Okkultismus
Ich habe an einem kleinen Marktflecken in Niederbayern,
der einige Kilometer von der Bahnstrecke entfernt liegt, des
öfter» geschäftlich zu tun. Ein mir dort bekannter Bauer pflegt
mich dann mit seinem Fuhrwerk vom Bahnhof abzuholen. In
diesem Frühsahr ersuchte ich ihn durch Kartenbrief, mich zur
gegebenen Stunde mit seinem Wagen am Bahnhof zu erwarten-
Bei meiner Ankunft fand ich aber weder Wagen noch meinen
Bauern vor und mußte daher den weiten Weg schwer beladen
zu Fuß antreten. Gleich nach meiner Ankunft suchte ich den
Fuhrmann auf und erkundigte mich, ob er mein Schreiben
nicht erhalten habe, „sjawohl," entgegnete er, „aber Sic Ham
ja nir draufg'schrieb'n." Ich öffnete vor seinen Augen den Karten-
brief. Der Bauer geriet darauf in nicht geringes Erstaunen und
fragte: „Wie san ©' denn da 'nei'kommen?" b.
Immer Vorsicht
„Schämst Du Dich nicht, Moritz, Dich so zu fürchten? Der
Revolver ist ja nicht geladen!'
„Wie heißt, nicht geladen? — Wenn 's Unglück will, kann
auck ein Besenstiel losgehen!'
Die G n ä d i g st e
„Aus einer Frau mache ich mir iin allgemeinen nicht viel,
wissen Sie, aber eine vorzüglich angezogene Frau - — — 0
Himmel! das bewundere ick wie eine große Kunstleistung! Mehr
noch! Mehr noch!! Ich bitte Sie, die Divina Commedia, der
Mann mit dem Goldhelin, die Eroica, der Colleoni — schön,
gut, köstlich — aber entschuldigen Sie die Blasphemie, alles
zusammen ist langweilig gegen eine elegante Frau — Seide,
Schleier, Aromatika, pelze — — es ist wie Gnade, daß unsere
Sinne dies schlürfen dürfen! Wie gnädig ist eine elegante Frau
allein dadurch, daß sie gut angezogen ist..."
„Und wie ungnädig wird eine elegante Frau manchmal allein
dadurch, daß sie sich mal weniger gut anziehen kann!" p. Newald
E r sa tz
Unter „Verloren" war kürzlich im Anzeigenteil einer Zeitung
zu lesen:
„Einem armen Kindermädchen ist gestern in der ... . ftraße
bei einem Auflauf im Gedränge der Kinderwagen samt Kind
abhanden gekommen. Es wird herzlichst um Rückgabe gebeten,
da das Mädchen ersatzpflicktig ist." Ig,
Kein Grund
Peter steht am Ufer, Fritzi, seine Frau,
schwimmt draußen im Wasser, plötzlich
fängt sie fürchterlich an zu schreien. Peter
ruft: „Was ist los?"
„Ick habe keinen Grund!"
„Ra, warum schreist Du dann so?!'
Llllebil
Der Fachausdruck
Knappmosers haben ihr Klavier seit
Jahr und Tag nicht stimmen lassen. Jetzt
wollen sie das Versäumte nachholen und
lassen zu diesem Zweck einen Klavier-
bauer kommen. Der untersucht das In-
strument und kommt schließlich zu dem
Ergebnis: „Der Kasten ist politisch wert-
los." — „Was heißt politisch wertlos?"
fragt Knappmoscr. - „Ra, das heißt,"
erklärt der Mann, „ er is net stimmfähig."
2gl
Genügend
(Zu nebenstehendem Bilde)
„ Sie wollen bei mir als Tänzerin auf-
treten? Haben Sie denn auch die nötige
Garderobe hierfür?"
„Ich habe gleich drei Tanzkostüme in
meinem Handtäschchen mitgebracht. Bitte,
schauen Sie!"
„Gut, Sie sind engagiert."
252
Ich habe an einem kleinen Marktflecken in Niederbayern,
der einige Kilometer von der Bahnstrecke entfernt liegt, des
öfter» geschäftlich zu tun. Ein mir dort bekannter Bauer pflegt
mich dann mit seinem Fuhrwerk vom Bahnhof abzuholen. In
diesem Frühsahr ersuchte ich ihn durch Kartenbrief, mich zur
gegebenen Stunde mit seinem Wagen am Bahnhof zu erwarten-
Bei meiner Ankunft fand ich aber weder Wagen noch meinen
Bauern vor und mußte daher den weiten Weg schwer beladen
zu Fuß antreten. Gleich nach meiner Ankunft suchte ich den
Fuhrmann auf und erkundigte mich, ob er mein Schreiben
nicht erhalten habe, „sjawohl," entgegnete er, „aber Sic Ham
ja nir draufg'schrieb'n." Ich öffnete vor seinen Augen den Karten-
brief. Der Bauer geriet darauf in nicht geringes Erstaunen und
fragte: „Wie san ©' denn da 'nei'kommen?" b.
Immer Vorsicht
„Schämst Du Dich nicht, Moritz, Dich so zu fürchten? Der
Revolver ist ja nicht geladen!'
„Wie heißt, nicht geladen? — Wenn 's Unglück will, kann
auck ein Besenstiel losgehen!'
Die G n ä d i g st e
„Aus einer Frau mache ich mir iin allgemeinen nicht viel,
wissen Sie, aber eine vorzüglich angezogene Frau - — — 0
Himmel! das bewundere ick wie eine große Kunstleistung! Mehr
noch! Mehr noch!! Ich bitte Sie, die Divina Commedia, der
Mann mit dem Goldhelin, die Eroica, der Colleoni — schön,
gut, köstlich — aber entschuldigen Sie die Blasphemie, alles
zusammen ist langweilig gegen eine elegante Frau — Seide,
Schleier, Aromatika, pelze — — es ist wie Gnade, daß unsere
Sinne dies schlürfen dürfen! Wie gnädig ist eine elegante Frau
allein dadurch, daß sie gut angezogen ist..."
„Und wie ungnädig wird eine elegante Frau manchmal allein
dadurch, daß sie sich mal weniger gut anziehen kann!" p. Newald
E r sa tz
Unter „Verloren" war kürzlich im Anzeigenteil einer Zeitung
zu lesen:
„Einem armen Kindermädchen ist gestern in der ... . ftraße
bei einem Auflauf im Gedränge der Kinderwagen samt Kind
abhanden gekommen. Es wird herzlichst um Rückgabe gebeten,
da das Mädchen ersatzpflicktig ist." Ig,
Kein Grund
Peter steht am Ufer, Fritzi, seine Frau,
schwimmt draußen im Wasser, plötzlich
fängt sie fürchterlich an zu schreien. Peter
ruft: „Was ist los?"
„Ick habe keinen Grund!"
„Ra, warum schreist Du dann so?!'
Llllebil
Der Fachausdruck
Knappmosers haben ihr Klavier seit
Jahr und Tag nicht stimmen lassen. Jetzt
wollen sie das Versäumte nachholen und
lassen zu diesem Zweck einen Klavier-
bauer kommen. Der untersucht das In-
strument und kommt schließlich zu dem
Ergebnis: „Der Kasten ist politisch wert-
los." — „Was heißt politisch wertlos?"
fragt Knappmoscr. - „Ra, das heißt,"
erklärt der Mann, „ er is net stimmfähig."
2gl
Genügend
(Zu nebenstehendem Bilde)
„ Sie wollen bei mir als Tänzerin auf-
treten? Haben Sie denn auch die nötige
Garderobe hierfür?"
„Ich habe gleich drei Tanzkostüme in
meinem Handtäschchen mitgebracht. Bitte,
schauen Sie!"
„Gut, Sie sind engagiert."
252
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Genügend"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1924
Entstehungsdatum (normiert)
1919 - 1929
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 160.1924, Nr. 4115, S. 252
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg