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Fliegende Blätter — 16.1852 (Nr. 361-384)

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Nr. 379
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150

Herrn Ordinari's halblaute Gedanken.

„Hm, hm, der Magistrat muß 'n Quaterno g'macht haben, weil er
so viel baut!"

Papierschnitzeln.

Der allgemeine Gewinn. Bürger. „Herrliches Wetter im-
mer, und alle gute Aussicht. Heuer wird es wohl für euch wieder
ein gewinnreiches Jahr geben, allein bei uns —"

Bauer. „Woas bei Jhna. — I sog's Jhna, Heuer is a Jahr,
bei dem Alles an G'winn hat!" —

Bürger. „Wie so? Alles einen Gewinn?"

Bauer. „No ja, Heuer is a Schaltjahr, und in solchem Jahr
g'winnt doch a Jedes einen Tag " —

Ney und Napoleon Der spätere Marschall Ney war im Grunde
seines Herzens ein strenger Republikaner und der Verkaiserung des
ersten Konsuls nichts weniger als hold.

„Aber Ney" — sagte Bonaparte am Abend des Krönungstages zu ihm
— „ganz Paris war doch auf den Beinen, um mich als Kaiser zu sehen!"

Papierschnitzeln.

„A bah!" — gab Ney ganz trocken zur Ant-
wort — „das ist »och nichts! Aber niach dir ein-
mal den Spaß und laß dich blind erschießen; dann
wett' ich doch, daß ganz Frankreich herbeiströmt!"

Dies soll ihm Napoleon nie vergessen haben.

Suchen und finden ist zweierlei. Baron.
„Aber, 0oä «kam! mit dem Trüffelhund haben Sie
mich schändlich angeführt."

Hundehändler. „Wie heißt augefiihrt?"

Baron. „Das Beest hat doch auch noch nicht
eine einzige Trüffel gefunden."

Hundehändler. „Aha, so?! Vom Finden
ist beim Handel gar keine Rede gewesen, der Herr Ba-
ron wollten blos einenHund, der gut Trüffeln s ucht."

Prätension. (Ein altbayrischer Bauer beklagt
sich beim Landrichter.) Landrichter. „Wenn
Ihr weiter nichts gegen den Thierarzt vorzubringen
habt, bisher hat er nur seine Pflicht gethau."

„Ja, er ist noch freihin zu mir in mein' Ochsenstall
einigangeu, ohne daß er zuvor an klopft hätt'."

Nicht so, aber so. „Mein Herr, ich komme,
um Sie zur Rechenschaft zu ziehen,^sür die Ge-
schichten über mich und meine Frau, die von Ihnen
ausgegangen sein sollen."

„Ja, ich Hab' sie altbacken erfahren, da müssen
Sie nach der ersten Hand gehen."

„Nun, nennen Sie mir den Schändlichen, der
es Ihnen gesagt hat."

„Ja, mein Bester, mir hat keiner es gesagt,
ich habe es nur gehört."

Eklatanter Beweis. „Ein Jahr lernt Ihr
Söhnchen erst das Latein und übersetzt so geläufig?"

„Noch nicht genug, Herr Vetter, er plaudert
sogar schon ziemlich gut lateinisch. Wilhelm rede
mich einmal lateinisch an!"

Wilhelmchen. „Tu es asinus pater!“

Der Unsichtbare. „Aber sagen Sie, Herr Se-
! cretär. was das bedeuten soll? da geht eben der
Geheimrath vorbei und Sie grüßen ihn nicht! Er
ist doch Ihr Vorgesetzter und Sie thun gleichsam,
als ob Sie ihn nicht sähen."

„Wer kann den auch sehen? Er steckt ja bis
über die Ohren in Schulden!"

Sichcrgchcndc Bermiethuug. Ein Berliner
suchte in Wien ein Monatzimmcr. Er fand an
dem Thore eines Hauses ein Täfelchen mit den
Worten: „In dem Hause hier ist ein schön möblirtes
Monatzimmer mit der Aussicht in einen englischen
Garten zu vermiethen. Das Nähere beim Haus-
meister. "
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Titel/Objekt
"Herrn Ordinari's halblaute Gedanken"
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Fliegende Blätter
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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Lichtenheld, Wilhelm
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Stadt <Motiv>
Rohbau
Betrachtung <Spiritualität>
Bautätigkeit
Karikatur
Satirische Zeitschrift

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Fliegende Blätter, 16.1852, Nr. 379, S. 150

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