Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Mit reinen Händen die reine Schale
Uns lächelnd reichen.

Ob aufrauscht die Quelle,

Ob sanst sie fließe.

Klar bleibt ihr Wasser.

Kein Staub der Srde ■

Fall' in den Äecher,

Kein heißer Hauch
Trübe den hellen Kristall!
Wir sitzen

Sng aneinandergefchmiegt,
Oflings flüsiert der Äergwald,

Und von dem blauen Himmel
Gießet des Glücks mildsirahlende
Sonne

Oer Freude Schimmer
Auf unseres Lebens
Ouell

Hermann Franz.

Meine Bücher.

Paul Richard Mensel.

Ich batte ein Buch geschrieben.

Ls hatte vor anderen Büchern den Vorteil, daß es gekauft
wurde. Ls kann sogar sein, daß das nicht nur am Titel, sondern
sogar am Inhalt lag. Aber die Leute sind ja zu blasiert, um einem
das zu sagen.

Die Wandlung war ziemlich deutlich aus dem Leben gegriffen,
aber an den spannendsten Stellen doch immer wie mit Schleiern
verdeckt. Das ist man seinem literarischen Bus und der Polizei
schuldig. Man konnte sich allerlei beim Lesen denken, aber das war
nicht Bedingung. Den Bern erfaßte der Satz in einer Kritik:
„Interessant sind die Lnthüllungen aus gewissen Kreisen der Gesell-
schaft. die doch noch nicht ganz gesellschaftsfähig ist. Und die Be-
teiligten werden bei der Lektüre sicher leicht erraten, welche Personen
der Verfasser im Auge hatte."

Ls stimmte zwar nicht, was der Mann schrieb, aber es stand
in einer großen Tageszeitung. Und nach vierzehn Tagen war die
halbe Auflage des Buches verkauft. Bach vier Wochen erhielt ich
hunüertundsechsundachtzig eingeschriebene Briefe, in denen ich dringend
gebeten wurde, meine weiteren Kenntnisse für mich zu behalten.

um nicht noch mehr Unheil zu stiften. Schecks für entstehende Un-
kosten lagen bei. Sic waren sogar alle echt.

Ich schwieg auch, nur die Zeitung nicht, die von diesem inter-
essanten Vorkommnis bald berichtete. Bach weiteren vierzehn Tagen
mar die Auflage vergriffen.

Da ich wirklich absichtlich niemand in Verlegenheit bringen
wollte, bemühte ich mich in meinem nächsten Buche, nur zu loben.
Alles Mögliche, was mir gerade in den Sinn kam. Mein Verleger
zeigte sich nobel und verschickte eine ganze Menge Freiexemplare.

Bach einiger Zeit liefen mehrere Geschäftsbriefe bei mir ein.
„Für die in Ihrem interessanten Buch „Das schwarze Boudoir" aus-
gezeichnet angebrachte Reklame unserer Zigaretten gestatten wir »ns,
eine kleine Mustersendung zugehcn zu lassen." — „Für die geschickte
Reklame unseres Parfüms gestatten wir uns..." — „Für die
spannende Reklame unserer Unterwäsche .. ."

Die Post mußte eine» besonderen wagen für mich cinsctzcn.
um alle Pakete befördern zu könne». Ich mietete einen Laden, um
das unverhoffte Warenlager zu verstauen. Am nächsten Tage kam
die Polizei und verlangte meinen Gewerbeschein. Meine Freundinnen

(jorisetzung nächste Seite.)

Angewandte P hysik.

..Mutter, tauch' ein bißchen unter, das Wasser ist sonst zu seicht . . .

158
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Angewandte Physik"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1923
Entstehungsdatum (normiert)
1918 - 1928
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 158.1923, Nr. 4059, S. 158

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen