"
Zwei polnische
Juden sitzen int
Kaffeehaus. — Da
sagt der eine: „Mo
ses hat doch nicht
gut daran getan,
hcrausznführen die
Jude» aus Ägyp-
teu."- „Warum?"
— „Wenn wir Ju-
den jetzt noch in
Ägypten wären,
hätten wir englische
Pfund; so aber ha-
ben ivir polnische
Mark."
Ein Bauer ivar
am Amtsgericht ive-
ge» Rauferei an-
gcklagt und zu einer
ordcutlichenStrase
vcrknnrrt ivorden.
Vom OberamtS-
richlcr bekominl er
noch eine Straf-
predigt von sittlicher Entrüstung mit auf den Weg. Darnach schaut
der Angeklagte den Vorsitzenden, einen alten, hieb- und trinkfesten
Korpsstudenten eine Zcitlang an und sagt: „Die Straf' nchm' ich schon
an: aber ich glaub' alleweil, Herr Oberamtsrichter, Sic Hain and)
einmal gern g raust."
Gs blüht.
Es blühen die Dlumen Und blühen im Schatten. Oa blüht auch der Unsinn
Uns grünenden Uralten. Es blühen di« äinden, In Form von Gedichten . . .
Sie blüh'n in der Sonne Oie Eichen, di« Fichten - ®.
ineinen Kindern eine zweite Müller sein zu wollen " — Älteres Fräulein (verlegen): „Eigentlich wollte ich ja ledig bleibend
Die gefoppte Steuerbehörde.
Bo» Fritz Müller, Chemnitz.
In R, einem abgelegenen Städtchen, gibt es auch eine Steuer
auf den Handel im Umherziehen. Sie bringt nicht viel ein: denn
der einzige Steuer-
pflichtige ist ein ge-
wisser Emil Kra-
wenkel. Um diese
Steuer etwas ein-
träglicher zu ma-
chen, beschloß der
Magistrat, daß sie
nach der Wagen-
länge gestaffelt
werdcnsollte. Emil
KrawenkelsWagen
war nämlich ziem-
lich lang.
Bevor aber die
Steuer in Kraft
trat, hatte der, dem
die Neuerung galt,
seinen Wagen um-
gebaut und die Rä-
der an den kurzen
Seiten angebracht.
Dadurch kam er
in Bezug auf die
erwähnte Steuer
nicht nur nicht
schlechter, sondern
sogar noch besser
iveg als srüher.
Der Magistrat
beschloß daraufhin,
die Steuer nach der
Grundfläche der
Wagen zu erheben.
Ta baute Emil
Krawenke l den Wa-
gen in die Höhe,
daß er nur eine
ganz kleine Grund-
fläche hatte. Auf
diese Weise hatte
er noch weniger
Steuern zu ent-
richten.
Daraufhin än-
derte der Magistrat
die Steuer aber-
mals, indem er sie
nicht mehr nach der
Länge, Grundfläche oder Höhe des Wagens erhob, sondern wie
früher für jeden Fall. Aber der Steuersatz wurde verzwanzigfacht.
Auch hiervon wurde Krawenkel nicht betroffen; denn er hatte in
zwischen soviel verdient, daß er es nicht mehr notwendig hatte, den
Handel im llmherfahrcn zu betreiben.
W a h r c G c s ch i ch t ch c ».
Eine des Diebstahls augcklagte Frau tvurdc von einem Poli
zistcn im Wagen ins Landesgericht geführt. Ein Fiaker, der das
mit ansah, drohte der Frau mit dem Finger und sagte: „Frau Naui,
das sag' ich Ihrem
Mann, daß Sic mit
einem andren aus-
fahren."
Eine Hausfrau
hat cinDienstmäd-
chen aufgenommcn,
das bis dahin im-
mer im Dorf gelebt
hat. Eines Tages
sagt die Hausfrau:
„Toni, wenn Sie
hinuntcrgchcn, das
Brot holen, brin-
gen Sic von der Pa-
pierhandlung ne-
benan fünfzig Blatt
Kloscltpapicr." —
Darauf sagte das
Mädchen bescheiden:
„Bitt', gnä' Frau,
mit Kuverts?"
Zwei polnische
Juden sitzen int
Kaffeehaus. — Da
sagt der eine: „Mo
ses hat doch nicht
gut daran getan,
hcrausznführen die
Jude» aus Ägyp-
teu."- „Warum?"
— „Wenn wir Ju-
den jetzt noch in
Ägypten wären,
hätten wir englische
Pfund; so aber ha-
ben ivir polnische
Mark."
Ein Bauer ivar
am Amtsgericht ive-
ge» Rauferei an-
gcklagt und zu einer
ordcutlichenStrase
vcrknnrrt ivorden.
Vom OberamtS-
richlcr bekominl er
noch eine Straf-
predigt von sittlicher Entrüstung mit auf den Weg. Darnach schaut
der Angeklagte den Vorsitzenden, einen alten, hieb- und trinkfesten
Korpsstudenten eine Zcitlang an und sagt: „Die Straf' nchm' ich schon
an: aber ich glaub' alleweil, Herr Oberamtsrichter, Sic Hain and)
einmal gern g raust."
Gs blüht.
Es blühen die Dlumen Und blühen im Schatten. Oa blüht auch der Unsinn
Uns grünenden Uralten. Es blühen di« äinden, In Form von Gedichten . . .
Sie blüh'n in der Sonne Oie Eichen, di« Fichten - ®.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Es blüht"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 158.1923, Nr. 4058, S. 146
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg