Fliegende Blätter (160.1924 (Nr. 4092-4118) = 80. Jahrg.)

Lsii ür (üolognr.

Ich war auf meiner Reife
Zu Köllen in der Stadt,

Der Stadt, die viele hundert
Kapellen und Kirchen bat.

Dort lenkt’ ich zu Tarina,

Dem Duftmann, meinen Schritt —
Und nahm auch für die Köchin
Gin Angedenken mit.

Und als ich kam nach Raufe,

Da rief ich froh: „IDarie,
hier diefes Kölner CUaffer,

Das bracht’ ich mit für Sie!“

Sie knixt und lächelt dankbar,
Beriecht des Jläfchchens Knauf,
Sie ftuht und [innt und plötzlich
Letzt ihr ein Lichtchen auf.

Sie ruft, als war’ gefunden
Der Weisheit tieffter Bronn:

„Das Kölner Utaffer riecht doch
Ganz [o wie Otkolon!“

Jmdrid) tarn.

Verlorne Klage.

»Mein Titel", seufzt Professor
Magerl, „kommt zwar bonprotit-
eor, Hat aber mit Profit nichts
gemein."

Die Eifersüchtige.

„Warum schaust Tu immerfort »ach der Dame Hinüber?" _

»Nach meinem Mantel schau' ich, der neben der Dame Hängt!" -
„Sofort Hängst Dn ihn anderswohin!"

st) edaukeusplitt e r.

Protektion ist manchmal eine
Schlechtigkeit, die man der Güte
eines andern verdankt.

Heutzutage ist nicht einmal der
Dnmine bescheiden, aber der Be-
scheidene ans jeden Fall sehr
dumm.

In unreifen Mensche» reifen
die Entschlüsse am raschesten.

Die meisten Geistesblitze kom-
men ans heiterem Himmel.

Manchmal glaubt man etwas
sich selbst, nicht nnd freut sich um
so mehr, wen» andere cs von uns
glauben. Zp.

Manche reiche Mädchen haben
einen Mit-giftzahn. Gr.

Ans der Jagd nach dem Glück
werden die meisten Böcke ge-
schossen. Br.

Man kann einen von Rechts
ivegen links, aber keinen von
links wegen rechts gehen lassen.

Bg.

’ strcinlein Klara nach langer
a»fs Eis geht."

Jeit wiedergesehen

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