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rechnete, und danach forschte er forsch weiter: Wie es also zuge-
gangen sei?

„3« met' I Wia die Buama halt san. Auf oamal schiaßt der
oa - und trifft mein' Kloana ins Aug'.'

Die Dame jammert, Adolf — ihr Gatte — aber zeigt, daß er
in den Kinostücken das Detektiven gelernt hat: „Ahaa," sagte
er, »und da gommen Se eben aus der Stadt vom Augenärzte,
nich?'

Der Ehiemgauer nickte: „Jaa." Und er konnte sich nicht ent-
halten, die Beifügung zu machen: »Dös kost' an schöna Brocken
Geld!'

Strohend von Mitgefühl, verstärkt die Dame ihre Klage. Der
Garte aber wird sofort sachlich, ganz selbstloser Helfer und Ratgeber
in allen Lebenslagen. Er zieht die Bügelfalten über das Knie, seht
sich steiler und sagt: „7lu cha doch — das muß aber der Bater von
dem Buben bezahlen, hären Se!'

»Ja freili', dös muaß i zahlen."

»Beeec — ich meine, der Vater von dem Jungen, versteh'»
»Baaa — Herr Bachbar? Wia sch'gn Sic denn aus!' Se!"

- „Ja, wia i ausseh'! - Die Motorradler, die Mistkarr'n, Jaja, es is ja mei' Bua. Dös kost' mi' an säubern Haufen -
die verdammten!" - »Überfahren worden?" - jeht, wo mer net woaß, mit was zahlen vor lauter Steuern. Aber

»DöS net. Aber wia i so oan Mordsviech, so oan elendigen, dreckigen Nachschau, klmmt a Ochs -

Sie brauchen koa Angst net haben — zahlt wcrd'S, da kenn i scho
nix I"

»Sic vcrstch'n mick nick, Kutester! Der Vater von dem Jungen,
bcr den Kleenen angcsckossen hat, der muß cs bezahlen."

Der Bauer nickt ergeben vor fick und tut einen Seufzer.

«Jajaaa.'

Herr Adolf reckt vor Erregung srinea Oberkörper nach vorn.

'Der — Vater — von — dem — Jungen — muß bezahlen!'

«Bo jaa, l zahl', i zahl'! Jö ja mei Bua, der arm' Teifel.'

»Vee, der Vater von dem Jungen, der den armen Buben an»
gejchoffrn hat — wissen Sr!'

Seine Gattin hilft ihm: »Von dem andern Jungen, versteh'»

Sr!"

Dem Bauern wird's schon bald zu dumm. »Was wollen S'
denn, i zabi' ja! Wann's doch mei' Bua is."

»?lee, der Vater von dem andern Jungen, zum Kuckuck
noch emal! Seid Ihr Bavern aber sckwersällige Leite! Verzeih
mrr>ck Gott! . . . Versieb n Se denn das nu wärkiick nick: der und rennt mi um! - Verboten sollten s' sein, die Kruzitürken!'

(Jertfr^urm 0rltc 429)

Die KruzLIurken

*427
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die Kruzitürken"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Heigenmoser, Ernst
Entstehungsdatum
um 1924
Entstehungsdatum (normiert)
1919 - 1929
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 161.1924, Nr. 4127, S. 427
 
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